Sparsbach
Sparsbach ist eine französische Gemeinde mit 238 Einwohnern (1. Januar 2021) im Département Bas-Rhin in der Region Grand Est (bis 2015 Elsass). Sie gehört zum Arrondissement Saverne und zum Kanton Ingwiller.
Sparsbach | ||
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Staat | Frankreich | |
Region | Grand Est | |
Département (Nr.) | Bas-Rhin (67) | |
Arrondissement | Saverne | |
Kanton | Ingwiller | |
Gemeindeverband | Hanau-La Petite Pierre | |
Koordinaten | 48° 53′ N, 7° 25′ O | |
Höhe | 197–387 m | |
Fläche | 13,58 km² | |
Einwohner | 238 (1. Januar 2021) | |
Bevölkerungsdichte | 18 Einw./km² | |
Postleitzahl | 67340 | |
INSEE-Code | 67475 |
Geografie
BearbeitenDie Gemeinde Sparsbach liegt im Gebiet der in Frankreich so genannten Nordvogesen und ist Teil des Biosphärenreservats Pfälzerwald-Vosges du Nord. Durch die Gemeinde fließt der Meisenbach, der im nahen Ingwiller in die Moder mündet.
Nachbargemeinden von Sparsbach sind Wimmenau im Norden, Weinbourg und Ingwiller im Osten, Weiterswiller im Süden, La Petite-Pierre im Südwesten und Erckartswiller im Westen.
Geschichte
BearbeitenMittelalter
BearbeitenDas Dorf Sparsbach gehörte als Allod[1] zunächst zum Amt Buchsweiler der Herrschaft Lichtenberg, als dieses sich im 13. Jahrhundert bildete. Aufgrund des großen Gebietszuwachses der Herrschaft in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts wurde das Amt Buchsweiler um 1330 geteilt und das Amt Ingweiler ausgegliedert. Sparsbach wurde als Teil der Büttelei Ingweiler dem Amt Ingweiler zugeschlagen.[2] Anlass für die neue Organisation können die beiden Landesteilungen gewesen sein, die im Haus Lichtenberg um 1330 und im Jahr 1335 stattfanden. 1335 wurde eine Landesteilung zwischen der mittleren und der jüngeren Linie des Hauses Lichtenberg durchgeführt. Sparsbach fiel dabei an die Nachkommen des früh verstorbenen Johann III. von Lichtenberg, die die mittlere Linie des Hauses begründeten.[3]
1480 verstarb mit Graf Jakob das letzte männliche Mitglied der Familie derer von Lichtenberg, sein Erbe und die Herrschaft wurde geteilt. Das Amt Ingweiler gehörte zu dem Teil des Erbes, der an die Grafschaft Zweibrücken-Bitsch fiel.[4] Diese rechneten es ihrer Herrschaft Oberbronn zu.[5]
Neuzeit
BearbeitenVon Zweibrücken-Bitsch gelangte die Herrschaft Oberbonn – und mit ihr Sparsbach – 1551 als Mitgift anlässlich der Heirat der Amelie von Zweibrücken-Bitsch mit Philipp I. von Leiningen-Westerburg an diese Familie. Spätestens zu diesem Zeitpunkt schied Sparsbach aus dem Einflussbereich der Grafschaft Hanau-Lichtenberg endgültig aus.[6]
In Nachfolge der Leininger wurden die Landgrafen von Hessen-Homburg und zu einem geringeren Teil die schwedische Adelsfamilie der Freiherren von Sinclair im 17. Jahrhundert Herren der Herrschaft Oberbronn. Durch die Reunionspolitik Frankreichs fielen in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts auch die Herrschaft Oberbronn und das Dorf Sparsbach unter französische Oberhoheit. Der hessen-homburgische Teil ging in der Mitte des 18. Jahrhunderts an die Familie Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein über, der Sinclair’sche Anteil an die ebenfalls schwedisch stämmige Familie derer von Lewenhaupt.[7] Hohenlohe musste die Herrschaft 1793 an Frankreich abtreten und wurde dafür später mit Gebieten des säkularisierten Bistums Würzburg abgefunden.[8] In den Verwaltungsreformen in Folge der Französischen Revolution wurde die Herrschaft Oberbronn aufgelöst. Sparsbach war nun französisch.
Von 1871 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte Sparsbach als Teil des Reichslandes Elsaß-Lothringen zum Deutschen Reich und war dem Kreis Zabern im Bezirk Unterelsaß zugeordnet.
Bevölkerungsentwicklung
BearbeitenJahr | 1910 | 1962 | 1968 | 1975 | 1982 | 1990 | 1999 | 2006 | 2012 | 2014 |
Einwohner | 287[9] | 153 | 156 | 164 | 157 | 152 | 191 | 251 | 261 | 252 |
Wirtschaft
BearbeitenForstwirtschaft und Fischzucht sind die ansässigen Wirtschaftszweige in Sparsbach. Touristisch wird mit den gastronomischen Spezialitäten Forellen und Flammkuchen geworben.
Literatur
Bearbeiten- Le Patrimoine des Communes du Bas-Rhin. Flohic Editions, Band 2, Charenton-le-Pont 1999, ISBN 2-84234-055-8, S. 980–982.
- Fritz Eyer: Das Territorium der Herren von Lichtenberg 1202–1480. Untersuchungen über den Besitz, die Herrschaft und die Hausmachtpolitik eines oberrheinischen Herrengeschlechts. In: Schriften der Erwin-von-Steinbach-Stiftung. 2. Auflage. Band 10. Pfaehler, Bad Neustadt an der Saale 1985, ISBN 3-922923-31-3 (268 Seiten, Im Text unverändert, um eine Einführung erweiterter Nachdruck der Ausgabe Strassburg, Rhenus-Verlag, 1938).
- Freddy Gutbub und Ernst Hallenberger: Rothbach – Histoire d'un village des Vosges du Nord / Geschichte eines Dorfes in den Nordvogesen. 1991, ISBN 2-9505842-0-9 (Bilingual: in französischer und deutscher Sprache)
- Alfred Matt: Bailliages, prévôté et fiefs ayant fait partie de la Seigneurie de Lichtenberg, du Comté de Hanau-Lichtenberg, du Landgraviat de Hesse-Darmstadt. In: Société d’Histoire et d’Archaeologie de Saverne et Environs (Hrsg.): Cinquième centenaire de la création du Comté de Hanau-Lichtenberg 1480 – 1980 = Pays d’Alsace 111/112 (2, 3 / 1980), S. 7–9.
- Peter Karl Weber: Lichtenberg. Eine elsässische Herrschaft auf dem Weg zum Territorialstaat. Soziale Kosten politischer Innovation. Heidelberg 1993.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eyer, S. 51, 53.
- ↑ Eyer, S. 238.
- ↑ Eyer, S. 79.
- ↑ Brumm, S. 11.
- ↑ Weber, S. 37, Anm. 59.
- ↑ Matt, S. 7.
- ↑ Waltz und Rudolph.
- ↑ Gerhard Köbler: Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart. 7., vollständig überarbeitete Auflage. C. H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 481: Stichwort: Oberbronn (Herrschaft).
- ↑ Gemeindeverzeichnis Deutschland 1900 – Kreis Zabern