St. Antonius Einsiedler (Bechen)
Die römisch-katholische Kirche St. Antonius Einsiedler befindet sich im Ortsteil Bechen der Gemeinde Kürten im Rheinisch-Bergischen Kreis in Nordrhein-Westfalen. Sie gehört seit 2010 zur katholischen Kirchengemeinde St. Marien in Kürten. Neben dem Schutzpatron Antonius Einsiedler ist die heilige Katharina zweite Schutzpatronin der Kirche.
Geschichte und Architektur
BearbeitenWie 1275 erwähnt wurde schon um 1133 in Bechen eine Vorgängerkirche mit romanischem Turm erbaut. Von 1301 bis 1803 wurde sie vom Zisterzienserkloster Altenberg als Patronatskirche geführt.
Nach verschiedenen Reparaturen im 17. Jahrhundert wurde 1701 das Langhaus erneuert. Wegen der rapide anwachsenden Besucherzahl wurde Mitte des 19. Jahrhunderts ein Kirchenneubau als dringend notwendig erachtet.
Nachdem 1866 infolge eines Blitzeinschlags bis auf den beschädigten romanischen Kirchturm das Gotteshaus vollständig ausbrannte, wurde zunächst eine Notkirche errichtet. 1876 fand die Grundsteinlegung für den Bau einer neugotischen Kirche statt. Mit der Planung war der Baurat Vinzenz Statz beauftragt worden. 1878 wurde die neue Kirche geweiht.
Da schon wenige Jahre später die Wände durch die Last des Dachs und der Gewölbe nach außen gedrückt wurden, mussten Außenpfeiler errichtet werden. Während die Schäden am Langhaus mit hohem Kostenaufwand beseitigt werden konnten, musste der alte Turm 1897 abgerissen und durch einen neuen ersetzt werden.
In der Folge wurden weitere Veränderungen vorgenommen. Neben der Reparatur von Schäden aus dem Zweiten Weltkrieg erhielt die Kirche unter anderem eine neue Orgel, neue Chorfenster sowie neue Glocken als Ersatz für die während der beiden Weltkriege eingeschmolzenen Glocken.
1967 wurden erhebliche Schäden in der Bausubstanz der Kirche entdeckt, insbesondere im Gewölbe, im Mauerwerk und im Fundament. Da außerdem ohnehin die Bevölkerung, insbesondere durch den Zuzug von Vertriebenen aus dem Osten, erneut stark anwuchs, wurde die Kirche 1974 bis auf den neugotischen Chor und den romanischen Turm abgerissen. 1976 begann der Neubau nach Plänen des Architekten Faber. In das polygone Betonbauwerk mit flacher Decke ließ er die ursprünglichen neugotischen Fenster und die Kreuzwegstationen integrieren.
Die Einweihung des neuen Gotteshauses fand am 17. Januar 1977 statt.
Von 1991 bis 1993 musste der Kirchturm umfassend saniert werden. 2011 folgte eine grundlegende Renovierung der übrigen Kirche.[1][2]
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Bildstock im Außenbereich des Chors
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Chorgewölbe
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Deckenkonstruktion im Neubau
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Marienstatue
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Statuen des heiligen Franziskus und des heiligen Josef
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Kreuzwegstationen III bis VII
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Kreuzwegstationen X bis XII
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Wandgemälde im Chorraum
Kirchenfenster
BearbeitenDie Bleiglasfenster wurden 1914 in der Glasmalereiwerkstatt Dr. H. Oidtmann gefertigt. Die Fenster in der Rückwand stellen Szenen zu den Seligpreisungen der Bergpredigt dar. Die Chorfenster zeigen unter anderem Jesus den Kinderfreund, Gottvater und den Heiligen Geist, Engel mit Leidenswerkzeugen, die Heilige Familie und den Tod des heiligen Josef von Nazaret. Zwei von ihnen sind Ornamentfenster mit Darstellungen des Gotteslamms sowie eines Pelikans, der seine Jungen mit seinem Blut nährt.[3]
Denkmalschutz
BearbeitenDie Kirche St. Antonius Einsiedler ist unter der Nummer 4 in der Liste der Baudenkmäler in Kürten verzeichnet.
Literatur
Bearbeiten- Kunibert Förster, Peter Gronewald: Die Grundsteinlegung für die Bechener Kirche 1876. In: Kürtener Schriften Bd. 6, 2007, S. 138–142.
Weblinks
Bearbeiten- Bechener Kirche mit dem Schwamm vom Dreck befreit Kölner Stadtanzeiger vom 26. Februar 2013, abgerufen am 14. August 2022
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ St. Antonius Einsiedler in Bechen Website der Kirchengemeinde St. Marien, abgerufen am 14. August 2022
- ↑ Informationstafel der Gemeinde Kürten zu St. Antonius Einsiedler vor der Kirche
- ↑ Kürten-Bechen, Katholische Kirche St. Antonius Einsiedler Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e. V., abgerufen am 14. August 2022
Koordinaten: 51° 2′ 25,4″ N, 7° 12′ 31,6″ O