St. Nikomed (Mainz)

nicht erhaltenes Kirchengebäude in Mainz

Die Kirche St. Nikomed gehörte zu den ältesten Kirchen in Mainz.[1][2] Eine spätere klösterliche Frauengemeinschaft und St. Nikomed selbst wurden 1604 aufgehoben und in das Jakobskloster in Mainz inkorporiert.[3][2]

Geschichte

Bearbeiten

Der Anstoß zur Gründung dieser Kirche wird Bischof Bothadus, einem der ersten fassbaren Mainzer Bischöfe, der in frühmittelalterlichen Bischofslisten aufgeführt ist, zugeschrieben.[2] Die Kirche wurde „in monte Martis“ (später „in monte S. Jacobi“, auch „in monte specioso“ genannt), nahe beim Drususstein, „zu Ehren unseres Herrn Jesu Christi“ („in honorem D[omini] N[ostri] J[esu] Christi“) erbaut. Später wurde als Patrozinium das des heiligen Nikomedes bestimmt. Der römische Märtyrer, dessen genaue Lebenszeit unbekannt ist, erfuhr unter Papst Bonifatius V. (619–625) eine besondere Verehrung.[2] St. Nikomed wird 765 als Grenznachbar in einer Fuldaer Urkunde genannt. 1017 wird der früher schon durch Pipin von Heristal beschenkten Kirche eine neue Schenkung zugewiesen.[3] Die relativ umfangreiche Ausstattung von St. Nikomed deutet darauf, dass diese Kirche nur als Kloster konzipiert gewesen sein kann. Damit wäre sie das erste columbanisch reformierte Kloster in Mainz gewesen.[2] Der Jesuit Nicolaus Serarius berichtet in seinem Werk Moguntiacarum Rerum zum Standort vor der Porta Gentilium des Doppelkastells Mogontiacum.[4] Somit dürfte St. Nikomed an der via sepulcrum gelegen haben.

Literatur

Bearbeiten

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. Joseph Fuchs: Alte Geschichte von Mainz. Band 2, Mainz 1772, S. LXXII–LXIII (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  2. a b c d e Reinhard Schmid: Mainz – St. Nikomedes. Geschichtlicher Abriss. In: Klöster und Stifte in Rheinland-Pfalz. Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz, abgerufen am 13. Dezember 2015.
  3. a b Franz Falk: Das erste Jahrtausend christlicher Bau- und Kunstthätigkeit in Mainz. in: Annalen des Vereins für Nassauische Alterthumskunde und Geschichtsforschung. Band 12, 1873, S. 1–20.
  4. Nicolaus Serarius: Moguntiacarum Rerum ab initio usque ad reverendissimum et illustrissimum hodiernum Archiepiscopum. Mainz 1604.
Bearbeiten

Koordinaten: 49° 59′ 26,2″ N, 8° 16′ 31,1″ O