St. Walburga (Winkel)
Die römisch-katholische, denkmalgeschützte Kirche St. Walburga steht im Stadtteil Winkel der Stadt Oestrich-Winkel im Rheingau-Taunus-Kreis in Hessen. Die Kirchengemeinde gehört zum Bezirk Rheingau des Bistums Limburg. Kirchenpatronin ist die Hl. Walburga.
Beschreibung
BearbeitenVon einer romanischen Kirche des 12. Jahrhunderts ist ein Kirchturm an der Nordostecke des Kirchenschiffs erhalten, der um 1717 erhöht und mit einer Welschen Haube versehen wurde. Das im Kern spätgotische Kirchenschiff mit einem eingezogenen Chor mit 3/8-Schluss ist durch einen Umbau 1675–81 geprägt. Vom spätgotischen Bau sind die Südwand des Kirchenschiffs mit den beiden Treppentürmen und das Portal im Westen erhalten. Beim Umbau ab 1675 wurde ein größerer Chor errichtet. Danach wurde das Kirchenschiff nach Norden und Westen erweitert und der polygonale Treppenturm an der Nordwestecke angefügt. Vor dem Portal im Westen wurde ein ebenerdiger Durchgang angelegt. Unter dem Chor befindet sich mit Zugang von der Südseite die Gruft derer von Greiffenclau. Der Chor ist mit einem Gewölbe überspannt, das Kirchenschiff mit einer Kassettendecke.
Innenausstattung
BearbeitenZur Kirchenausstattung gehören vier um 1680 entstandene Altäre, der Hochaltar mit der Darstellung der Kreuzigung Christi und einem Relief der Hl. Walburga im Strahlenkranz im Altarauszug. Weitere Seitenaltären sind Maria bzw. dem Erzengel Michael geweiht. Der Nikolausaltar mit einer barocken Pietà ist im Auszug mit drei Tondi mit Legenden aus dem Leben des Hl. Nikolaus von Myra ausgestattet.
Erhalten ist das barocke Chorgestühl. Der Schalldeckel der barocken Kanzel, die mit gedrehten Säulen dekoriert ist, ist mit einer Skulptur des auferstanden Christus bekrönt.
Die heutige Orgel stammt aus dem Jahr 1833. Sie wurde 1896 und 1948 überholt.
Kirchhof
BearbeitenAuf dem angrenzenden Kirchhof sind mehrere Grabsteine aus dem 17. bis ins 19. Jahrhundert erhalten.
Auf dem Soldatenfriedhof lm Kirchhof befinden sich ein Kriegerdenkmal für die Opfer des Ersten Weltkrieges, Gedenkplatten für die Opfer des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 sowie für die Gefallenen des Zweiten Weltkrieges.
Das Grabmal der Karoline von Günderode, die sich am 26. Juli 1806 am Rheinufer in Winkel das Leben nahm, befindet sich an der Außenmauer des Kirchhofs.[1]
Literatur
Bearbeiten. Ute Weinmann. Karoline von Günderrode. Eine Annäherung an die Lebensgeschichte der Dichterin und an ihre Spuren in Winkel ab 1806. Reichert-Verlag. Wiesbaden 2024.
- Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Hessen II, Regierungsbezirk Darmstadt. Deutscher Kunstverlag, Berlin / München 2008, ISBN 978-3-422-03117-3, S. 834–35.
Weblinks
BearbeitenKoordinaten: 49° 59′ 56,6″ N, 8° 0′ 31″ O
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Ute Weinmann: Grüne halten die Günderode in Ehren, abgerufen am 9. Februar 2022