St. Laurentius (Elsterberg)
Die evangelische Kirche St. Laurentius ist eine Saalkirche des Historismus in Elsterberg im Vogtlandkreis in Sachsen. Sie gehört zur Kirchengemeinde Ruppertsgrün im Kirchenbezirk Vogtland der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Geschichte und Architektur
BearbeitenDie stattliche eklektizistische Saalkirche mit beachtlicher innerer Höhe wurde in den Jahren 1841–45 nach Plänen von Ernst Otto Rossbach aus Plauen anstelle des durch Brand vernichteten Vorgängerbauwerks errichtet. Eine Erneuerung erfolgte in den Jahren 1909 durch Julius Zeißig sowie eine Innenrestaurierung im Jahr 1996.
Das Bauwerk ist ein Putzbau mit geradem Chorschluss und Apsis, Ecklisenen und Rundbogenfenstern mit fein gestalteten Gewändeprofilen. Ein markanter Westturm, der in den Untergeschossen quadratisch und im schlanken Obergeschoss oktogonal gebildet ist, wird von Dreieckgiebeln und einem Pyramidendach bekrönt.
Der hohe Saal ist innen mit einem Tonnengewölbe geschlossen, das mit stuckierten Kreuzrippen gegliedert wird. Die zweigeschossigen Emporen sind im östlichen und westlichen Teil zu verglasten Logen mit hölzernen Maßwerken ausgebaut. Der Chor zeigt eine reizvolle Ausmalung im Jugendstil, die 1909 von Julius Zeißig ausgeführt wurde, sie zeigt am Chorbogen das Lamm Gottes und ist im Chorgewölbe als Himmel gestaltet; die Apsis ist mit ornamentalem Sockel versehen und zeigt zwischen den Fenstern Medaillons mit Evangelistendarstellungen, in der Kalotte sieben Engelsfiguren.
Ausstattung
BearbeitenDas Altargemälde zeigt eine Darstellung der Taufe Christi, die 1845 von Müller aus Leipzig ausgeführt wurde. Die ungewöhnlich hohe Holzkanzel ist in neugotischen Formen gestaltet. Die oktogonale steinerne Taufe ist mit einem Metalldeckel aus dem Jahr 1909 versehen. Ein Tafelbild aus Holz zeigt eine gemalte Stifterdarstellung der Familie Strauß aus der Zeit um 1680 mit Christus am Ölberg im oberen und mit der Stifterfamilie zu Füßen des Gekreuzigten darunter. In der Apsis sind fünf Farbglasfenster aus dem Jahr 1848 mit einer Darstellung des segnenden Christus in der Mitte zu sehen, seitlich mit Christus als Guter Hirte und an die Himmelspforte klopfend, außen die Apostel Petrus und Paulus. Im Saal sind Fenster mit Darstellung verschiedener Gleichnisse des Neuen Testaments, die in den Jahren 1909/10 nach Entwürfen von H. Phieler aus Elberfeld durch Puhl und Wagner aus Berlin-Rixdorf ausgeführt wurden. Die Orgel ist ein Werk von Jehmlich aus dem Jahr 1846 mit heute 34 Registern auf zwei Manualen und Pedal, das in den Jahren 1894 und 1913 umgebaut und 2003 durch Thomas Wolf restauriert wurde.[1]
Literatur
Bearbeiten- Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Sachsen II. Die Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 221.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Informationen zur Orgel auf orgbase.nl. Abgerufen am 19. November 2024.
Koordinaten: 50° 36′ 30,3″ N, 12° 10′ 10,9″ O