Stadtarchiv Überlingen
Das Stadtarchiv der ehemaligen Reichsstadt Überlingen befindet sich seit 1913 in der Alte Stadtkanzlei.[1] In unmittelbarer Nähe des über 400 Jahre alten Renaissancegebäudes, das zuletzt im Jahr 2000 saniert wurde, befindet sich auch ein modernes klimatisiertes Magazin mit einer Fahrregalanlage.
Stadtarchiv Überlingen
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Sitz des Stadtarchivs Überlingen | |
Archivtyp | Kommunalarchiv |
Koordinaten | 47° 46′ 0,8″ N, 9° 9′ 40,8″ O |
Ort | Überlingen |
Besucheradresse | Münsterplatz 8, 88662 Überlingen |
Umfang | 4500 Pergamenturkunden; 1,4 km Regalmeter Akten |
Alter des Archivguts | 1300 – heute |
Träger | Stadt Überlingen |
Website | https://www.ueberlingen.de/stadtarchiv |
Geschichte und Aufgaben
BearbeitenHauptaufgabe des Stadtarchives ist die Aufbewahrung und Erschließung aller rechtlich relevanten Dokumente der Stadtverwaltung.
Seit 1987 ist Diplom-Archivar Walter Liehner Leiter des Stadtarchivs. Neben seiner alltäglichen Aufgaben im Archiv bietet er regelmäßig sachkündige Führungen zu ausgewählten Themen im Archiv und auf Spaziergängen durch die Stadt an und veröffentlicht Aufsätze zur Stadtgeschichte.[2][3][4]
Im Archiv werden einige Benutzerplätze für angemeldete Fachbesucher angeboten.
Bestände
BearbeitenSchwerpunkte der Sammlungen sind Überlingen, der Bodensee und sein Raum sowie Schwaben und die Schweiz.
Gesetzlich ist das Archiv verpflichtet, das Schriftgut der Stadtverwaltung aufzubewahren. Das Archiv nimmt außerdem wertvolle Unterlagen zur Stadtgeschichte von Privatpersonen, Vereinen und ansässigen Firmen an.
Das Archiv besitzt eine Päpstliche Bulle aus dem Jahr 1417 und den Überlinger Wappenbrief aus dem Jahr 1528, der von Karl V. verliehen wurde.[5]
Eine zeitgeschichtliche Besonderheit für den Bestand ist die 16-bändige Reutlinger Chronik, die von dem Überlinger Bürgermeister und Spitalmeister Jakob Reutlinger (1545–1611) erstellt wurde und viele wertvolle Details über die Geschichte Überlingens enthält.[6][7]
Literatur
Bearbeiten- Walter Liehner: Vom Mineralbad zur Bodensee-Therme. Zur Geschichte des Überlingen Bades. In: Leben am See. Band 22, 2005, S. 26-24.
- Walter Liehner: Wasser für die Stadt. Historische und moderne Brunnen in Überlingen. In: Leben am See. Band 23, 2006, S. 18–32.
- Walter Liehner: Die Kriegergedächtniskapelle im St. Nikolaus-Münster in Überlingen. Entstehungsgeschichte eines einzigartigen Gesamtwerks. In: Leben am See. Band 24, 2007, S. 130–141.
- Walter Liehner: Pfennigturm am Rathaus und Stadtkanzlei. Zwei Archivbauten aus reichsstädtischer Zeit in Überlingen. In: Konrad Krimm und Ludger Syré (Hrsg.): Herrschaftswissen : Bibliotheks- und Archivbauten im Alten Reich (= Oberrheinische Studien. Nr. 37). Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2018, ISBN 978-3-7995-7839-4, S. 237–257.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Walter Liehner: Die Geschichte des Stadtarchivs: Wandmalerei im Stadtarchiv. In: ueberlingen.de. Abgerufen am 14. Juni 2020.
- ↑ Hanspeter Walter: Führung mit Überlinger Stadtarchivar Walter Liehner zu Grabmalen. In: Südkurier. 22. September 2016 ([1] [abgerufen am 14. Juni 2020]).
- ↑ Lothar Fritz: Wie vor 400 Jahren der Hochaltar im Überlinger Münster entstand. In: Südkurier. 30. Juni 2016 ([2] [abgerufen am 14. Juni 2020]).
- ↑ Gisela-Felicitas Köhns: 16 Überlinger und zehn Brunnen. In: Südkurier. 17. August 2004 ([3] [abgerufen am 14. Juni 2020]).
- ↑ Julia Riess: Stadtarchiv öffnet für SÜDKURIER-Leser. In: Südkurier. 27. Februar 2018 ([4] [abgerufen am 14. Juni 2020]).
- ↑ Rolf Wilhelm Brednich: Das Reuterlingsche Sammelwerk im Stadtarchiv Überlingen als volkskundliche Quelle. In: Jahrbuch für Volksliedforschung. Band 10, 1965, ISSN 0075-2789, S. 42–84.
- ↑ Christopher Rieck: Ein Geschichtsbuch von Überlingen: Teil 5 der Vortragsreihe zu 1250 Jahre Überlingen handelt von der Bedeutung des Stadtarchivs. 16. Februar 2020, abgerufen am 14. Juni 2020.