St. Antonius (Gronau)
Die römisch-katholische Pfarrkirche St. Antonius ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in der Neustraße 13 in Gronau, im Kreis Borken in Nordrhein-Westfalen. Sie liegt im Bistum Münster. Der Pfarrpatron ist Antonius der Große, Patron der Korbmacher und Bürstenbinder.[1]
Geschichte und Architektur
BearbeitenDie Vorgängerkirche war ein spätbarocker Bau, der abgerissen wurde und an deren Stelle 1913 die neugotische Basilika mit einem Querschiff und einem Chor mit 5/8-Schluss von Wilhelm Sunder-Plassmann errichtet wurde.[2] Der massige Baukörper aus Ibbenbürener Sandsteinquadern wird durch Rund- und Spitzbogenfenster mit reichem Maßwerk gegliedert. Weitere Schmuckelemente sind Bogen- und Klötzchenfriese. Der Innenraum ist kreuzrippengewölbt. Die Bleiglasfenster wurden von 1914 bis 1919 nach Vorlagen von Wilhelm Derix angefertigt.
Orgel
BearbeitenDie Orgel wurde 1962 von der Orgelbaufirma Friedrich Fleiter (Münster) erbaut. Haupt- und Pedalwerk sind ohne Orgelgehäuse. Das Instrument hat 36 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.[3]
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- Koppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P; II/I und II/II als Suboktavkoppeln
Glocken
BearbeitenDie Kirche verfügt heute über ein fünfstimmiges Geläut von Bronzeglocken. Die kleinste Glocken (V) ist eine mittelalterliche Glocke von Butendijk. Die Glocken I bis IV stammen alle von der Glockengießerei Otto aus Bremen-Hemelingen. Die Otto-Glocken erklingen auf des' – es' – f' – es'. Die drei größeren Glocken wurden 1955 gegossen. Die es'-Glocken wurde 1928 gegossen und hat die Glockenbeschlagnahme des Zweiten Weltkrieges überstanden.[4][5]
Figuren
Bearbeiten- Die niederrheinische Madonna ist von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, sie stammt aus der Vorgängerkirche
- Die Figuren der Heiligen Paulus und Petrus, Antonius Abt sind aus spätbarocker Zeit
- Das Kruzifix ist vom 19. Jahrhundert
Literatur
Bearbeiten- Ursula Quednau (Red.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen II: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 358.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Unser Pfarrpatron ( vom 5. September 2005 im Internet Archive)
- ↑ Kulturlandschaftlicher Fachbeitrag zum Regionalplan Münsterland Regierungsbezirk Münster. Landschaftsverband Westfalen-Lippe, 2013, S. 213, abgerufen am 16. Mai 2020.
- ↑ Nähere Informationen zur Orgel
- ↑ Gerhard Reinhold: Otto-Glocken. Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto. Selbstverlag, Essen 2019, ISBN 978-3-00-063109-2, S. 588, hier insbes. 531, 544, 553.
- ↑ Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen/NL 2019, S. 556, hier insbes. 492, 502, 509, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770 (Dissertation an der Radboud Universiteit Nijmegen).
Koordinaten: 52° 12′ 43″ N, 7° 1′ 27″ O