St. Mauritius (Erfweiler-Ehlingen)
Die Kirche St. Mauritius ist eine katholische Pfarrkirche in Erfweiler-Ehlingen, einem Ortsteil der Gemeinde Mandelbachtal. Kirchenpatron ist der heilige Mauritius. Auch die Nachbarorte Rubenheim (18. Jahrhundert) und Ormesheim (11. Jahrhundert) haben Kirchen, die St. Mauritius geweiht sind.
Geschichte
BearbeitenDie Kirche geht auf die Burgmänner von Blieskastel zurück. Der Rundturm ihrer Erfweiler Burg mit den vier Klangarkaden aus dem 12. Jahrhundert sowie der rechteckige mittelalterliche Chor aus dem 14. Jahrhundert sind bis heute erhalten.
Die erste urkundliche Erwähnung einer Pfarrei in Erfweiler datiert aus dem Jahr 1347. In dem Dokument ist die Rede vom Kirchherr Reynero de Erfwilr. Doch bereits vor dieser ersten Erwähnung ist der Bau der ersten Kirche, von der sich der heutige Chorraum erhalten hat, anzusetzen. 1612 wurde die Kirche unter dem Patronatsherren Junker Damian von der Leyen um einen Anbau an der Südwestseite des Chorraumes vergrößert und der Rundturm erhielt einen Turmhelm mit Kreuz[1].
1824 kam es zu einer Erweiterung des Kirchenschiffes, indem auf der Südwestseite ein Langhaus angebaut wurde. Schon in den 1870er Jahren war die Kirche erneut zu klein geworden, aber eine erneute Erweiterung scheiterte an einem Bauernhaus, das direkt vor der Südwestseite der Kirche stand und erst 1891 zum Abriss erworben werden konnte[1].
Daraufhin wurde 1891 unter Pfarrer Arnold Rütter ein Kirchenbauverein gegründet, der die notwendigen Gelder für einen Neubau der Kirche sammelte. In den Jahren 1904–1905 konnte das neue Kirchenschiff in Form einer neogotischen Saalbau mit offenem Dachstuhl erbaut und eingeweiht werden. Die Pläne hierfür stammten von Architekt Wilhelm Schulte sen. (Neustadt an der Haardt) In den darauffolgenden Jahren wurde die Orgelempore vergrößert um eine größere Orgel aufzunehmen. Außerdem wurde ein zweigeschossiger Anbau für die Sakristei angefügt. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt, vor allem das Dach und die Fenster waren betroffen. Im Rahmen der Beseitigung der Kriegsschäden kam es zu einer Umgestaltung des Innenraums sowie zu einer Veränderung der Seitenaltäre. 1955 wurde über dem Hauptportal ein neuer Glockenturm zur Aufnahme eines größeren Glockengeläuts erbaut und ein Seiteneingang errichtet. 1976/77 kam es zu einer Neugestaltung des Chorraums. In den Jahren 1998 bis 2001 erfolgte der Einbau einer neuen Orgel. Im Außenbereich wurden die Natursteintreppe und die Außenanlagen neu gestaltet[1].
Das Kircheninnere
Bearbeiten1977 entdeckte man bei Renovierungsmaßnahmen im Chorraum eine Sakramentsnische mit Okulusfenster und konnte die ursprüngliche Gestaltung des Hauptaltars unter dem Putz freilegen. Hier fand man Stilelemente aus vielen Jahrhunderten: am ältesten das frühbarocke Steinretabel sowie die Reiterfigur von St. Mauritius in der Ädikula, neogotisch die Mensa (Altartisch) und von 1928 das Altarblatt mit einer Ansicht von Erfweiler-Ehlingen.
Das Äußere der Kirche
BearbeitenEine Besonderheit der Kirche ist der vermutlich aus dem 12. Jahrhundert stammende Rundturm. Er diente vermutlich als Wehrturm und war wohl Bestandteil eines befestigten Hauses der sich nach Erfweiler nennenden Ritter. Die Wehrturmtheorie wird unterstützt durch das Fehlen einer Eingangstür und durch die Lichtschlitze bzw. Schießscharten im Turm. Im Saarland finden sich noch zwei weitere Kirchen mit Rundtürmen. Eine in Bebelsheim und eine in Reinheim. Im benachbarten Lothringen gibt es noch 17 weitere[1].
Auf der Hangseite der Kirche befinden sich noch alte Gräber. An einem Kreuz eines Grabes von 1800 warnt das Memento: „Hier in dieser kalten Erde liegt Rosina Kihm begraben, Das für sie gebethen werde, warnen uns die Todesraben“.
Orgel
BearbeitenDie Orgel der Kirche wurde 1999 von der Firma „Werkstätte für Orgelbau Mühleisen GmbH“ (Leonberg) in einem Gehäuse aus massivem Eichenholz erbaut. Das Instrument, mit 18 Registern, ist auf einer Empore aufgestellt und besitzt einen freistehenden Spieltisch. Die Windladen sind Schleifladen mit mechanischer Spiel- und elektrischer Registertraktur.[2]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
- Spielhilfen: 64 Setzerkombinationen
- Anmerkung
- (v) = vakant
Literatur
Bearbeiten- Oberhauser, Fred: Das Saarland: Kunst und Kultur im Dreiländereck zwischen Blies, Saar und Mosel. DuMont, Köln 1992, ISBN 3-7701-1643-7.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ a b c d lt. Informationstafel neben der Kirche
- ↑ Orgel der Kirche St. Mauritius (kath.) ( des vom 4. März 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Infoseite des Webangebots Orgeln im Saarland, abgerufen am 30. Juni 2012
Koordinaten: 49° 11′ 47″ N, 7° 11′ 14″ O