St. Georgii (Hildesheim)

abgerissenes Kirchengebäude in Hildesheim

St. Georgii war eine kleine Kirche in der Altstadt von Hildesheim, von der keine baulichen Reste erhalten sind. Sie wurde um 1220[1] als Filialkapelle von St. Andreas[2] an der Ostseite der Osterstraße gegenüber der Einmündung der Markstraße[1] erbaut. Um 1300 wurde die St.-Georgii-Bäuerschaft, eine der sechs Altstädter Bäuerschaften, nach ihr benannt.[1] 1368 erhielt das Kirchlein einen Chor, 1500 einen Turm.[2]

Nordöstliches Viertel der Hildesheimer Altstadt (Merian 1653): rechts St. Georgii (4), darüber das Ostertor (21); links St. Jakobi (3), unten St. Andreas (2), in der Mitte das Rathaus (13)

Mit der Einführung der Reformation in Hildesheim wurde St. Georgii lutherische Pfarrkirche.[2] In der Kirche wurden Vertreter von Bürgerschaft und Adel bestattet; nördlich von ihr befand sich ein Friedhof.[2]

Ende des 18. Jahrhunderts war Hermann Heimart Cludius Inhaber der Pfarrstelle. 1809 wurde die Pfarrei aufgehoben und der St.-Jakobi-Gemeinde eingegliedert.[3] Das Gebäude wurde 1813 durch den Abrissunternehmer Temme gekauft und abgetragen.[4]

1934 erhielt ein west-östlich verlaufendes Straßenstück nahe der einstigen Kirche den Namen Bei St. Georgen (vorher 1. Rosenhagen); beim Wiederaufbau der Stadt nach 1945 wurde der Name auf einen neu geschaffenen nord-südlichen Straßenzug übertragen.[1]

Das Roemer-und-Pelizaeus-Museum besitzt zwei Epitaphe aus St. Georg.[2]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b c d Hildesheim-Lexikon
  2. a b c d e inschriften.de
  3. hist.de
  4. Theo Weinobst: Hildesheimer Straßennamen. Hildesheim 1984, S. 30.

Koordinaten: 52° 9′ 9,7″ N, 9° 57′ 14,8″ O