Sowno (Stargard)
Sowno (deutsch Hinzendorf) ist ein Dorf der Gemeinde Stargard (Stargard in Pommern) in der polnischen Woiwodschaft Westpommern.
Sowno | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Polen
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Woiwodschaft: | Westpommern | |
Powiat: | Stargard | |
Gmina: | Stargard | |
Geographische Lage: | 53° 26′ N, 14° 54′ O | |
Einwohner: | 533 (31. Dez. 2012[1]) | |
Telefonvorwahl: | (+48) 91 | |
Kfz-Kennzeichen: | ZST | |
Wirtschaft und Verkehr | ||
Nächster int. Flughafen: | Stettin-Goleniów |
Geographische Lage
BearbeitenSowno liegt in Hinterpommern, etwa 14 Kilometer nordwestlich des Stadtzentrums von Stargard und 22 Kilometer östlich von Stettin (Szczecin). Die Ortschaft befindet sich an der linken Seite des Flusses Ina (Ihna).
Geschichte
BearbeitenDas Dorf, das einmal Butterdorf geheißen haben soll, schenkte der pommersche Herzog Johann Friedrich (1542–1600) seinem Hofnarren Georg Hinze, allgemein Klaus Hinze genannt. Es hieß seither Hinzendorf. Hinze hatten es die Dorfbewohner zu verdanken, dass sie von der Pflicht entbunden wurden, an der Wolfsjagd teilnehmen zu müssen. Um das Jahr 1780 gab es in Hinzendorf drei Kossäten, unter denen sich auch der Dorfschulze befand, zwölf Büdner und insgesamt 16 Haushaltungen.[2]
Um 1930 hatte die Gemarkung der Gemeinde Hinzendorf eine Flächengröße von 1,7 km², und auf dem Gemeindegebiet standen insgesamt 65 Wohngebäude an fünf Wohnorten:[3]
- Ficksradung
- Hankenhof
- Hinzendorf
- Ihnazoll
- Neuenkamp
Bis 1945 gehörte Hinzendorf zum Landkreis Naugard in der Provinz Pommern. Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Hinzendorf Anfang März 1945 von der Sowjetarmee besetzt. Nach Kriegsende wurde die Ortschaft unter als Sowno Teil Polens.
Entwicklung der Einwohnerzahl
BearbeitenJahr | Anzahl | Anmerkungen |
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1817 | 177[4] | |
1925 | 352 | in 98 Haushaltungen, davon 349 Protestanten und drei Katholiken[3] |
1933 | 715[5] | |
1939 | 730[5] | |
2012 | 533[1] |
Sehenswürdigkeiten
BearbeitenDer Grabstein von Georg Hinze. Die Kirche oder Kapelle von Hinzendorf, die auf dem Friedhof stand, war um die Mitte des 17. Jahrhunderts völlig zerstört worden und war auch um 1780 noch nicht wieder hergerichtet. Der Grabstein Georg Hinzes hatte bis dahin neben seinem Grab auf dem Friedhof an einer Eiche gestanden.[2] Später wurde der Grabstein in eine Kirchenwand eingemauert. Der Grabstein zeigt Hinze mit einer Mütze mit Schellen, einer Hirtentasche am Leibriemen und mit einer zepterähnlichen Hirtenkeule in der rechten Hand. Neben seinen Füßen liegt ein umgefallener Bierkrug mit geöffnetem Deckel. Auf seinen Wangen sollen die Anfangsbuchstaben seines Namens eingraviert sein: G. H. Auf der nur noch teilweise lesbaren lateinischen Inschrift des Grabsteins ist als Todestag der 17. März 1599 angegeben.
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Grabstein für Georg Hinze († 1599)
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Altar
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Kanzel
Kirchspiel
BearbeitenDie Bevölkerung in Hinzendorf gehörte bis 1945 mit großer Mehrheit der evangelischen Konfession an. Die Protestanten aus Hinzendorf gehörten zum evangelischen Kirchspiel Friedrichswalde, die Katholiken zum katholischen Kirchspiel Louisenthal.
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, S. 226–227, Nr. 7 (Online).
Weblinks
Bearbeiten- Hinzendorf bei Meyers Gazetteer (mit historischer Karte)
Fußnoten
Bearbeiten- ↑ a b Website der Gmina Stargard, Statystyka Mieszkańców ( des vom 11. April 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 26. März 2013
- ↑ a b Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtums Vor- und Hinterpommern. Teil II, Band 1, Stettin 1784, S. 226-227, Nr. 7.
- ↑ a b Gunthard Stübs und Pommersche Forschungsgemeinschaft: Die Gemeinde Hinzendorf im ehemaligen Kreis Naugard in Pommern (2011)
- ↑ Ortsverzeichnis des Regierungsbezirks Stettin nach der neuen Kreiseinteilung. Stettin 1817
- ↑ a b Michael Rademacher: Provinz Pommern, Landkreis Naugard. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.