Die Spinor-Darstellung der Spin-Gruppe und die Halbspinor-Darstellungen der Spin-Gruppe dienen in der Physik zur Beschreibung des Spins eines Teilchens.
Im Folgenden bezeichnen wir mit die Clifford-Algebra des -Vektorraums mit der quadratischen Form .
Die Clifford-Algebra ist isomorph zu und hat insbesondere zwei -dimensionale Darstellungen.
Die Clifford-Algebra wird per Definition erzeugt von mit den Relationen und . Andererseits hat als -Vektorraum die Basis
mit den Relationen und . Man hat also einen Isomorphismus
und insbesondere eine -dimensionale Darstellung von .
insbesondere erhält man eine Darstellung von auf einem -dimensionalen Vektorraum .
Für eine ungerade Zahl erhält man durch vollständige Induktion
,
insbesondere erhält man zwei Darstellungen von auf -dimensionalen Vektorräumen.
In jedem Fall hat man für oder einen komplexen Vektorraum
,
so dass
.
Die Spinordarstellung der Spin-Gruppe ist die Einschränkung der Darstellung auf .
Allgemeiner kann man für die zur quadratischen Form auf dem assoziierte Spin-Gruppe betrachten. Diese ist ebenfalls in enthalten und somit sind bzw. Darstellungen von . In der Physik werden die Elemente von als Dirac-Spinoren bezeichnet.
Für ungerade ist die Spinor-Darstellung eine irreduzible Darstellung von . Dagegen ist für gerade die Spinor-Darstellung die direkte Summe zweier irreduzibler Darstellungen, die als Halbspinor-Darstellungen bezeichnet werden.
Man erhält diese Unterräume als Eigenräume der Wirkung von zu den Eigenwerten und . In der Physik werden die Elemente dieser beiden Unterräume als positive und negative Weyl-Spinoren bezeichnet.
John Roe: Elliptic Operators, Topology, and Asymptotic Methods. Second Edition. Chapman & Hall, CRC Research Notes in Mathematics Series, ISBN 978-0-582-32502-9.