Sina (albanisch auch Sinja, Sinë)[Anmerkung 1] ist ein kleines Dorf in der Gemeinde Dibra im Osten von Albanien. Sina besteht aus zwei Dorfteilen, Sina e Poshtme („Unter-Sina“) und Sina e Epërme („Ober-Sina“; gelegentlich auch als Sina e Sipërme bezeichnet). Die beiden gelten als zwei der neun Dörfern in der ehemaligen Komuna Arras.
Sinë Sina | ||
Koordinaten: 41° 44′ N, 20° 18′ O | ||
Basisdaten | ||
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Qark: | Dibra | |
Gemeinde: | Dibra | |
Höhe: | 550 m ü. A. | |
Einwohner: | 525 (2008) | |
Postleitzahl: | 8311 | |
Die Gegend rund um Sina, das etwas links der Bildmitte zwischen dem breiten Flussbett und der Bergwand links darüber liegt |
Von den Behörden der ehemaligen Gemeinde wurde 2008 die Bevölkerungszahl von Sina e Poshtme mit 525 Personen angegeben (davon 64 Schüler und 32 Kinder im Vorschulalter). Sina e Epërme hatte 786 Einwohner, davon 87 Schüler und 59 Kinder im Vorschulalter. Tatsächlich dürften diese Zahlen aber zu hoch sein, da die Angaben der lokalen Behörden deutlich höher sind als diejenigen der Volkszählung von 2011 für die Gemeinde.[Anmerkung 2][1][2]
Sina e Poshtme liegt rund zwei Kilometer westlich von Arras und rund zwölf Kilometer (Luftlinie) nordwestlich von Peshkopia leicht erhöht auf rund 550 m ü. A.[3] am westlichen Hang des Tals des Schwarzen Drin. Sina e Epërme ist noch etwas weiter westlich und erhöht (ca. 650 m ü. A.) gelegen.[3] Im Westen von Sina erheben sich die bis zu 1700 m ü. A. hohen Berge, die Lura vom Drintal trennen und vom Fluss Seta in tiefen Schuchten durchtrennt werden.
Auf dem Grat dieses Bergzugs liegt die Grenze des Nationalparks Lura-Mali i Dejës, der weite Bergregionen im Westen umfasst. Ein zwei Hektar großes Waldstück bei Sina, Vakufi i Sinës së Epërme, ist als Naturdenkmal geschützt.[4]
Das Dorf stand Ende 14. Jahrhundert zusammen mit einem Nachbarort unter der Herrschaft von Pal Kastrioti. Sein Sohn Gjon konnte die Herrschaft schnell ausdehnen, sein Enkel Gjergj wurde als Skanderbeg zum albanischen Nationalhelden.[5] Im Dorf befindet sich das Muzeu i Kastriotëve, ein kleines Museum zum Gedenken an die Herkunft der albanischen Adelsfamilie. Es wurde 1985 eröffnet und 2018 restauriert.[6]
Sina e Poshtme hat eine Schule mit zwei Lehrern, Sina e Epërme eine Schule mit acht Lehrern (2008).[1]
Wie die ganze Region ist in Sina die Landwirtschaft die bedeutendste Einkommensquelle. 2008 wurden in Sinë e Poshtme 350 Hektar und in Sina e Epërme 120 Hektar landwirtschaftlich genutzt. Sina e Epërme verfügte aber über deutlich mehr Weideflächen. Im gleichen Jahr erhielten 42 von 152 Familien aus Sina e Poshtme und 89 von 150 Familien aus Sina e Epërme Sozialhilfe.[1] Die Komuna Arras ist im Qark Dibra eine eher armes Gebiet mit überdurchschnittlich vielen Sozialhilfebezügern. Dies führt – wie überall im ländlichen Raum in Albanien – zu einer hohen Abwanderung. Die Überweisungen von Angehörigen im Ausland und Geld von Arbeit im Ausland tragen auch zum Einkommen bei.[7]
Anmerkungen
Bearbeiten- ↑ In diversen Publikationen, die Kristo Frashëris Skanderbeg-Werke zitieren, taucht die Ortsbezeichnung Sinja auf, so zum Beispiel bei Oliver Jens Schmitt: Skanderbeg. Der neue Alexander auf dem Balkan. Pustet, Regensburg 2009, ISBN 978-3-7917-2229-0, S. 28.
- ↑ Laut Angaben der lokalen Behörden hatte die Komuna Arras 2008 eine Bevölkerung von 5185 Einwohnern. Bei der Volkszählung 2011 wurden aber nur 3055 Personen erfasst, 41 % weniger. Wendet man diese Differenz auf die einzelnen Gemeindeteile an, ergibt dies für Sina e Poshtme rund 315 Einwohner, für Sina e Sipërme rund 472 Einwohner.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c FLAG: Komuna Arras, Qarku Dibër: Strategjia afatmesme e zhvillimit 2008–2015. Hrsg.: Komuna Arras. Maluka, Tirana 2008, S. 16 (gov.al [PDF; abgerufen am 29. Mai 2021]).
- ↑ Ines Nurja: Censusi i popullsisë dhe banesave / Population and Housing Census – Dibër 2011. Rezultatet Kryesore/Main Results. Hrsg.: INSTAT. Pjesa/Part 1. Adel Print, Tirana 2013 (instat.gov.al [PDF; abgerufen am 14. April 2019]).
- ↑ a b Offizielle Karte 1:50'000 des militärischen kartographischen Amtes Albaniens, Blatt K-34-77-D Peshkopia, 2. Auflage, Tirana 1985.
- ↑ Qarku i Dibrës - 85 Monumente. (PDF) In: qarkudiber.gov.al. Qark Dibra, S. 8, abgerufen am 29. Mai 2021 (albanisch).
- ↑ Haki Përnezha: Familja e Kastriotit në Dibër të Poshtme. In: Rruga e Arbërit.com. 7. September 2019, abgerufen am 28. Mai 2021 (albanisch).
- ↑ Viti i Skënderbeut, restaurohet Muzeu i Kastriotëve në Sinë të Dibrës. In: Top Channel. 10. August 2018, abgerufen am 29. Mai 2021 (albanisch).
- ↑ FLAG: Komuna Arras, Qarku Dibë: Strategjia afatmesme e zhvillimit 2008–2015. Hrsg.: Komuna Arras. Maluka, Tirana 2008, S. 18 (gov.al [PDF; abgerufen am 29. Mai 2021]).