Slamen, niedersorbisch Słomjeń, ist ein Wohnplatz der Stadt Spremberg im Landkreis Spree-Neiße im Land Brandenburg. Bis zur Eingemeindung am 1. Januar 1946 war Slamen eine eigenständige Gemeinde.

Stadt Spremberg
Koordinaten: 51° 34′ N, 14° 24′ OKoordinaten: 51° 34′ 13″ N, 14° 23′ 32″ O
Höhe: 126 m ü. NHN
Eingemeindung: 1. Januar 1946
Postleitzahl: 03130
Vorwahl: 03563

Slamen liegt in der Niederlausitz und zählt zum amtlichen Siedlungsgebiet der Sorben/Wenden. Der Ort liegt unmittelbar östlich der Spremberger Kernstadt und ist heute mit dem Stadtgebiet verschmolzen. Weitere umliegende Ortschaften sind Weskow im Norden, Groß Luja im Nordosten, Türkendorf und Graustein im Osten, das bereits im Freistaat Sachsen liegende Schleife im Südosten, Trattendorf im Süden sowie Cantdorf im Nordwesten.

Durch das Slamener Ortsgebiet verlaufen mehrere höherrangige Straßen, diese sind die Bundesstraße 156 nach Bad Muskau, die Landesstraße 47 nach Neuhausen/Spree und die Landesstraße 48 nach Döbern. Die Bahnstrecke Berlin–Görlitz verläuft durch die Ortslage.

Geschichte

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Das Dorf Slamen wurde erstmals im Jahr 1421 urkundlich erwähnt. Der Ortsname ist vom sorbischen Wort słoma abgeleitet und beschreibt einen Ort, in dem es Stroh gibt.[1]

Slamen gehörte historisch zum Rentamt Spremberg. Für das Jahr 1844 waren in Slamen 418 Einwohner verzeichnet, die in 82 Gebäuden lebten. Das Dorf war zu dieser Zeit nach Spremberg eingepfarrt und verfügte über eine Leimsiederei.[2] In der folgenden Zeit wuchs der Ort stark an. 1867 hatte Slamen 728 Einwohner. Der Ort war in drei Teile Ober Slamen mit 43 Gehöften, Unter Slamen mit 15 Gehöften und Weinberge mit 17 Gehöften und einer Windmühle unterteilt, es gab im Ort eine Chausseegeldhebestelle an der Straße nach Muskau. Zu Slamen gehörte des Weiteren eine Kolonie mit 16 Gehöften und einer Ziegelei, welche den heutigen Spremberger Wohnplatz Slamen Ziegelei (Słomjeńska Cyglownja) bildet.[3] Slamen war früher ein Dorf mit sorbischer Bevölkerung, Arnošt Muka zählte für seine Statistik über die Sorben in der Lausitz im Jahr 1884 1.658 Einwohner, von denen 958 Einwohner Sorben waren (58 %).[4]

Nach dem Wiener Kongress 1815 ging die zuvor sächsische Niederlausitz und somit auch das Dorf Slamen an das Königreich Preußen über. Bei der Kreisneubildung 1816 kam die Gemeinde an den Landkreis Spremberg. Am 1. Januar 1946 wurde der Ort zusammen mit Heinrichsfeld und Kochsdorf in die Stadt Spremberg eingemeindet. Am 25. Juli 1952 aus dem Landkreis Spremberg der neue Kreis Spremberg im Bezirk Cottbus gebildet, dem die Stadt Spremberg mit ihren Ortsteilen zugeordnet wurde. Nach der Wende lag Slamen zunächst im Landkreis Spremberg in Brandenburg. Nach der Kreisreform im Dezember 1993 kam der Ort in den neu gebildeten Landkreis Spree-Neiße.[5]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung in Slamen von 1875 bis 1939[6]
Jahr Einwohner Jahr Einwohner
1875 1426 1925 2294
1890 1680 1933 2441
1910 2341 1939 2571

Persönlichkeiten

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Einzelnachweise

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  1. Reinhard E. Fischer: Die Ortsnamen der Länder Brandenburg und Berlin. Alter – Herkunft – Bedeutung. be.bra Wissenschaft, Berlin 2005, S. 160.
  2. Topographisch-statistische Übersicht des Regierungsbezirks Frankfurt a. d. O. 1844, S. 212 (bsb-muenchen.de).
  3. Statistisches Bureau der Königlichen Regierung zu Frankfurt a. O.: Topographisch-statistisches Handbuch des Regierungs-Bezirks Frankfurt a. O. Verlag von Gustav Harnecker u. Co., Frankfurt a. d. O. 1867, Online bei Google Books, S. 250
  4. Arnošt Muka: Statistika łužiskich Serbow. Wobličenje a wopisanje., Budyšin 1884–1886, Online (Memento des Originals vom 19. April 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/access.bl.uk
  5. Slamen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis. Abgerufen am 11. Juli 2018.
  6. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. (PDF; 331 KB) Landkreis Spree-Neiße. Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg, Dezember 2006, abgerufen am 11. Juli 2018.