Sommerbiwak (Hannover)
Das Sommerbiwak war ein Sommerfest, das von der 1. Panzerdivision und der Landeshauptstadt Hannover im Stadtpark Hannover ausgerichtet wurde. 2013 fand das 40. Jubiläum des Biwaks statt. Das Sommerbiwak sollte die Verbundenheit zwischen der Bundeswehr, der Stadt Hannover und ihrer Bevölkerung stärken. Im Jahr 2015 fand das Sommerbiwak nach 41 Jahren erstmals nicht mehr statt, da der Stab der 1. Panzerdivision Ende 2015 nach Oldenburg verlegt wurde.
Namensherkunft und Rahmen
BearbeitenDas als Biwak (Feldlager) bezeichnete Sommerfest fand im Stadtpark mit Zelten, Bühnen und Tanzflächen statt, an denen Künstler und Musiker auftraten. Während der Veranstaltung war der Stadtpark nicht öffentlich zugänglich.
Die Veranstaltung wurde regelmäßig von 5.000 bis 6.000 geladenen Gästen und Ehrengästen besucht. Einzelne Ehrengäste sprachen zur Eröffnung. In den letzten Jahren waren dies unter anderem der damalige Ministerpräsident David McAllister, der damalige Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler und der ehemalige hannoversche Bürgermeister und jetzige niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil.[1][2][3] Neben dem hannoverschen Opernball und dem niedersächsischen Landespresseball gehörte das Sommerbiwak zu den gesellschaftlichen Höhepunkten Hannovers. Angesichts der Proteste und der massiven Polizeipräsenz war die Teilnahme auch ein Bekenntnis zur Bundeswehr.[4]
Kritik und Proteste
BearbeitenDie Kritik aus pazifistischen und linken Kreisen entzündete sich an der Tatsache, dass hier für eine militärische Einrichtung ein vergnüglicher Rahmen zur Selbstdarstellung geschaffen wurde.[5] Besonders empörte sie die Tatsache, dass die von Grünen und SPD regierte Stadt Hannover als Mitveranstalter auftrat.[6]
Neben bewilligten Demonstrationen veranstalteten die Gegner des Sommerbiwaks auch gewaltfreie Happenings[7], verübten aber auch Farbbeutelanschläge auf ein SPD-Büro und eine Polizeistation[8] sowie im Jahr 2010 einen Brandanschlag 2010 auf den Rosenpavillon des Stadtparks, der dadurch völlig zerstört wurde.[9] Das Sommerbiwak wurde mit aufwendigen Polizeimaßnahmen geschützt. 2010 versuchten Mitglieder der Landtagsfraktion Die Linke, darunter der Landtagsabgeordnete Manfred Sohn, sich während der Rede von Ministerpräsident McAllister zu entblößen.[10] Im Juni 2011 bekam die Gewalt mit einem Farbanschlag auf die private Wohnung eines unbeteiligten Leutnants der Reserve eine neue Dimension.[11]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ 5500 Gäste beim Sommerbiwak in Hannover ( des vom 6. März 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. HAZ vom 8. August 2010
- ↑ auch Ein Fest mit Freunden Taz vom 8. August 2010
- ↑ Viel Prominenz beim Sommerbiwak in Hannover ( des vom 2. September 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. HAZ vom 8. Juli 2011
- ↑ Zitat von einer Website der Biwaksgegner: Während die beiden Demozüge unterwegs waren, wurde die Hauptkundgebung fortgesetzt. Diese wurde zum Gäste bepöbeln und mit blutigen Händeattrappen bewerfen genutzt und endete mit einer kleinen Farbeierwurfshow auf eine Guttenberg-Soldaten-Puppe. [1]; abgerufen am 11. Januar 2011
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 1. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Zitat von der Website der Biwaksgegner: „LA LUNA“! Je blutiger das Gemetzel des Krieges, desto romantischer das Motto des Kriegsfestes.
- ↑ Archivierte Kopie ( des vom 1. September 2009 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Zitat von der Website der Biwaksgegner: „Wenn der hannoversche Oberbürgermeister in seinem alljährlichen Grußwort zum Sommerbiwak erklärt, dies sei eine ausgezeichnete Möglichkeit, die Beziehungen zwischen Wirtschaft, Militär und Politik zu pflegen und zu verbessern, so hat er Recht: Hier kommt zusammen, was zusammen gehört. Wenn am 07. August 2010 die 1. Panzerdivision mit 6.000 geladenen Gästen aus Wirtschaft, Politik und Militär feiern will, dann ist dies unsere Möglichkeit, denjenigendiejenigen, die von Krieg und Ausbeutung profitieren, mit sichtbarem und hörbarem Protest und Widerstand zu konfrontieren. Sie feiern, damit sie Krieg führen können! Vermiesen wir ihnen ihr Fest!“
- ↑ Demonstranten beschmieren sich mit roter Farbe und stellen sich tot ( des vom 6. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. HAZ vom 8. August 2010
- ↑ Biwak-Gegner bekennen sich zu Anschlägen ( des vom 7. Oktober 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. HAZ vom 5. August 2010
- ↑ Rosenpavillon im Stadtpark angezündet ( des vom 27. Juni 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. HAZ vom 22. Juni 2010
- ↑ Protest mit Kunstblut gegen Sommerbiwak in Hannover ( des vom 10. September 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. HAZ vom 8. August 2010; hierzu auch die Website der Linken-Abgeordneten Kreszentia Flauger ( des vom 22. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Farbanschlag auf Reserveoffizier in Hannover ( des vom 1. Juli 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis., Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 28. Juni 2011
