Simon de Hesdin

mittelalterlicher Ordensmann und Übersetzer

Simon de Hesdin († 1383) war Angehöriger des Johanniterordens in Frankreich und arbeitete als Übersetzer von Texten der Antike ins Französische.

Simon de Hesdin übergibt König Karl V. von Frankreich seine Übersetzung des Werkes 'Facta et dicta memorabilia' des Valerius Maximus, Miniatur, Frankreich 1462

Wenig ist von seinem Leben bekannt, er wurde 1363 Doktor der Theologie und Vorstand des Hauses der Johanniter in Éterpigny in der Picardie, ab 1377 dann des Hauses in Senlis bei Paris.

Im Jahr 1375 begann er im Auftrag von Karl V. von Frankreich die Übersetzung des Geschichtswerkes Facta et dicta memorabilia des römischen Autors Valerius Maximus, eine Geschichte des Römischen Reiches. Diese wurde dann von Nicolas de Gonesse beendet. Die von dieser Übersetzung geschaffenen Abschriften wurden im Mittelalter oft sehr reich illustriert und zeigen die Bekanntheit und Beliebtheit der Übersetzungen von Simon de Hesdin. So wurde beispielsweise noch um 1480 in Flandern eine Abschrift geschaffen, von dem Meister mit den weißen Inschriften genannten flandrischen Buchmaler ausgemalt und dann an den Hof des englischen Königs Edward IV. exportiert.

Literatur

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  • Paul Chavy: Traducteurs d’autrefois: Moyen Age et Renaissance, dictionnaire des traducteurs et de la littérature traduite en ancien et moyen français 842-1600. Paris-Genève, 1988
  • Sylvie Lefèvre: Simon de Hesdin. In: Robert Bossuat, Louis Pichard, Guy Raynaud de Lage (Hrsg.): Dictionnaire des lettres françaises, Band 1: Moyen Âge, Paris, 1992, S. 1393
  • A. Vitale Brovarone: Notes sur la traduction de Valère Maxime par Simon de Hesdin. In: M. Colombo Timelli et C. Galderisi (Hrsg.): “Pour acquerir honneur et pris” – Mélanges de Moyen Français offerts à Giuseppe Di Stefano, Montreal, 2004, S. 183–191