Das Simson S 53 ist ein zweisitziges Kleinkraftrad des Herstellers Simson aus Suhl. Es ist der Nachfolger der bekannten Simson S 51.

Simson S53

Die S 53 ist das letzte in der DDR entworfene Mokick von Simson. Der Unterschied zu seinem Vorgänger, der Simson S 51, ist vor allem ein moderneres Aussehen, erreicht durch die großzügigere Verwendung von Verkleidungsteilen aus Plastik und neuen Farben. Entwicklungsarbeiten an einem S-51-Nachfolger begannen schon 1984, wegen fehlender Mittel musste man sich aber letztlich auf kleinere Veränderungen beschränken, aus denen 1990 schließlich das Modell S 53 hervorging.[1] Der bewährte Zweitaktmotor M541 mit vier Getriebegängen (Ausnahme bei Mofa-Version) wurde weiterentwickelt.

Im September 1990 löste die S 53 die bisher produzierten Simson-S-51-Modelle ab. Die Presse bezweifelte, dass die eher zaghaften Modernisierungen den Anforderungen der neuen Zeit gerecht würden.[2] Letztlich verblieb die S 53 aber bis zur Firmenliquidation im Jahre 2002 im Fertigungsprogramm und zählte zu den erfolgreichsten Modellen der Produktion der 1990er-Jahre. Die Stückzahlen waren aber um Größenordnungen geringer als die des Vorgängers S 51. 1992 wurde unter anderem durch eine um 10° verkürzte Auslasssteuerzeit im Zylinder die Anpassung an die fortan gültige Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h erzielt. Die S 53 wurde im Laufe der Jahre vielfach abgewandelt und auch unter anderen Namen wie etwa „Habicht“, „Sperber“ oder „Beach-Racer“ verkauft.

Alle Kleinkrafträder der Firma Simson, die bis zum 29. Februar 1992 auf dem Gebiet der ehemaligen DDR erstmals in den Verkehr gekommen sind, dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h haben. Die meisten S 53 haben aber schon den auf 50 km/h angepassten Motor, da 1990/1991 nur wenige S 53 produziert wurden. Ende 1991 kam die Fertigung völlig zum Erliegen und wurde erst im Laufe des Jahres 1992 wieder fortgesetzt. In der Simson-Szene fristet die S-53-Mokickbaureihe ein Schattendasein, nicht zuletzt wegen der verringerten Höchstgeschwindigkeit und der vergleichsweise geringen Produktionszahlen.

Varianten

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Die Enduro-Variante S 53 OR
 
Dieses S-53-Vorserienfahrzeug von 1987 belegt den damaligen Entwicklungsstand, bereits mit dem neuen Auspuff, der erst 1993 in Serie ging.
  • kein Drehzahlmesser, Trommelbremsen, Alu-Speichenräder, runde Lampe (kein Armaturenbrett), Blinker, 12-V-Anlage, Leerlaufanzeige im Tacho, die BRD-Variante (ab 1992) wird mit 50 km/h angegeben, läuft aber 60 km/h, da der Motor nicht verändert wurde gegenüber der DDR-Variante.

S 53 B 1991

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  • Trommelbremsen, Metall-Speichenräder, runde Lampe (kein Armaturenbrett), Blinker, Kickstarter, 12-V-Anlage, Leerlaufanzeige im Tacho (und Leerlaufkontakt am Motorblock), kein Drehzahlmesser

S 53 B ab 1996 Habicht 50

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  • Trommelbremsen, ohne Drehzahlmesser, Blinker, Kickstarter, VAPE Zündung

Fighter 50 ab 1999

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  • 16-Zoll-Stollenbereifung vorne und hinten, kein Drehzahlmesser, Trommelbremsen, Blinker, Enduro-Auspuffanlage, Enduro-Schutzblech.

S 53 CX ab 1996 Habicht 50 S

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  • schwarz lackierter Motor, Scheibenbremse vorne, Gusslaufräder, fünffach verstellbare Federbeine, Blinker, Drehzahlmesser

S 53 E/OR ab 1997 Sperber 50/Beach Racer

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Stollenbereifung, vorne 19 Zoll, hinten 17 Zoll, längere Federgabel, 5fach verstellbare hintere Federbeine, Blinker, (Drehzahlmesser) und höher gelegter Auspuff mit Federkrümmer und Hitzeschutzblech. Durch die größeren Räder war ein längerer Hauptständer, der meist als Seitenständer ausfiel, als bei den anderen Modellen nötig.

S 53 Alpha B

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  • breitere Lampenmaske, gummiüberzogene Unterzugsstreben, dickerer Haltegriff hinter der Sitzbank, Rücklicht im Bürzel, Trommelbremse, Blinker

S 53 Alpha C ab 1996 Habicht 50 S

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  • breitere Lampenmaske, gummiüberzogene Unterzugsstreben, schwarz lackierter Motor, Seitengepäckträger, dickerer Haltegriff hinter der Sitzbank, Rücklicht im Bürzel, Scheibenbremse, Gussräder, Blinker, Drehzahlmesser

S 53 Beta ab 1996 Sperber 50 Basic

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  • breitere Lampenmaske, Stollenbereifung, vorne 19 Zoll, hinten 17 Zoll, gummiüberzogene Unterzugsstreben, wegen größerer Räder längerer Hauptständer, Drehzahlmesser, Marzocchi-Gabel, hochgelegter schwarzer Stummelauspuff, zusätzliche Plastik-Auspuffabdeckung, Rücklicht im Bürzel, Handschützer aus Plastik, Scheibenbremse, Blinker

S 53 Alpha M

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  • spezielles Mofa mit 25 km/h Höchstgeschwindigkeit, das schon von 15-Jährigen gefahren werden kann; drei Gänge und gummiüberzogene Unterzugsstreben, breiter dicker Griff hinter der Sitzbank, Rücklicht im Bürzel, Plastikabdeckung über Sozius, keine hinteren Fußrasten
  • Ausnahmegenehmigungen: Blinkanlage, Tellerhorn, nicht mit Tretkurbeln ausgestattet, 35-W-Scheinwerfer.
  • Im Jahr 1999 ist serienmäßig eine PVL-Zündung verbaut
  • Zylinder mit Kennzeichnung 25

Allgemeine Daten

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Simson S53 N Simson S53 B Simson S53 C Simson S53 E
Bauzeit 1990–2001
Motor fahrtwindgekühlter Einzylinder-Zweitakt-Ottomotor (Typ M541), Kickstarter
Bohrung × Hub 38 × 44 mm
Hubraum 49,9 cm³
Verdichtung 9,5 : 1
Nennleistung 3,7 PS (2,7 kW) bei 5500/min
Gemischaufbereitung BVF 16 N3-2, wahlweise BING 17N15/11105 oder 17N15/1103
Schmierung Zweitaktgemisch 1 : 50
Getriebe 4-Gang-Getriebe mit Fußschaltung
Endantrieb Rollenkette (vollgekapselt)
Rahmen Zentralrohrrahmen Zentralrohrrahmen mit Unterzug
Radaufhängung vorn Teleskopgabel
Radaufhängung hinten Langschwinge mit Federbeinen
Bereifung 16 × 2,75
Bremsen vorn/hinten Scheiben (typenabhängig)/Trommelbremsen
Eigengewicht 78 kg 81 kg 83 kg
zul. Gesamtgewicht 260 kg
Verbrauch 2 l/100 km (a)
Tankinhalt 8,7 l (davon 1 l Reserve)
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h ab 1992 50 km/h
Bordspannung 12 V
(a) 
gemessen mit 1 Person bei 40 km/h

Literatur

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  • Neuvorstellung Simson S53: KFT Kraftfahrzeugtechnik Heft 7/1990, S. 38–39.
  • Schrader-Typen-Chronik: Simson Schwalbe & Co 1955–1991.

Testberichte:

  • Enduros im Vergleich: S53 E gegen Hercules ZX 1 und KTM GXE: KFT Kraftfahrzeugtechnik Heft 3/1990, S. 82–83.
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Commons: Simson S 53 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. KFT Kraftfahrzeugtechnik Heft 6/1990, S. 174–175.
  2. KFT Kraftfahrzeugtechnik Heft 3/1990, S. 65–66.