St. Martin (Drove)

Kirchengebäude in Drove

St. Martin ist die römisch-katholische Pfarrkirche des Kreuzauer Ortsteils Drove im Kreis Düren in Nordrhein-Westfalen. Zur Pfarre gehören die Filialkirche St. Fides, Spes und Caritas in Thum und die Kapelle Maria, Hilfe der Christen in Üdingen.

St. Martin in Drove
Innenansicht
Kreuzigungsfenster von 1538

Das Bauwerk ist unter Nr. 12 in die Liste der Baudenkmäler in Kreuzau eingetragen und dem hl. Martin von Tours geweiht.

Geschichte

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Eine Kirche in Drove wurde im Liber valoris aus der Zeit um 1308 erstmals erwähnt. Bereits zu dieser Zeit war Drove eigenständige Pfarrei. Bis 1804 zählten zur Pfarre noch die Filialgemeinden Schlagstein, welches 1804 der neuen Untermaubacher Pfarre zugeschlagen wurde, Rath bei Nideggen, es kam 1804 an die Nideggener Pfarre, und Oberschneidhausen, welches an die Kreuzauer Pfarre abgetreten werden musste. So gehörten zur Drover Pfarre seitdem noch die Filialen Boich, Leversbach, Üdingen und Thum. 1953 wurden schließlich auch Boich und Leversbach von Drove abgetrennt und zur eigenständigen Pfarrei erhoben, sodass heute nur noch Thum und Üdingen als Filialen zur Drover Pfarre gehören.[1]

Kirchengebäude

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Das Drover Gotteshaus ist eine dreischiffige Hallenkirche mit dreiseitig geschlossenem Chor und eingebautem Glockenturm, die im Wesentlichen aus dem 15./16. Jahrhundert stammt. Sie wurde aus Bruchsteinen im Baustil der Gotik errichtet. Im 18. Jahrhundert wurden am Bauwerk geringfügige Änderungen vorgenommen. Um 1900 wurde der Hauptchor und der südliche Nebenchor errichtet. Der Nordchor ist noch gotisch. Um das Jahr 1929 wurde die Sakristei angebaut. Die Schäden des Zweiten Weltkrieges wurden bis 1959 behoben.[2]

Ausstattung

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In der Drover Kirche befinden sich ein neogotischer Hochaltar aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ein Triumphkreuz und Bänke aus derselben Zeit. Des Weiteren befindet sich im nördlichen Seitenschiff ein barocker Matthiasaltar aus der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. Der barocke Taufstein stammt aus dem 17. Jahrhundert. Die Bleiglasfenster schuf zum großen Teil Hans Lohbeck im Jahr 1964. Jedoch sind noch zwei historische Fenster erhalten: ein Kreuzigungsfenster von einem unbekannten Künstler aus dem Jahr 1538 und ein Fenster mit Darstellungen des hl. Martin und des hl. Matthias von Franz Melchior aus dem Jahr 1920.[3][4]

Im Glockenturm befinden sich drei wertvolle mittelalterliche Bronze-Glocken. Die größte Glocke ist die Martinusglocke von Jan III. van Trier aus dem Jahr 1597, die mittlere und die kleinste Glocke sind vermutlich Güsse von Conradus von Isbroich aus dem 14. Jahrhundert. Im Dachreiter befindet sich eine Glocke von Werner Hüesker von der Firma Petit & Gebr. Edelbrock aus Gescher von 1929.[5]

Nr.
 
Name
 
Durchmesser
(mm)
Masse
(kg, ca.)
Schlagton
(HT-1/16)
Gießer
 
Gussjahr
 
1 - 1.038 640 g' -6 Jan van Trier 1597
2 - 814 310 c" -6 Conradus von Isbroich 14. Jh.
3 - 680 210 f" -5 Conradus von Isbroich 14. Jh.
4 - 40 40 a" -4 Werner Hüesker, Fa. Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 1929

Folgende Priester wirkten bislang als Pfarrer an St. Martin:[6]

  • 1924–1945: Johann Kreitz
  • 1945–1972: Wilhelm Borkott
  • 1972–1991: P. Leo Peters OSFS
  • 1992–1998: Edgar Berg
  • 1998–2023: Georg Scherer
  • Seit 2024: Josef Wolff
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Commons: St. Martin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nikolaus Nolden und Reiner Nolden: Anhang 8 zur „Siedlungsgeschichte im Bereich der Gemeinde Kreuzau“ Die Organisation der katholischen Kirche (PDF-Datei). In: Beiträge zur Geschichte von Kreuzau, 1794–1988. Abgerufen am 23. September 2016.
  2. Hallenkirche in Kreuzau - Drove. In: Homepage von Käthe und Bernd Limburg. Abgerufen am 23. September 2016.
  3. Kreuzau-Drove, Kath. Kirche St. Martin. In: Datenbank der Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e.V. Abgerufen am 23. September 2016.
  4. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler - Nordrhein-Westfalen I. Rheinland, bearbeitet von Ruth Schmitz-Ehmke, 1967, S. 119f.
  5. Norbert Jachtmann: Glocken in der Region Düren, S. 188 ff.
  6. Bischöfliches Generalvikariat (Hrsg.): Handbuch des Bistums Aachen. 3. Ausgabe. Aachen 1994, S. 395.

Koordinaten: 50° 43′ 49,9″ N, 6° 30′ 53,5″ O