St. Dionysius (Jockgrim)
Die denkmalgeschützte, römisch-katholische Filialkirche St. Dionysius steht an der Ludwigstraße der Ortsgemeinde Jockgrim im Kreis Germersheim (Rheinland-Pfalz). Sie gehört als Teil der Gemeinde St. Georg Jockgrim zu der Pfarrei Rheinzabern und damit zum Dekanat Germersheim im Bistum Speyer.
St. Dionysius | ||
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Blick auf das Kirchengebäude | ||
Daten | ||
Ort | Jockgrim | |
Baustil | fünfachsiger Saalbau | |
Baujahr | 1772 | |
Koordinaten | 49° 5′ 15,5″ N, 8° 17′ 9,4″ O | |
Beschreibung
BearbeitenBei dem Kirchenbau handelt es sich um eine fünfachsige Saalkirche. Das polygonale Obergeschoss des Chorturms stammt aus dem Jahr 1874. Auf dem Kirchhof befindet sich ein Bildstock mit dem heiligen Franz Xaver, das mit dem Jahr 1786 bezeichnet ist.
Geschichte
BearbeitenIm Jahr 1439 ist das „Pfarrgefälle“ für Jockgrim neu geregelt worden, sodass die Kirchengemeinde St. Dionysius Jockgrim neu gegründet und der Neubau einer Pfarrkirche für diese genehmigt wurde. Sie sollte das Schweinheimer Kirchel als Hauptkirche ablösen und auch als Ersatz für die 1390 mit dem Schloss gebaute „Schlosskirche“ dienen. Da die Bevölkerung Jockgrims durch den Dreißigjährigen Krieg und die Pest auf nur etwa ein Dutzend Menschen dezimiert wurde, konnte die notwendige Renovierung der Schlosskirche nicht durchgeführt werden. Nach Abschluss der jahrelangen Verhandlungen mit dem Domkapitel konnte im Jahr 1772 mit dem Neubau begonnen werden. Die Konsekration erfolgte am 10. August 1788. 1896–97 wurde der Kirchenbau restauriert, wobei auch ein äußerer Aufstieg zum Kirchturm gebaut wurde. Im Rahmen des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche am 5. November 1944 vollständig durch Bombeneinschläge zerstört. Sie wurde anschließend wiederaufgebaut und am 12. Juli 1951 erneut geweiht.[1]
Die St.-Dionysius-Kirche verlor ihre Eigenschaft als Hauptkirche Jockgrims durch den Neubau der St.-Georgs-Kirche. Dieser war notwendig geworden, da der Platz der ehemaligen Pfarrkirche infolge der stark angestiegenen Bevölkerung Jockgrims nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr ausreichte.
Ausstattung
BearbeitenOrgeln
BearbeitenHeutige Orgel
BearbeitenDie heutige Orgel wurde 1935 in das Gehäuse der ursprünglichen Stieffell-Orgel von Link Orgelbau eingebaut. Im Jahr 1938 erfolgte durch eine Erweiterung um neun Register durch ebendiese die Fertigstellung der Orgel. In 1952 wurde die Disposition bei einer umfangreichen Restaurierung durch Link Orgelbau erneut angepasst. Die Orgel umfasst heute 18 Register auf zwei Manualen und Pedal. Sie hat heute folgende Disposition:
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Die Spiel- und Registertraktur sind pneumatisch. Bei der Windlade handelt es sich um eine Kegellade.
Orgel 1845–1935
BearbeitenDie vorherige Orgel war 1845 von Eberhard Walcker ebenfalls unter Verwendung des ursprünglichen Stieffell-Gehäuses gebaut worden. Auch hatte er einige Register dieser Orgel übernommen. Sie hatte 15 Register auf einem Manual und Pedal sowie die folgende Disposition:
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Sie verfügte über eine Pedalkoppel.
Orgel 1779–1845
Bearbeiten1779 baute Ferdinand Stieffell eine Orgel in barockem Stil, dessen Gehäuse für die folgenden Orgeln wiederverwendet wurde. Sie verfügte über 16 Register.
Glocken
BearbeitenDie St.-Dionysius-Kirche verfügt über folgende Kirchenglocken:
Nr. | Name | Ton | Masse |
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1 | Christkönig | es1 | 1.200 kg |
2 | Maria | ges1 | 710 kg |
3 | Heiliger Joseph | as1 | 503 kg |
4 | Heiliger Dionysius | b1 | 355 kg |
Literatur
Bearbeiten- Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Nachrichtliches Verzeichnis der Kulturdenkmäler. Kreis Germersheim. 6. November 2024 (rlp.de [PDF; abgerufen am 4. Dezember 2024]).
- Eintrag „St. Dionysius Jockgrim“ im Webauftritt der Pfarrei Rheinzabern. Abgerufen am 4. Dezember 2024.
- Eintrag „Jockgrim, Deutschland (Rheinland-Pfalz) - Alte Katholische Pfarrkirche Sankt Dionysius“ (Beschreibung Nr. 2072422). In: Orgeldatenbank. Abgerufen am 4. Dezember 2024.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Eintrag „St. Dionysius-Kirche Jockgrim“. In: Webmagazin des Pfalzwein e.V. Abgerufen am 4. Dezember 2024.