Stadion am Hermann-Löns-Weg

Fußballstadion in Deutschland

Das Stadion am Hermann-Löns-Weg war ein Fußballstadion im Stadtteil Ohligs der nordrhein-westfälischen Stadt Solingen. Benannt wurde die Sportstätte nach der Straße, an der es sich befindet, die wiederum nach dem Schriftsteller Hermann Löns benannt ist. Es wurde 2010 geschlossen und im Herbst 2018 abgerissen. An seiner Stelle entstand bis Ende 2022 eine Wohnsiedlung.[1]

Stadion am Hermann-Löns-Weg

HLW
Das Stadion im Herbst 2014
Das Stadion im Herbst 2014
Daten
Ort Hermann-Löns-Weg 25
Deutschland 42697 Solingen-Ohligs, Deutschland
Koordinaten 51° 9′ 36,7″ N, 6° 59′ 16,6″ OKoordinaten: 51° 9′ 36,7″ N, 6° 59′ 16,6″ O
Eigentümer Stadt Solingen
Betreiber Stadt Solingen
Eröffnung 1929
Renovierungen 1949–1950, 1974, 1976, 1982
Erweiterungen 1976
Abriss seit September 2018
Oberfläche Naturrasen
Kapazität 16.000 Plätze
Heimspielbetrieb
  • VfR Ohligs (1933–1949)
  • Union Ohligs (1949–1974)
  • OSC Solingen (1974)
  • SG Union Solingen (1974–1990)
  • 1. FC Union Solingen (1990–2010)
Lage
Stadion am Hermann-Löns-Weg (Nordrhein-Westfalen)
Stadion am Hermann-Löns-Weg (Nordrhein-Westfalen)

Geschichte

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Das 1929 erbaute Stadion, an dem 1976 weitere Baumaßnahmen durchgeführt wurden,[2] war bis zur Insolvenz die Heimspielstätte der Fußballvereine SG Union Solingen und 1. FC Union Solingen. Später nutzte der Verein OFC Solingen die Anlage samt Kunstrasen-Nebenplatz. Am 16. Februar 1985 wurde mit über 16.000 Besuchern beim Viertelfinalspiel im DFB-Pokal 1984/85 zwischen der SG Union Solingen und Borussia Mönchengladbach der Besucherrekord aufgestellt. Das letzte in der Anlage ausgetragene Spiel einer Profi-Mannschaft war das mit einer 0:4-Heimniederlage gegen den 1. FC Saarbrücken endende letzte Zweitligaspiel der SG Union Solingen vor ihrem Abstieg, das am 18. Juni 1989 stattfand. Im Juni 2006 wurde die Kapazität des Stadions auf 5.000 Zuschauer begrenzt, da eine städtische Begehung erhebliche Verstöße gegen die Versammlungsstättenverordnung zutage brachte.[3]

Bis zum Jahr 2010 war das Stadion stark sanierungsbedürftig und aus Sicht der Stadt Solingen nicht mehr zeitgemäß, so dass es für den regulären Spielbetrieb geschlossen wurde.[1] Zur Einsparung der laufenden Unterhaltungskosten im Rahmen der Haushaltskonsolidierung der Stadt wurde bereits 2010 der Abriss des Stadions beschlossen.[4] Der Verein OFC Solingen nutzte ab 2011 nur noch den Kunstrasen-Nebenplatz des Stadions. Der Rückbau wurde jedoch immer wieder verschoben, u. a. aufgrund nötiger Verkehrsgutachten zur Auslastung des Hermann-Löns-Weg. Geplant war die Veräußerung des städtischen Grundstücks und die Errichtung von Wohnungen ab 2017.[5][6] Im Mai 2017 beschloss der Stadtrat den Abriss des Stadions noch im Jahr 2017. Danach sollten dort rund 100 Wohneinheiten entstehen[7].

Nach weiteren Verzögerungen erfolgte der Abriss schließlich im Herbst 2018.[1] Dazu begannen am 17. September 2018 die Arbeiten am Stadion. Aufgrund von Belastungen durch Gebäudeschadstoffe, wie Asbest in der Dachkonstruktion, wurden die Arbeiten Schritt für Schritt durchgeführt. Umliegende Gebäude des ehemaligen städtischen Bauhofs wurden abgerissen und der Bauschutt auf Schadstoffe untersucht. Des Weiteren wurden die Kassenhäuschen am Stadion abgebaut. Der Rückbau der Haupttribüne erfolgte, nachdem die asbesthaltigen Dachplatten entfernt wurden. Auch der Kunstrasen wurde fachgerecht abgetragen. Im letzten Schritt wurden Mitte Oktober 2018 die vier Flutlichtmasten mit mehr als 30 Metern Höhe durch eine Fachfirma niedergelegt.[8]

Auf dem Gelände des ehemaligen Stadions entstand bis Ende 2022 eine Wohnsiedlung unter dem Projekttitel Heimspiel. Dabei entstanden zwei freistehende Einfamilienhäuser, 36 Doppelhaushälften, 28 Reihenhäuser sowie sechs Mehrfamilienhäuser. Die ersten Neubauten auf dem Gelände des ehemaligen städtischen Betriebshofes konnten Anfang 2020 bezogen werden.[9] Als Erinnerung an das Stadion wurde eine Baumreihe hinter der Gegentribüne erhalten, um einen grünen Korridor in der zukünftigen Siedlung zu bilden.[10] Darüber hinaus erhielt die Erschließungsstraße der Siedlung den Namen Am alten Stadion. Der Ersatzneubau eines Kunstrasenplatzes soll im Josefstal in Aufderhöhe erfolgen.[11]

Kapazität und Ausstattung

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Das in Fan-Kreisen HLW genannte, 16.000 Zuschauer fassende Stadion verfügte über eine überdachte Sitzplatztribüne auf der Geraden. Die restliche Spielfeldumfassung bestand aus flachen, mit Stufen versehenen, nicht überdachten Stehwällen. In den 1980er Jahren wurde eine Flutlichtanlage errichtet, die jedoch seit 2009 infolge eines zu ersetzenden Notstromaggregats nicht mehr betrieben werden durfte.[12]

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Commons: Stadion am Hermann-Löns-Weg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Stadiongelände: Erste Rohbauten stehen. In: RP Online. 11. Juni 2019, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  2. Stadion Hermann-Löns-Weg Rasenplatz (Memento vom 26. Juli 2014 im Internet Archive), abgerufen am 26. September 2012
  3. Zum Zustand des Stadions
  4. Kein Fußball mehr am Hermann-Löns-Weg. In: stadionwelt.de. 3. März 2010, archiviert vom Original am 20. September 2018; abgerufen am 20. September 2018.
  5. Das Stadion im Abseits auf www.rp-online.de vom 8. April 2012, abgerufen am 26. September 2012
  6. Morgenpost vom 15. April 2015, abgerufen am 7. November 2015
  7. stadionwelt.de: Stadion am Hermann-Löns-Weg vor Abriss (Memento vom 15. Mai 2017 im Internet Archive) Artikel vom 10. Mai 2017
  8. Martin Oberpriller: Der Stadion-Fall zu Ohligs. In: RP Online. 18. Oktober 2018, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  9. Simone Theyßen-Speich: Heimspiel-Bauprojekt liegt gut im Zeitplan. In: Solinger Tageblatt. 20. August 2020, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  10. stadionwelt.de: Im Juni wird das Stadion dem Erdboden gleichgemacht (Memento vom 20. April 2018 im Internet Archive), Artikel vom 19. April 2018
  11. Philipp Müller: Sportplatz Josefstal kommt 2019 | Solingen. In: Solinger Tageblatt. 18. Februar 2019, abgerufen am 20. Dezember 2020.
  12. Vergane Glorie: Stadion am Hermann-Löns-Weg vom 7. August 2016, abgerufen am 8. August 2016