Sonderanhänger 206
Der Sonderanhänger 206 (kurz: Sd. Ah. 206) diente bei der Wehrmacht zum Transport der 3,7-cm-Flak-Zwilling 43.[1][2]
Technische Beschreibung
BearbeitenDer Sonderanhänger 206 bestand aus zwei gleichen einachsigen Fahrgestellen, welche austauschbar waren. Je ein Fahrgestell bestand aus acht Hauptteilen. Diese waren[1]
- die Räder
- die Achsen mit Federn und Lenkung
- dem Fahrgestell
- der Fahrbremse
- der Kettenwinde
- dem Werkzeugkasten
- der Zugstange
- dem Abstandsrücklicht mit Verbindungsleitung
Die Rahmen bestanden aus formgepressten, zusammengeschweißten Blechen. Vier Querträger dienten als Verstärkung der Fahrgestelle. Am dritten dieser Querträger befand sich die Aufhängung der Geschützbettung und die Klauenverriegelung. Die luftbereiften Räder hatten eine Stahlgussnabe. Jedes Fahrgestell verfügte über eine Zugstange mit Zugöse, wobei beim hinteren Fahrgestell diese Zugstange nach oben verriegelt wurde.[1] Die Räder waren Blechscheibenräder mit einer Flachbettfelge und einem Schlangenventil.[3] Die Achse bestand aus einer U-förmigen Mittelachse zwei konischen Achsschenkeln. Der Fahrgestellrahmen bestand aus formgepreßten Blechen und ruhte auf Federböcken. Am ersten Querträger ist der Bock zur Verriegelung der Lenkung befestigt. Am zweiten Querträger waren die Lagerstellen für den Lenkkopf vorhanden.[4]
Auf jedem Fahrgestell gab es über dem Luftbehälter einen Werkzeugkasten mit klappbarem Deckel. Dort befanden sich die zwei Gleitschutzketten und weiteres Zubehör. Zwischen dem 2. und 3. Querträger ruhte der Lagerbock für die Kettenwinde. Diese gab es bei jedem Fahrgestell und diente zum Heben und Senken der Geräte.[4]
Einsatz
BearbeitenOffiziell eingeführt wurde der Sonderanhänger im November 1944.[1] Er diente zur Fahrbarmachung der 3,7-cm-Flak-Zwilling 43, konnte allerdings auch als Ersatz für den Sonderanhänger 104 genutzt werden. Als Zugmittel wurde oftmals der schwere geländegängige Lastkraftwagen 4,5 t verwendete. Über kurze Strecken konnte man diesen allerdings auch mit Manneskraft gezogen werden.[1][3]
Zum Einsatz kam der Anhänger bei den Flakbatterien mit der 3,7 cm Flak der motorisierten leichten und schweren Flak-Abteilungen der Luftwaffe verwendet. Ab 1944 wurden auch die Fla-Kompanien in den Panzerjägerabteilungen der Volksgrenadier- und Infanteriedivisionen ausgestattet.[1]
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Wolfgang Fleischer: Typenkompass Deutsche Heeresfahrzeuge. Anhänger und Sonderanhänger bis 1945. Motorbuch, Stuttgart 2015, ISBN 3-613-03804-8.
- Heereswaffenamt: L. Dv. T. 1054/1, 3,7 cm Flak 43 und 3,7 cm Flakzwilling 43 (mit Schwebedornvisiert 43 und Sonderanhänger 58 und 206). Allgemeine Beschreibung, Wirkungsweise und Behandeln. Berlin 1944.