Sonya Yoncheva

bulgarische Sopranistin und Opernsängerin

Sonya Yoncheva (bulgarisch Соня Йончева, Sonja Jontschewa; * 25. Dezember 1981 in Plowdiw) ist eine bulgarische Opernsängerin (Sopran).

Sonya Yoncheva (2019)

Leben und Wirken

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Yoncheva wurde als Tochter von Petko Jontschew und Temenuga Jontschewa geboren. Sie studierte Klavier und Gesang in Plowdiw bei Neli Kojtschewa, anschließend in Genf bei Danielle Borst und schloss ihr Studium am Genfer Konservatorium mit dem Master ab.[1] 2010 gewann sie in Mailand den Operalia-Opernwettbewerb.[2]

Yoncheva tritt an renommierten Bühnen auf wie an der Metropolitan Opera, am Teatro alla Scala, am Londoner Royal Opera House, am Teatro Real Madrid, am Gran Teatre de Liceu Barcelona, an der Wiener Staatsoper, der Pariser Oper, der Staatsoper Unter den Linden und der Deutschen Oper Berlin, der Bayerischen Staatsoper, der Hamburgischen Staatsoper, am Opernhaus Zürich, in der Arena von Verona und beim Maggio Musicale Fiorentino sowie in der Victoria Hall, der Tonhalle Zürich, der Alten Oper Frankfurt, im Festspielhaus Baden-Baden, in der Berliner Philharmonie und im Berliner Konzerthaus, der Hamburger Elbphilharmonie, der Moskauer Tschaikowski Halle und der Philharmonie in Sofia.

2013 debütierte sie als Gilda in Verdis Rigoletto an der New Yorker Metropolitan Opera unter der musikalischen Leitung von Pablo Heras-Casado.[3] In den folgenden Jahren trat sie dort auch als Mimi in La Bohème, als Violetta in La traviata, als Desdemona in Otello, in den Titelrollen von Fedora, Norma, Tosca und Luisa Miller und als Elisabeth in Don Carlos auf.[3] 2016 gab sie ihr Rollendebüt als Norma am Royal Opera House in London, wo sie außerdem unter anderem als Musetta (La Bohème), Marguerite (Faust), Violetta (La traviata), Micaëla (Carmen), Antonia (Les Contes d’Hoffmann) zu hören war.[4] 2017 debütierte sie am Mailänder Teatro alla Scala als Mimì in La Bohème, weitere Gastspiele gab sie dort als Fedora, als Imogene in Il Pirata[5] sowie als Maddalena in Andrea Chénier.[6]

Bei den Salzburger Festspielen gastierte sie in der Titelrolle von L’incoronazione di Poppea (2018) und im Rahmen eines Liederabends. Weiters trat sie bei Festspielen auf wie zum Beispiel beim Ljubljana Festival und beim George Enescu Festival in Rumänien. 2020 wirkte sie beim Konzert Weihnachten mit dem Bundespräsidenten mit, das alljährlich im ZDF übertragen wird.[7]

Zu ihrem Konzertrepertoire zählen unter anderem die Sopranpartien in Beethovens 9. Sinfonie, in Pergolesis Stabat mater und in Verdis Messa da Requiem.[5] Liederabende und Konzerte führten sie in viele Städte in Europa, Süd- und Nordamerika sowie Asien. Im Römischen Theater von Plowdiw gab sie 2020 das erste Konzert, das von Yoncheva selbst und ihrer neu gegründeten Firma SY11 veranstaltet wurde,[8] einer in Bulgarien ansässigen Kapitalgesellschaft, die europaweit Konzerte veranstaltet und auch Yonchevas Soloalbum The Courtesan sowie ihr erstes Buch Fifteen Mirrors produziert hat.

Neben CD-Aufnahmen gibt es zahlreiche Fernsehaufzeichnung und Videoaufnahmen, unter anderem aus der Metropolitan Opera.

Privates

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Yoncheva ist mit Domingo Hindoyan verheiratet, einem Dirigenten aus Venezuela, der 2013 von der Staatsoper Berlin als 1. Assistent von Generalmusikdirektor Daniel Barenboim engagiert wurde.[9] Sie leben mit ihrem Sohn und ihrer Tochter im Schweizer Kanton Waadt sowie in Berlin-Mitte.[10]

Seit November 2021 ist Yoncheva Botschafterin von UNICEF in Bulgarien.[11]

Auszeichnungen

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2015 gewann sie einen ECHO Klassik in der Kategorie „Nachwuchskünstlerin des Jahres (Gesang)“.[12] 2021 erhielt sie für ihr Sony Classical Album Rebirth den Opus Klassik als „Sängerin des Jahres“.[13] 2019 erhielt sie den Readers Award der International Opera Awards.[14] Im Januar 2023 wurde ihr Album The Courtesan vom Fachmagazin Oper! zur CD des Monats gekürt.[15]

Opernrepertoire (Auswahl)

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Quellen[16]

Diskografie (Auswahl)

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Commons: Sonya Yoncheva – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sonya Yoncheva im Munzinger-Archiv, abgerufen am 1. April 2022 (Artikelanfang frei abrufbar)
  2. Sonya Yoncheva. In: Klassik Heute. Abgerufen am 12. April 2022.
  3. a b Sonya Yoncheva im Spielplanarchiv der Metropolitan Opera
  4. Sonya Yoncheva. Royal Opera House, abgerufen am 11. April 2022.
  5. a b siehe Operabase und Opera Online
  6. At top of opera, Yoncheva worries about classical music. In: Associated Press News. 30. Dezember 2022, abgerufen am 10. Juli 2023 (englisch).
  7. Weihnachten mit dem Bundespräsidenten – Aus Bernau bei Berlin. ZDF, abgerufen am 8. Februar 2021.
  8. Sonya Yoncheva Announces Gala in Bulgaria. In: Operawire. 14. Juni 2020, abgerufen am 8. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  9. Domingo Hindoyan (Memento vom 23. Juli 2016 im Internet Archive), Staatsoper Berlin
  10. Sonya Yoncheva: Maria? Anna? Sonya! In: Die Zeit. 7. Juli 2016, abgerufen am 22. Juli 2024.
  11. Sonya Yoncheva becomes UNICEF’s national ambassador in Bulgaria. Abgerufen am 3. November 2021 (englisch).
  12. echoklassik.de Nachwuchskünstlerin des Jahres (Gesang) (Memento vom 22. Oktober 2015 im Internet Archive), abgerufen am 19. Oktober 2015
  13. Opus Klassik für Hope, Lang Lang und Yoncheva. In: Stern. Abgerufen am 3. November 2021.
  14. Sonya Yoncheva. Staatsoper Berlin, abgerufen am 12. April 2022.
  15. The Courtesan: Arien von Verdi, Massenet, Saint-Saëns, Leoncavallo u.a. In: Oper! Abgerufen am 12. Dezember 2023.
  16. Sonya Yoncheva, Biografie Salzburger Festspiele sowie Operabase und Opera Online