Spornitz ist eine Gemeinde im Landkreis Ludwigslust-Parchim in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie wird vom Amt Parchimer Umland mit Sitz in Parchim verwaltet.

Wappen Deutschlandkarte
Spornitz
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Spornitz hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 24′ N, 11° 43′ OKoordinaten: 53° 24′ N, 11° 43′ O
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Ludwigslust-Parchim
Amt: Parchimer Umland
Höhe: 82 m ü. NHN
Fläche: 49,13 km2
Einwohner: 1215 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 25 Einwohner je km2
Postleitzahl: 19372
Vorwahl: 038726
Kfz-Kennzeichen: LUP, HGN, LBZ, LWL, PCH, STB
Gemeindeschlüssel: 13 0 76 126
Gemeindegliederung: 4 Ortsteile
Adresse der Amtsverwaltung: Walter-Hase-Straße 42
19370 Parchim
Website: www.amt-parchimer-umland.de
Bürgermeisterin: Britta Gnadke
Lage der Gemeinde Spornitz im Landkreis Ludwigslust-Parchim
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Karte

Geografie

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Spornitz liegt etwa acht Kilometer westlich von Parchim am nördlichen Ausläufer der Ruhner Berge, am Übergang der Landschaft in die flachen Ebenen des Landschaftsschutzgebietes Lewitz. Im Süden befinden sich mit dem Langen Berg (124,9 m ü. NHN) und dem Schiefen Berg (119,2 m ü. NHN) die höchsten Erhebungen. Ein großer Teil des Gemeindegebietes ist durch Ackerflächen geprägt, der südöstliche Teil ist bewaldet. Hier und im Osten befinden sich gut erhaltene Reste der Parchimer Landwehr, die eine spätmittelalterliche und wallartige Grenzsicherungsanlage der Stadt Parchim war. Im Nordwesten liegt eine Teilfläche des Naturschutzgebiets Fischteiche in der Lewitz in der Spornitzer Gemarkung, die Müritz-Elde-Wasserstraße bildet dort auf kurzer Strecke die Gemeindegrenze.

Zur Gemeinde gehören die Ortsteile Dütschow, Primank, Spornitz und Steinbeck.[2]

Es existieren drei Gemarkungen:[3]

Gemarkungs-
nummer
Gemarkungs-
name
Gemarkungs-
fläche (in ha)
131191 Spornitz 2411,3936
131192 Dütschow 1004,3295
131193 Steinbeck-Primank 1495,2728

Geschichte

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Spornitz wurde um 1300 als Sporniz erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich vom altslawischen Wort sporŭ für reichlich oder fruchtbar ab. Der Ortsname dürfte auf die fruchtbare Umgebung hinweisen. Möglich ist auch die Herleitung vom Lokator des Dorfes Nachkommen des Zbron.[4]

Am 1. Juli 1950 wurde die bis dahin eigenständige Gemeinde Steinbeck-Primank eingegliedert.

Gemeindevertretung und Bürgermeister

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Der Gemeinderat besteht (inkl. Bürgermeisterin) aus 10 Mitgliedern. Die Wahl zum Gemeinderat am 26. Mai 2019 hatte folgende Ergebnisse[5]:

Partei/Bewerber Prozent Sitze
CDU 46,74 5
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Spornitz 24,51 2
Einzelbewerberin Gnadke 14,98 1
Wählergruppe Freiwillige Feuerwehr Dütschow 8,17 1
Einzelbewerber Lobbe 5,59 1

Bürgermeisterin der Gemeinde ist Britta Gnadke, sie wurde mit 52,39 % der Stimmen gewählt.[6]

 
Wappen von Spornitz
Blasonierung: „In Grün zwei schräg gekreuzte goldene Giebelbretter mit abgewendeten Pferdeköpfen, begleitet von sieben bordweise gestellten silbernen Steinen.“[7]
Wappenbegründung: In dem Wappen stehen die schräg gekreuzten Pferdeköpfe für die das Dorfbild mit prägenden niedersächsischen Bauernhäuser, die Steine für die vorgeschichtlichen Funde im Gemeindegebiet. Wahrscheinlich stellen die sieben Steine – große Granitblöcke – die Umfassung eines prähistorischen Denkmals dar.

Das Wappen und die Flagge wurde von dem Schweriner Heraldiker Heinz Kippnick gestaltet. Es wurde zusammen mit der Flagge am 16. März 2001 durch das Ministerium des Innern genehmigt und unter der Nr. 239 der Wappenrolle des Landes Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Die Flagge ist quer zur Längsachse des Flaggentuchs von Grün, Gelb und Grün gestreift. Die grünen Streifen nehmen je ein Viertel, der gelbe Streifen nimmt die Hälfte der Länge des Flaggentuchs ein. In der Mitte des gelben Streifens liegt das Gemeindewappen, das zwei Drittel der Höhe des Flaggentuchs einnimmt. Die Höhe des Flaggentuchs verhält sich zur Länge wie 3:5.[7]

Dienstsiegel

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Das Dienstsiegel zeigt das Gemeindewappen mit der Umschrift „• GEMEINDE SPORNITZ • LANDKREIS LUDWIGSLUST-PARCHIM“.[8]

Sehenswürdigkeiten

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Siehe auch Liste der Baudenkmale in Spornitz

Spornitz

  • gotische Kirche vom wohl 13. Jahrhundert aus Feld- und Backstein mit einem Chor mit 5/8-Schluss und dem fast 55 Meter hohen, quadratischen Turm mit einem achtseitigen Turmhelm. Größere bauliche Veränderungen erfolgten um 1840. Die Mehmel-Orgel stammt von 1875 und wurde 2023 restauriert.[9]
  • Kriegerdenkmal 1914–18 vor der Kirche
  • Forsthaus und Scheune
  • Büdnerei mit Scheunenteil
  • Sieben Sagensteine, große, tief liegende Findlinge neben der Eisenbahnlinie, die nach einer Sage sieben untreue, versteinerte Hirten darstellen sollen.
  • Reste der Parchimer Landwehr, eines spätmittelalterlichen Grenzsicherungsrings um die Stadt Parchim

Dütschow

Steinbeck

  • Gutshaus
  • Kriegerdenkmal 1914–18 in der Dorfmitte
  • Büdnerei
  • Teil der alten Primanker Höfe im angrenzenden Waldstück
  • Eine Ruine aus der Zeit des Torfstiches ist 500 Meter östlich des Ortsausganges
  • Hallenhaus, Primanker Dorfstraße 15
  • Eine Wüstung des Primanker Gutshaus mit zum Teil zerstörten Schafstall, zur Primanker Dorfstraße 17
  • Mordkuhle (auf dem Verbindungsweg zu Steinbeck)

Durch Spornitz verläuft die Bundesstraße 191, die eine Verbindung zu den Städten Parchim und Neustadt-Glewe herstellt. Die nächste Anschlussstelle zur Bundesautobahn 24 befindet sich bei Neustadt-Glewe in etwa acht Kilometer Entfernung.

Spornitz besitzt einen Haltepunkt, Dütschow einen Bedarfshalt an der von der RB 14 (ODEG) bedienten Bahnstrecke Ludwigslust–Parchim.

Söhne und Töchter der Gemeinde

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Literatur

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Commons: Spornitz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Amt M-V – Bevölkerungsstand der Kreise, Ämter und Gemeinden 2023 (XLS-Datei) (Amtliche Einwohnerzahlen in Fortschreibung des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. § 1 der Hauptsatzung (Memento des Originals vom 7. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bks-mv.de der Gemeinde (PDF; 2,4 MB)
  3. Geoportal des Landkreises Parchim. Abgerufen am 11. November 2011.
  4. Paul Kühnel: Die slavischen Ortsnamen in Meklenburg. In: Jahrbücher des Vereins für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde. Bd. 46, 1881, ISSN 0259-7772, S. 3–168, hier S. 42.
  5. Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
  6. Zweckverband Kommunale Datenverarbeitung Oldenburg(ZKO)
  7. a b Hans-Heinz Schütt: Auf Schild und Flagge - Die Wappen und Flaggen des Landes Mecklenburg-Vorpommern und seiner Kommunen. Hrsg.: produktionsbüro TINUS; Schwerin. 2011, ISBN 978-3-9814380-0-0, S. 208/209.
  8. Hauptsatzung § 1 Abs.4 (PDF; 2,9 MB).
  9. Informationen zur Orgel auf Organ index. Abgerufen am 24. Juni 2023.