St. Michael (Suffersheim)
Die St.-Michaels-Kirche ist ein evangelisch-lutherisches Kirchengebäude in Suffersheim, einem Gemeindeteil der Stadt Weißenburg in Bayern im mittelfränkischen Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Sie bildet eine Filialkirche der Pfarrei Neudorf im Evangelisch-Lutherischen Dekanat Pappenheim. Die Kirche ist unter der Denkmalnummer D-5-77-177-557 als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.[1]
Geographische Lage
BearbeitenDie Kirche steht am nördlichen Ortsrand von Suffersheim innerhalb des Friedhofs direkt am Kirchenbach auf einer Höhe von 467 Metern über NHN.[2]
Geschichte und Baubeschreibung
BearbeitenDie Chorturmkirche wurde von 1722 bis 1723 auf der mittelalterlichen Grundlage erbaut; Die Vorgängerkirche St. Gunthildis aus dem 9. Jahrhundert war im Dreißigjährigen Krieg schwer beschädigt worden.[3] Die Friedhofsummauerung stammt vermutlich aus dem 17. Jahrhundert. Das Kirchenportal mit Bogenfeld, darin ein römisches Kreuz, stammt aus dem 11. Jahrhundert. Der 36 Meter hohe,[4] massive und rechteckige Turm ist viergiebelig, polygon und hat drei Glocken aus dem 19. und 20. Jahrhundert; die Turmspitze weist die für das Pappenheimer Gebiet typischen buntglasierten, in einem Muster verwendeten Ziegel auf, die 1913 eingesetzt wurden. Der Spitzhelm des Turms wurde 1853 erneuert. Über dem Chorbogen ist das Wappen der Reichsmarschälle von Pappenheim angebracht und erinnert an deren Patronatsherrschaft vom 12. bis 19. Jahrhundert. Der barocke Altar von ca. 1721, dessen Altarbild 1957 geschaffen wurde, sowie die barocke Kanzel von 1688 wurden vor dem Neubau der Kirche gestiftet.[3] Auch das um 1720 geschaffene Orgelgehäuse ist barock. Der 16-armige Messing-Kronleuchter ist von 1990. Die Gebeine der heiligen Gunthildis von Suffersheim sollen sich in der Kirche befunden haben.[3][5]
Literatur
Bearbeiten- Hermann Fischer, Theodor Wohnhaas: Orgeldenkmale in Mittelfranken, Rensch Orgelbauverlag 2001, S. 207, ISBN 3-921848-08-3.
- Friedrich Gronauer: Kirche St. Michael Suffersheim (Faltblatt). Hrsg. vom Ev. luth. Pfarramt Neudorf-Suffersheim, 1993.
- Gotthard Kießling: Stadt Weißenburg i. Bay. (= Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Hrsg.]: Denkmäler in Bayern. Band V.70/2). Karl M. Lipp Verlag, München 2001, ISBN 3-87490-582-9, S. 258–260.
- Felix Mader, Karl Gröber: Stadt und Bezirksamt Weißenburg i. B. (= Die Kunstdenkmäler von Bayern. Mittelfranken 5). R. Oldenbourg, München 1932, DNB 366496190, S. 450.
- Rudolf Schwarz (Hrsg.): Evang[elisch]-Luth[erischer] Kirchenbezirk Pappenheim. Schulze, Langen 1966, OCLC 633190681, S. 29–32.
- Suffersheim. In: Johann Schrenk und Karl Friedrich Zink: GottesHäuser. Kirchenführer Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Treuchtlingen/Berlin: wek-Verlag 2008, S. 212–214.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Evang.-Luth. Filialkirche St. Michael, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege (PDF, abgerufen am 29. November 2023).
- ↑ Topographische Karten, Bayerisches Vermessungsamt (BayernAtlas). Abgerufen am 29. November 2023.
- ↑ a b c Evang.-Luth. Kirche St. Michael, www.pointoo.de. Abgerufen am 26. Dezember 2012
- ↑ St. Michaels Kirche Suffersheim
- ↑ Suffersheim - das Dorf im engen Schambachtal
Koordinaten: 48° 58′ 59,1″ N, 11° 1′ 8,7″ O