St. Sebastian (Poppelsdorf)
Die Pfarrkirche St. Sebastian ist ein denkmalgeschütztes Kirchengebäude in Poppelsdorf, einem Ortsteil der Stadt Bonn. Die Kirchengemeinde gehört zur katholischen Pfarreiengemeinschaft Bonn-Melbtal im Erzbistum Köln.[1]
Geschichte und Architektur
BearbeitenPoppelsdorf wuchs Ende des 19. Jahrhunderts durch den Zustrom von Mitarbeitern der Universität und Unternehmen. Die Kapelle am Poppelsdorfer Platz war nicht mehr ausreichend. So wurde vom Erzbistum Köln der Bau einer neuen Kirche beschlossen und 1888 begonnen. Architekt war Gerhard Franz Langenberg. Es entstand ein dreischiffiges Gebäude. Neoromanische und neogotische Bauelemente wurden gemischt, wie es für den Historismus typisch ist. Aus finanziellen Gründen entschied man sich für zwei Bauabschnitte. 1890 waren Chor und Mittelschiff fertiggestellt, bis 1908 das Joch und die Fassade mit Glockenturm.[2][3]
Im Jahr 1909 lieferte die renommierte Glockengießerei Otto aus Hemelingen/Bremen vier Bronzeglocken (h0 – d′ – e′ – fis′) mit einem Gesamtgewicht von ca. 7,7 Tonnen. Von diesen Glocken hängen heute noch die drei kleineren Glocken im Turm. Ihre Durchmesser lauten: 1430 mm, 1260 mm, 1150 mm. Sie wiegen: 1898 kg, 1459 kg, 1027 kg.[4][5]
Historische Ansichten
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Entwurfszeichnung von 1888
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Zustand nach der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes im Jahr 1889
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Foto von 1910, die Kapelle in der Vorhalle
Siehe auch
BearbeitenLiteratur
Bearbeiten- Georg Dehio, bearbeitet von Claudia Euskirchen, Olaf Gisbertz, Ulrich Schäfer: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Nordrhein-Westfalen I Rheinland. Deutscher Kunstverlag, 2005, ISBN 3-422-03093-X.
- Margarete Luise Goecke-Seischab: Die schönsten Kirchen Deutschlands: 1000 Kirchen und Kirchenschätze von der Nordsee bis zum Bodensee. Anaconda Verlag, Köln 2013, ISBN 978-3-7306-0013-9.
- Gregor Neumann: St. Sebastian zu Bonn-Poppelsdorf. Ein Kirchenführer. Bonn 1982.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Pfarreiengemeinschaft
- ↑ Stefan Knopp: Sankt Sebastian in Poppelsdorf wird 125 Jahre alt. In: General-Anzeiger. 27. September 2013, abgerufen am 2. Mai 2020.
- ↑ Bericht auf Vodafone
- ↑ Gerhard Reinhold: Otto Glocken – Familien- und Firmengeschichte der Glockengießerdynastie Otto, Selbstverlag, Essen 2019, 588 Seiten, ISBN 978-3-00-063109-2, hier insbes. S. 517.
- ↑ Gerhard Reinhold: Kirchenglocken – christliches Weltkulturerbe, dargestellt am Beispiel der Glockengießer Otto, Hemelingen/Bremen. Nijmegen 2019, 556 Seiten, Diss. Radboud Universiteit Nijmegen, urn:nbn:nl:ui:22-2066/204770, hier insbes. S. 481.
Koordinaten: 50° 43′ 18,6″ N, 7° 5′ 28″ O