St. Josef (Beuel)
Die Kirche St. Josef ist ein römisch-katholisches Kirchengebäude im Bonner Stadtteil Beuel-Mitte.
Geschichte
BearbeitenBis Mitte des 19. Jahrhunderts zählten die Katholiken in Beuel zur Pfarrgemeinde St. Paul in Vilich. 1875 entstand der St.-Josefs-Bauverein, der das Grundstück erwarb, auf dem die Kirche heute steht. Am 15. August 1880 wurde der Grundstein zum Bau der Kirche St. Josef gelegt. 1882 war der erste Bauabschnitt beendet. 1904 wurde die dreischiffige Kirche eingeweiht.[1] Baumeister war Joseph Prill.
Orgelanlage
BearbeitenSt. Josef verfügt über eine zweiteilige Orgelanlage, bestehend aus Hauptorgel und Chororgel/Fernwerk.
Hauptorgel
BearbeitenDie große Orgel wurde 1981 von der Orgelbaufirma Oberlinger aus Windesheim erbaut. Das Instrument wurde im französisch-romantischen Stil disponiert; Vorbilder waren die Orgeln der Kathedrale Notre-Dame und der Kirche Saint-Sulpice in Paris.[2] Das Instrument hat heute 61 Register auf drei Manualwerken und Pedal. Grand-Orgue und Récit sind mit Barkermaschinen ausgestattet.
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- Koppeln
- Normalkoppeln II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P.
- Suboktavkoppeln III/I, III/III
- Superoktavkoppeln III/I, III/III, III/P
- Chamadenkoppeln: an I, II, Pedal; an I (Super- und Suboktavkoppeln)
- Anmerkung:
- (n) = nachträglich hinzugefügte Register
Chororgel
Bearbeiten2014 erbaute der Orgelbauer Thomas B. Gaida (Saarbrücken) hinter dem Hochaltar eine Chororgel mit der Funktion eines Fernwerkes mit 9 Registern in einem Schwellkasten. Das Instrument lässt sich – zusammen mit der Hauptorgel – von einem mobilen Spieltisch im Chorraum ansteuern. Dieser neue Spieltisch beinhaltet auch die Möglichkeit, das Klangspektrum der Pfeifenorgeln mittels eines Synthesizers um elektronische Klänge zu erweitern.
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Glocken
BearbeitenIm Turm von St. Josef hängt ein siebenstimmiges Bronzegeläut (mittelschwere Rippe). Die Glocken 3 und 5 wurden 1960 von der Glockengießerei Mabilon aus Saarburg gegossen, die restlichen Glocken wurden 1961 von der Glockengießerei Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) gegossen.[3]
Nr. | Name | Gussjahr | Glockengießer | Gewicht (kg) |
Durchmesser (mm) |
Nominal | Inschrift |
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1 | Dreifaltigkeit | 1961 | Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) | 2100 | 1534 | c1 | + SANCTISSIMAE TRINITATE (Heilige Dreifaltigkeit.) + ST. JOSEPH BEUEL ANNO DOMINI MCMLXI + (Im Jahr des Herrn 1961) |
2 | Maria | 1961 | Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) | 1356 | 1272 | es1 | + BEATAE MARIAE REGINAE IN CAELUM ASSUMPTAE (+ Der hl. Maria, Königin, in den Himmel aufgenommen..) + ST. JOSEPH BEUEL ANNO DOMINI MCMLXI+ |
3 | Joseph | 1960 | Mabilon (Saarburg) | 967 | 1180 | f1 | |
4 | Petrus + Paulus | 1961 | Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) | 739 | 1038 | g1 | |
5 | Franziskus | 1960 | Mabilon (Saarburg) | 547 | 985 | as1 | |
6 | Antonius | 1961 | Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) | 420 | 864 | b1 | |
7 | Johannes Baptist | 1961 | Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) | 285 | 761 | c2 |
Außerdem hängt im Turm hängt ein Glockenspiel der Gießerei Friedrich Wilhelm Schilling (Heidelberg) mit 55 starr aufgehängten Glocken (mittelschwere Rippe); die Läuteglocken ergänzen das Glockenspiel.[4]
Literarische Darstellung
BearbeitenIn Jörg Weigands Erzählung 'Die Glocken von Beuel' wird ein fantastischer Bericht gegeben: Das Glockenspiel habe im Jahr 2020 an Beethovens Geburtstag "'An die Freude' sozusagen aus dem Gedächtnis und aus eigenem Antrieb gespielt".[5]
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Informationen zur Kirchengeschichte
- ↑ Informationen zur Disposition
- ↑ Informationen zu den Glocken im Glockenbuch des Erzbistums Köln auf Seiten 129 ff.
- ↑ Informationen zu den Glocken
- ↑ Wieder erschienen in Jörg Weigand: Musica fantastica. Zweiundzwanzig utopisch-fantastische Erzählungen. Winnert: p.machinery, S. 19–21. Zitierte Stelle: S. 21.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 50° 44′ 12,9″ N, 7° 7′ 3,8″ O