Spiegelfeld (Adelsgeschlecht)

Adelsgeschlecht

Die Spiegelfeld (ursprünglich Matz von Spiegelfeld) waren alte Kärntner Gewerke und Beamte der innerösterreichischen Kammer. 1620 wurde ein Zweig der Matz geadelt, 1689 erhielten sie das Prädikat von Spiegelfeld. 1765 wurden sie in den Freiherr- und 1917/1918 schließlich in den Grafenstand erhoben.[1] Die Familie besteht bis heute. Stammsitz war das Schloss Spiegelfeld in Sankt Lorenzen im Mürztal in der Steiermark.

Wappen der Grafen Matz von Spiegelfeld (1917/18) mit Grafenkrone
Schloss Spiegelfeld, St. Lorenzen

Geschichte

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Die Matz (Mätz) waren Gewerke, die um 1460 im Raum Ossiacher und Millstätter See tätig waren[2]. Die direkten Vorfahren der Familie stammen aus Malborghetto im Kanaltal[3]. Die Brüder Johann Mätz, Hofdiener des Erzherzog Karl II. von Steiermark, und Christoph Mätz, in österreichischen Militärdiensten, erhielten von Erzherzog Karl am 29. November 1583 einen Wappenbrief. Johann Mätz, Sohn des Christoph, war Bürgermeister zu St. Veit in Kärnten und Salzamts-Verweser zu Aussee. Durch seine Gemahlin Magdalena von Saubach kam er in den Besitz von Spiegelfeld. Am 10. Mai 1620 und 30. September 1626 wurden Johann und der kaiserliche Hof-Pfennigmeister Nikolaus Mätz in den österreichischen Adel- und am 2. November 1629 den Ritterstand erhoben.

Johann Jacob Mätz von Spiegelfeld[4], Sohn des Nikolaus, war Schlosshauptmann in Laxenburg und erhielt am 26. Jänner 1689 das Indigenat von Ungarn. Er war mit Anna Barbara von Bretel vermählt und wurde am 2. Dezember 1719 Landmann in Steiermark. Franz Xaver, innerösterreichischer Hofkammerrat und Salzobmann zu Aussee in der Steiermark, wurde am 1. Juli 1765 in den Freiherrenstand erhoben. Aus der Ehe mit Franziska von Zehrern hatte er die Söhne Johann Nepomuk und Franz Cajetan, Johann ist der Stifter der älteren, Franz jener der jüngeren Linie.[5] Mitglieder des Geschlechtes dienten als Beamte und Offiziere in der k.k. Monarchie, heute sind einige Unternehmer und Politiker.

Persönlichkeiten

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Wappen von 1689
In Schwarz gegen ein aus spitzem rotem Dreiberg, welcher mit einer weißen Lilie belegt erscheint, ragt ein weißes Patriarchenkreuz, beidseitig je ein anspringender gekrönter goldener Greif. Zwei Helme: der eine mit vier Straußenfedern (weiß, rot, gold, schwarz), die Helmdecken sind rot-gold; der zweite Helm zeigt den linksstehenden Greif des Schildes, das Patriarchenkreuz mit den Vorderpranken haltend, die Decken sind rot-schwarz.

Freiherrenwappen 1765
Ein schwarzer Schild mit einer von unten bis in des Feldes Mitte aufsteigenden, dann aber quer abgeschnittenen und mit einer roten Lilie belegte weiße Spitze. Auf dieser ruht die kaiserliche Hauskrone, auf der sich ein silbernes spanisches oder Patriarchen-Kreuz gerade emporhebt; beide werden von zwei goldenen, gekrönten, an der Spitze emporsteigenden Greifen gehalten. Auf dem Schilde ruht die Freiherrnkrone, auf welcher drei gekrönte Turnierhelme sich erheben. Der mittlere Helm trägt einen Busch von sieben Federn, deren 1. und 3. weiß, 2. rot, 4. und 6. gelb, 5. und 7. schwarz ist; aus der Krone des rechten Helmes wächst der goldene Greif, mit beiden Vorderpranken einen vierseitigen, goldgefaßten Spiegel haltend; der linke trägt einen gleichen Greif, der das Patriarchen-Kreuz emporhält. Die Helmdecken sind durchgehend schwarz, rechts mit Gold, links mit Silber unterlegt.[6][7]

Grafenwappen 1917/18
Wie das Freiherrenwappen, anstatt der Freiherren- eine Grafenkrone.

Der Künstler Christian Zillner (* 1959 in Dornbirn) hat ein auf elf Bände angelegtes Versepos Spiegelfeld verfasst. Es mischt Geschichte und Fiktion eines um 900 startenden Geschlechts der „Spiegelfeld“. Bisher sind 8 Bände erschienen.[8]

Literatur

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Commons: Spiegelfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Peter Wiesflecker: Die letzten steirischen Grafen…, Sonderbände der Zeitschrift des Historischen Vereines für Steiermark, Band 25, 2000 (PDF).
  2. Anton Pantz: Die Gewerken…, Wien 1918, S. 194–197.
  3. Peter Wiesflecker: Steirische Grafen, S. 666.
  4. Elisabeth Springer: Johann Jacob Mätz von Spiegelfeld. Schlosshauptmann von Laxenburg (1680–1713). In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 60, Linz 2015, S. 525–539 (zobodat.at [PDF]).
  5. Stammbaum: siehe Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich in Literatur
  6. siehe Adelsarchiv im Österreichischen Staatsarchiv: AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 577.17 und 577.18
  7. AT-OeStA/AVA Adel HAA AR 577.23 mit mehreren Wappen
  8. Eintrag in literadio.org, 10. Mai 2015.