Spielervermittler

Agent, der im Auftrag eines Profi-Sportlers Arbeits- und Marketingverträge aushandelt

Spielervermittler, auch Spielerberater oder Spieleragent, ist nach dem einschlägigen Spielervermittler-Reglement des Weltfußballverbandes FIFA, wer regelmäßig und gegen Entgelt Spieler mit einem Verein zur Begründung eines Arbeitsverhältnisses beziehungsweise zwei Vereine zur Begründung eines Transfervertrages zusammenführt.

Spielervermittler sind weltweit tätig, seit die Entwicklung des Profisports hohe Gehälter und hohe Ablösesummen möglich gemacht hat. Zu den Sportarten gehören American Football, Golf, Baseball, Basketball, Eishockey und Fußball. In Deutschland waren 2014 rund 500 Berater und Vermittler tätig, die bis zu 15 Prozent eines Jahresgehalts eines Spielers als Provision erhalten.[1] Spielervermittler übernehmen über die reine Vermittlung hinaus teilweise auch andere Beratungsaufgaben wie Hilfen bei der Wohnungssuche, sie empfehlen Steuerberater und mögliche Werbepartner.[2]

Fußball in Deutschland

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Für die Tätigkeit als Spielervermittler wird eine vom Weltfußballverband d. h. von der FIFA ausgestellte Spielervermittler-Lizenz benötigt. Spielervermittler können sich über die Agent Platform der FIFA registrieren lassen. Die Spielervermittlerlizenz ermächtigt den Lizenzinhaber, sich als vom Weltfußballverband FIFA-lizenzierter Spielervermittler zu bezeichnen. Keine Lizenz benötigen Geschwister, Ehegatten und Elternteile eines Spielers.

Voraussetzungen für den Lizenzerwerb sind u. a. ein Führungszeugnis ohne Eintragungen sowie das Bestehen einer theoretischen Prüfung am Laptop bzw. am Notebook beim jeweiligen Nationalverband z. B. beim DFB. Des Weiteren ist eine Prüfungsgebühr z. B. in Deutschland in Höhe von 300 Euro zu bezahlen.

Die theoretische Spielervermittlerprüfung hat Fragen aus mehreren Regelwerken der FIFA zum Inhalt und findet weltweit zeitgleich zweimal jährlich im April und im September statt. Für die Vorbereitung ist jeder Bewerber selbst verantwortlich, deshalb und wegen des sehr umfangreichen Prüfungsstoffes bestehen regelmäßig bis zu 90 Prozent der Kandidaten die Prüfung nicht.

Wiederholungsprüfungen sind jederzeit möglich. Zur Vorbereitung auf die Spielervermittlerprüfung werden Lehrgänge angeboten. Der Kicker deckte in der Ausgabe 86 vom 25. Oktober 2010 auf, dass man die Lösungen der Prüfungsaufgaben vorab für 2000 Euro kaufen konnte.[3] In anderen Sportarten ist das System längst nicht so international ausgerichtet. Die Spielervermittlung ist eine besondere Form der Arbeitsvermittlung, sodass sie mit den Regeln für Arbeitsvermittler der staatlichen und privaten Arbeitsvermittlung kollidiert.

Eishockey in Deutschland

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Die Deutsche Eishockey Liga[4] und die DEL2[5] vergeben Lizenzen an Spielervermittler, die neben den Vertragsabschlüssen auch für steuerliche und beraterische Tätigkeiten verpflichtet werden.[6]

Literatur

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  • Nicolas Heidtke: Das Berufsbild des Spielervermittlers im professionellen Fußball: eine sozialwissenschaftliche Untersuchung der Berufsgruppe unter besonderer Berücksichtigung der Beziehungen und des Einflusses innerhalb des sozialen Systems Fußball. Kovač, Hamburg 2013, ISBN 978-3-8300-6560-9.

Dokumentationen und Reportagen

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Siehe auch

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Commons: Spielervermittler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Rafael Buschmann, Gerhard Pfeil: Schattenmänner. Der Spiegel, 2. Februar 2015, S. 89–91, hier S. 90.
  2. Angaben auf der Seite einer Sportagentur (Memento vom 3. Februar 2015 im Internet Archive), abgerufen am 3. Februar 2015
  3. Kicker Ausgabe 86/2010.
  4. DEL Intern – Spielervermittler mit DEL - Lizenz. Abgerufen am 20. Juli 2021.
  5. Sports Trade GmbH: DEL2 – Lizenzierte Spielervermittler. Abgerufen am 20. Juli 2021.
  6. Christian Diepold: Der Beruf des Spielerberaters im Eishockey, zwischen Traumberuf und Realität. In: eishockey-online.com. Abgerufen am 20. Juli 2021.