St. Mariä Himmelfahrt (Alstätte)
Die katholische Pfarrkirche St. Mariä Himmelfahrt ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Alstätte, einem Ortsteil der Gemeinde Ahaus im Kreis Borken (Nordrhein-Westfalen). Kirche und Gemeinde gehören zum Dekanat Ahaus im Bistum Münster.
Geschichte und Architektur
BearbeitenDie Pfarrei wurde erstmals 1297 urkundlich erwähnt.
Der Westturm stammt von der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Der Treppengiebel wurde erneuert. Das Kirchengebäude ist ein mehrfach überformter, vierjochiger Wandpfeilersaal aus Backstein mit zweijochigem, eingezogenem und flachgeschlossenem Chor.[1] Es wurde von 1789 bis 1792 errichtet, vermutlich nach Plänen von Johann Engelbert Boner (1735–1815).[1] Die Alstätter Kirche ist ein frühes Beispiel für den Klassizismus im Kirchenbau im Bistum Münster.[1]
1936/1937 wurde der Bau nach Norden erweitert. Nach starken Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde der Bau verändert wieder aufgebaut. Umfassend renoviert wurde das Gebäude 2004.[2]
Ausstattung
Bearbeiten- Ikonografisch bemerkenswerte Darstellung des hl. Hieronymus
- Vom Anfang des 18. Jahrhunderts überlebensgroße Sandsteinfiguren der vier Kirchenväter, diese sind Johann Mauritz Gröninger zugeschrieben.
- barockes Vesperbild
Orgel
BearbeitenDie zweimanualige Orgel mit Pedal besitzt 27 Register, wurde 1972 durch die Firma Kleuker erbaut und 2006 von der Firma Fleiter erweitert. Die Disposition ist wie folgt:[3]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Spielhilfen: Setzeranlage
Besonderes
BearbeitenIn Alstätte hat es anlässlich von Prozessionen eine besondere Form der Ausschmückung gegeben. Es wurden Blumengebinde auf Stäben von Schuljungen in der Prozession mitgeführt.[4] Dieses ist an einigen wenigen anderen Orten des Münsterlandes heute noch üblich und wird in den betreffenden Orten als Torstentragen bezeichnet.
Literatur
Bearbeitenin der Reihenfolge des Erscheinens
- Volker Tschuschke: Ein Beitrag zur Kunstgeschichte der Kirche St. Mariä Himmelfahrt in Alstätte. In: Heimatverein Vreden (Hrsg.): Quellen und Studien zur Geschichte Vredens und seiner Umgebung, Bd. 1. Vreden 1990, ISBN 3-926627-06-9, S. 127–136.
- Zeno Kolks: Die Alstätter Kirche. In: Heinrich Holters (Red.): Alsteer – Alstätte. 850 Jahre Alstätte, Dorf an der Grenze. Geschichte und Geschichten, Erlebtes und Erzähltes. Jubiläumsverein „850 Jahre Alstätte e.V.“, Alstätte 2001, S. 458–461.
- Thomas Frings: Gestaltete Umbrüche. Kirchen im Bistum Münster zwischen Neugestaltung und Umnutzung. Dialogverlag, Münster 2007, ISBN 978-3-937961-69-9, S. 16–19.
- Ursula Quednau (Bearb.): Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Nordrhein-Westfalen, Band 2: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2011, ISBN 978-3-422-03114-2, S. 2–3.
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c Peter Holzwig: Die Geschichte des Kirchenbaus im Bistum Münster. In: Johannes Schneider (Red.): Das Bistum Münster. Bd. 2: Kunst, Musik, Bildung. Éditions du Signe, Straßburg 1994, ISBN 2-87718-180-4, S. 2–19, hier S. 11.
- ↑ Georg Dehio, Ursula Quednau: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen, Band 2: Westfalen. Deutscher Kunstverlag, Berlin 2011, S. 2–3.
- ↑ Informationen über die Orgel ( des vom 18. April 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Vergrößerte Fotografie im Heimathaus Alstätte
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 52° 7′ 41,5″ N, 6° 54′ 52,3″ O