Spinh-Struktur

Spezielle Struktur auf orientierbaren Mannigfaltigkeiten
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Eine Spinʰ-Struktur ist im mathematischen Teilgebiet der Spin-Geometrie, wiederum ein Teilgebiet der Differentialgeometrie, eine klassifizierende Abbildung, die für spezielle orientierbare Mannigfaltigkeiten existieren kann. Solche Mannigfaltigkeiten werden Spinʰ-Mannigfaltigkeiten genannt. H steht dabei für die Quaternionen, welche mit notiert werden und in der Definition der zugrundeliegenden Spinʰ-Gruppe auftauchen.

Definition

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Sei   eine  -dimensionale orientierbare Mannigfaltigkeit. Ihr Tangentialbündel   wird über den Rückzug von Vektorbündeln durch eine klassifizierende Abbildung   in den klassifizierenden Raum   der speziellen orthogonalen Gruppe   beschrieben. Diese kann über die von der kanonischen Projektion   induzierte Abbildung   faktorisieren. In diesem Fall hebt sich die klassifizierende Abbildung des Tangentialbündels zu einer Abbildung   in den klassifizierenden Raum   der Spinʰ-Gruppe  , welche Spinʰ-Struktur genannt wird.

Die möglichen Hebungen entsprechen durch Bijektion eineindeutig den Homotopieklassen   der stetigen Abbildungen in den klassifizierenden Raum   der ersten symplektischen Gruppe  , welche als andere Komponente der Spinʰ-Gruppe die Transformation der Fasern kontrolliert.

Wegen der kanonischen Projektion   induziert jede Spinʰ-Struktur ein kanonisches  -Hauptfaserbündel oder äquivalent ein orientierbares reelles Vektorbündel vom Rang  .

Eigenschaften

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  • Jede Spin-Struktur und sogar jede Spinᶜ-Struktur ist eine Spinʰ-Struktur. Die Umkehrungen gelten nicht, wie die komplexe projektive Ebene   und die Wu-Mannigfaltigkeit   zeigen.
  • Für eine Mannigfaltigkeit   mit einer Spinʰ-Struktur verschwindet ihre fünfte integrale Stiefel-Whitney-Klasse  , weshalb die vierte Stiefel-Whitney-Klasse   im Bild der kanonischen Projektion   liegt. Im Gegensatz zum analogen Resultat für Spinᶜ-Strukturen gilt hier keine Umkehrung.
  • Jede orientierbare glatte Mannigfaltigkeit mit sieben oder weniger Dimensionen hat eine Spinʰ-Struktur.[1]
  • In acht oder mehr Dimensionen gibt es unendlich viele Homotopietypen von geschlossenen einfach zusammenhängenden glatten Mannigfaltigkeiten ohne Spinʰ-Struktur.[2]
  • Für eine geradedimensionale kompakte Spinʰ-Mannigaltigkeit  , für welche ihre vierte Betti-Zahl   verschwindet oder die Pontrjagin-Klasse   ihres kanonischen  -Hauptfaserbündels eine Torsionsklasse ist, ist ihr doppeltes Â-Geschlecht   eine ganze Zahl.[3]

Folgende Eigenschaften gelten allgemeiner für die Hebung auf die Lie-Gruppe  , wobei speziell für   gilt:

  • Ist   eine Spinʰ-Mannigfaltigkeit, dann sind   und   jeweils Spinʰ-Mannigfaltigkeiten.[4]
  • Ist   eine Spin-Mannigfaltigkeit, dann ist   genau dann eine Spinʰ-Mannigfaltigkeit, wenn   eine Spinʰ-Mannigfaltigkeit ist.[4]
  • Für Spinʰ-Mannigfaltigkeiten   und   gleicher Dimension ist ihre verbundene Summe   ebenfalls eine Spinʰ-Mannigfaltigkeit.[5]
  • Es sind äquivalent:[6]
    •   ist eine Spinʰ-Mannigfaltigkeit.
    • Es gibt ein Vektorbündel   dritten Ranges, sodass   eine Spin-Struktur hat, also  .
    •   lässt sich in eine Spin-Mannigfaltigkeit mit drei Dimensionen mehr immersieren.
    •   lässt sich in eine Spin-Mannigfaltigkeit mit drei Dimensionen mehr einbetten.

Literatur

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Einzelnachweise

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  1. Albanese & Milivojević 2021, Theorem 1.4.
  2. Albanese & Milivojević 2021, Theorem 1.5.
  3. Bär 1999, Seite 18
  4. a b Albanese & Milivojević 2021, Proposition 3.6.
  5. Albanese & Milivojević 2021, Proposition 3.7.
  6. Albanese & Milivojević 2021, Proposition 3.2.