St. Paul (Bocholt)

Kirchengebäude in Bocholt

Die St.-Paul-Kirche ist eine katholische Kirche an der Breslauer Straße im Osten von Bocholt.

Ansicht der St. Paul

Sie ist ein Kirchstandort der Pfarrei Liebfrauen mit der Pfarrkirche Liebfrauenkirche (Bocholt).

Baugeschichte

Bearbeiten

Das Kirchengebäude wurde von Gottfried Böhm entworfen und in den Jahren 1964–1966 errichtet.[1]

In den 1980er und 1990er Jahren wurde die Kirche umgestaltet und restauriert. Die vormals schmucklosen Fensterflächen erhielten farbige Motive, es wurden vier Glocken angeschafft und schließlich eine Orgel.

Kirchenraum

Bearbeiten

Auffallend ist, dass der Kirchenraum in der Horizontalen keinerlei parallelen Linien erkennen lässt. Der Raum selbst ist annähernd einer Rundform angelegt. Die Deckengestaltung ist einzigartig: Sie besteht auf langgestreckten Beton-Dreiecken, die einer mehrfach gefalteten Fläche ähneln. Die Decke strebt vom Eingang im Westen immer weiter in die Höhe und erreicht ihren Höhepunkt über dem Altarraum im Osten. Durch diese Bauweise wirkt der Raum wie eine Art Höhle bzw. Grotte, die den Besucher völlig in sich aufnimmt.

Ausstattung

Bearbeiten

Die vier Kirchenfenster reichen vom Kirchboden bis unter die Deckenkonstruktion. Es handelt sich dabei um breite Fensterflächen. Sie bestanden ursprünglich aus Klarglas, durch eine aufwändige wiederkehrende Strukturierung in einem abstrakten Blumenmuster angelegt. In diese Fensterflächen wurden nachträglich farbige Motive eingearbeitet, überwiegend in leuchtenden Rottönen. Ein Fenster zeigt ein großflächiges abstraktes Rosenmotiv, ein anderes eine großflächige abstrakte lodernde Flamme. Diese Motive wurden von der Künstlerin Hildegard Bienen (Hamminkeln) geschaffen.

Die Orgel stammt aus der Orgelbauwerkstatt Eisenbarth (Passau) und wurde 1987 fertiggestellt. Auffallend ist das Gehäuse, das die Gestaltung der Deckenflächen (Faltbauweise) aufnimmt. Das rein mechanische Instrument hat 32 Register auf Schleifladen.[2] Im Jahre 2015 wurden im Schwellwerk zwei Register ausgetauscht.[3]

I Hauptwerk C–f3

1. Bourdun 16′
2. Prinzipal 08′
3. Flute traversiere 08′
4. Gemshorn 08′
5. Oktave 04′
6. Rohrflöte 04′
7. Nasart (vorab Nr. 8) 0223
8. Cornettino I-III 0223
9. Oktave 02′
10. Quinte (vorab Nr. 12) 0113
11. Superoktav (vorab Nr. 12) 0 01′
12. Mixtur IV-VI 0113
13. Trompete 08′
Tremolo
II Schwellwerk C–f3
14. Copula 08′
15. Salizional 08′
16. Unda maris (ab c0) 0 08′
17. Prinzipal 04′
18. Holzflöte 04′
19. Rohrflöte 0223
20. Flautino 02′
21. Terzflöte 0135
22. Piccolo 01′
23. Basson 16′
24. Klarinette[A 1] 08′
25. Oboe[A 2] 08′
Tremolo
Pedalwerk C–f1
26. Violon 16′
27. Subbass 16′
28. Oktavbass 08′
29. Gedacktflöte 00 08′
30. Choralbass 04′
31. Posaune 16′
32. Trompete 08′
  1. bis 2015: Cimbel III 113′.
  2. bis 2015: Corna musa 8′.

Die vier Glocken wurden von der Glockengießerei Petit & Gebr. Edelbrock (Gescher) gegossen. Läutemotiv: Salve Regina

Nr. Name Gussjahr Gießer Ø (cm) Gewicht (kg) Nominal Inschrift
1 Petit & Gebr. Edelbrock, Gescher 142 1.700 d1
2 126 1.200 fis1
3 94 500 a1
4 85 350 h1

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. St. Paul (Bocholt). In: archINFORM.
  2. Orgeln - Disposition der Orgel in der Pfarrkirche St. Paul, Bocholt, auf bocholter-orgeltage.de
  3. Eisenbarth-Orgel, St.-Paul-Kirche, auf liebfrauen.de, abgerufen am 23. Juni 2018

Koordinaten: 51° 50′ 20,8″ N, 6° 38′ 32,4″ O