St. Marien (Dudweiler)
Die Kirche St. Marien oder Mariä Himmelfahrt ist eine katholische Pfarrkirche in Dudweiler, einem Stadtteil der saarländischen Landeshauptstadt Saarbrücken. Sie trägt das Patrozinium Mariä Aufnahme in den Himmel. In der Denkmalliste des Saarlandes ist die Kirche als Einzeldenkmal aufgeführt[1].
Geschichte
BearbeitenDie Kirche wurde in den Jahren 1864 bis 1866 nach Plänen des Architekten Carl Friedrich Müller erbaut. Im Zweiten Weltkrieg erlitt das Kirchengebäude schwere Schäden. In den 1970er und 1980er Jahren wurde die Kirche Restaurierungen unterzogen. Im Jahr 2000 kam es zu schweren Brandschäden im Inneren, die durch spielende Kinder ausgelöst wurden. In der Folge fand 2001 eine Innenrestaurierung statt, die von Architekt Franz-Josef Warken (Riegelsberg) geleitet wurde.[2]
Architektur und Ausstattung
BearbeitenDas Kirchengebäude wurde im Stil der Neugotik errichtet. Es handelt sich um eine dreischiffige Hallenkirche.
Im Chorraum der Kirche befindet sich ein 1931 entstandenes 5,10 m breites Relief lebensgroßer Figuren mit der Darstellung des Abendmahls. Geschaffen wurde es von dem Holzbildhauer Ernst Hoffmann (Sulzbach/Saar) und der Kunstwerkstatt Johannes Mettler (Morbach) und war ursprünglich Teil des Hochaltars, von dem heute auf Grund der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils nur noch der untere Teil mit der Abendmahlgruppe erhalten ist. Entworfen wurde der Hochaltar 1931 von den Architekten Ludwig Becker und Anton Falkowski (Mainz). Die Kunstwerkstatt Johannes Mettler schuf 1932 auch 2 Beichtstühle und 81 Kirchenbänke aus Eichenholz. Von den Kirchenbänken wurden einige durch Kriegseinwirkung zerstört, doch haben sich an den Bankwangen etwa 114 geschnitzte Reliefbildnisse von Heiligen erhalten. Die 20 Buntglasfenster aus dem Jahr 1957 sind ein Werk von Jacques le Chevalier (Fontenay-aux-Roses)[2].
Weitere Ausstattungsgegenstände sind ein bronzenes Hängekreuz „Lebensbaum“ von 1979 und das von der Firma Die Kunstglaser GbR (Rottweil) ausgeführte Fenster „Maria bekämpft den Drachen“ von 2005 des Malers und Bildhauers Ernst Alt (Saarbrücken), sowie eine 65 cm hohe Pietà aus dem 14. Jahrhundert, die hinter Panzerglas ins Gemäuer eingelassen wurde und sich ursprünglich in einer anderen Kirche befand, von der nur noch der sogenannte „Alte Turm“ steht[2].
Bemerkenswert ist auch das 1865 gekaufte großformatige Gemälde „St. Barbara erscheint einem verunglückten Bergmann“ des Malers und Dichters August Jacob Theodor von Heyden (Berlin), der für dieses Bild im Jahr 1863 mit der Goldenen Medaille der Pariser Kunstakademie ausgezeichnet wurde[2].
Über dem Eingangsportal befindet sich eine buntbemalte Marienstatue, die von zwei kreuzblumenbekrönten Dreiecksgiebeln eingerahmt ist und 2004 restauriert wurde[2].
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Blick ins Innere der Kirche
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Orgelempore
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Hauptportal mit Marienfigur
Orgel
BearbeitenDie Orgel der Kirche wurde 1954 von der Firma Hugo Mayer Orgelbau (Saarbrücken-Brebach) im Auftrag der Firma E.F. Walcker (Ludwigsburg) als deren opus 3019 erbaut. Die Orgelweihe fand am 31. Januar 1954 statt. Die Orgel erhielt den ehemaligen Spieltisch der Klais-Orgel aus der Christkönig-Kirche (St. Arnual), der dort 1953 durch den heutigen Viermanualigen ersetzt worden war. 1980 wurde die Orgel einer Renovierung und Reinigung durch Hugo Mayer Orgelbau (Heusweiler) unterzogen. Das auf einer Empore aufgestellte Instrument mit freistehendem Spieltisch besitzt 36 Register, verteilt auf drei Manuale und Pedal, sowie elektropneumatische Kegelladen. Das Gehäuse ist ein Freipfeifenprospekt[3].
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- Koppeln:
- Normalkoppeln: II/I, III/I, III/II, I/P, II/P, III/P
- Suboktavkoppeln: II/I, III/I, II/II
- Superoktavkoppeln: III/I, II/II, III/P
- Spielhilfen: Handregister, zwei freie Kombinationen, zwei freie Pedalkombinationen, Tutti, Walze, Walze ab, Zungen ab, Leerlaufkoppeln für alle Manuale
Literatur
Bearbeiten- Marschall, Kristine: Sakralbauwerke des Klassizismus und des Historismus im Saarland. Institut für Landeskunde im Saarland, Saarbrücken 2002, ISBN 978-3-923877-40-9, S. 666.
- Klaus Kirch: Die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt (St. Marien) "Historische Beiträge" Band 15, Dudweiler Geschichtswerkstatt, Seite 57 – 100, 2018
- Dr. Walter Burnikel: Eine vergessene Inschrift, Pfarrkirche St. Marien Dudweiler, "Historische Beiträge" Dudweiler Geschichtswerkstatt, Band 7, Seite 33 – 36, 2002
- Josef Rausch: Geschichte der katholischen Pfarrei Dudweiler, Saarbrücken 1928
- Gottfried Schabert/Helmut Schwarz: 125 Jahre Pfarrgemeinde St. Marien Dudweiler, Saarbrücken 1983
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Denkmalliste des Saarlandes, Teildenkmalliste Landeshauptstadt Saarbrücken (PDF; 653 kB), abgerufen am 30. Oktober 2012
- ↑ a b c d e Informationen zur Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Auf: www.kunstlexikonsaar.de, abgerufen am 30. Oktober 2012
- ↑ Orgel der Kirche St. Marien (kath.) ( des vom 5. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland, abgerufen am 30. Oktober 2012
Koordinaten: 49° 16′ 37,1″ N, 7° 2′ 15,4″ O