Spital (Gemeinde Weitra)

Ortschaft und Katastralgemeinde im Bezirk Gmünd

Spital ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Stadt Weitra im Waldviertel in Niederösterreich mit 213 Einwohnern.

Spital (Dorf)
Ortschaft
Katastralgemeinde Spital
Spital (Gemeinde Weitra) (Österreich)
Spital (Gemeinde Weitra) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, Bundesland Gmünd (GD), Niederösterreich
Gerichtsbezirk Gmünd in Niederösterreich
Pol. Gemeinde Weitra
Koordinaten 48° 40′ 31″ N, 14° 55′ 0″ OKoordinaten: 48° 40′ 31″ N, 14° 55′ 0″ Of1
Höhe 650 m ü. A.
Einwohner der Ortschaft 213 (1. Jän. 2024)
Fläche d. KG 5,46 km²
Statistische Kennzeichnung
Ortschaftskennziffer 03734
Katastralgemeinde-Nummer 07337
Zählsprengel/ -bezirk Spital (30942 004)
Bild
Ortsansicht
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
213

Geographie

Bearbeiten

Das Dorf befindet sich etwa 4 km südöstlich von Weitra am Oberlauf des Weidenbaches, der unweit des westlichen Ortsendes aus dem Windhagberg 782 m ü. A. entspringt, und ist von Wäldern und Wiesen umgeben. Der Ort liegt abseits der im Norden und Osten vorbeiführenden Greiner Straße und schneidet damit die zur Ortschaft gehörenden Ortsteile Oberweidenhöfen und Kleinmühl vom Hauptort ab. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 78 Adressen.[1]

Drei Kilometer westlich liegt St. Wolfgang und 1,5 km im Südosten befindet sich der Ort Mistelbach.

Geschichte

Bearbeiten

Es handelt sich um einen der ältesten Orte des Waldviertels, der der Überlieferung nach ursprünglich „Schön Blumau“ hieß. Spital wurde wahrscheinlich Mitte des 12. Jahrhunderts gegründet und um 1200 durch Hadmar II. von Kuenring dem Johanniterorden in Prag geschenkt. Nachdem es der Kommende Mailberg inkorporiert worden war, wurde an der Gabelung des Böheim- und Polansteigs eine Herberge (Spital) für Pilger errichtet, womit der Ort seinen Namen erhielt.

Im Jahr 1822 wurde der Ort als Dorf mit 47 Häusern genannt, das über eine Pfarre und eine Schule verfügte. Die Herrschaft Mailberg besaß die Ortsobrigkeit und hatte die Grundherrschaft inne. Die Landgerichtsbarkeit wurde von der Herrschaft Weitra ausgeübt, die auch die Konskription besorgte.[2] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Spital ein Gastwirt, ein Gemischtwarenhändler, ein Holzgeräteerzeuger, ein Schmied, ein Tischler, zwei Wagner und einige Landwirte ansässig.[3] Im Rahmen der Niederösterreichischen Kommunalstrukturverbesserung trat die damalige Ortsgemeinde Spital per 1. Jänner 1971 der Stadtgemeinde Weitra bei.[4] Bis 1995 war die Pfarre der Malteserkommende Mailberg inkorporiert und wurde danach eine Weltpriesterpfarre der Diözese St. Pölten.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bearbeiten
 
Pfarrkirche Spital bei Weitra

Persönlichkeiten

Bearbeiten
  • Inge Krenn, Autorin zahlreicher Kochbücher mit Rezepten aus dem Waldviertel wurde hier geboren.[6]
  • Klara Hitler, Mutter des späteren Diktators Adolf Hitler. Sie wurde in Spital geboren, ebenso wie weitere Vorfahren Hitlers.

Literatur

Bearbeiten
  • Herbert Berndl: St. Wolfgang bei Weitra : Pfarr- und Wallfahrtskirche zum hl. Wolfgang mit Kapitel zu Spital bei Weitra, Salzburg: Verlag St. Peter, 2003
  • Bundesdenkmalamt: Dehio Niederösterreich nördlich der Donau, Wien 1990, ISBN 3-7031-0652-2
  • Franz Eppel: Das Waldviertel, seine Kunstwerke, historischen Lebens- und Siedlungsformen. Neu bearbeitet und erweitert von Gertrud Eppel und Wilhelm Zotti. 9. neu bearbeitete Auflage. Verlag St. Peter, Salzburg 1989, ISBN 3-900173-01-X.
Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
  2. Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 278 (Spital in der Google-Buchsuche).
  3. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 457
  4. Gemeindeänderungen ab 1945. Statistik Austria, S. 43. In: Änderungen in der Verwaltungsgliederung. Statistik Austria (ZIP, 1,3  MB; Inhalt PDF); abgerufen am 16. November 2024.
  5. http://www.burgenseite.com/faschen/faces_txt.htm
  6. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 22. Mai 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hubertkrenn.at