Die Stadtmodelle von Hannover in der Kuppelhalle des Neuen Rathauses zeigen die Stadt Hannover und die bis 1824 selbständige Calenberger Neustadt in ihren städtebaulichen Zuständen von 1689, 1939, 1945 und der Gegenwart[1] und dienen zur Vermittlung der hannoverschen Stadtentwicklung.[2]

Die vier Stadtmodelle im Neuen Rathaus von Hannover

Beschreibung

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Die vier Stadtmodelle im Neuen Rathaus wurden – vermutlich auf Anregung von Rudolf Hillebrecht – anlässlich der 1951 veranstalteten Bauausstellung Constructa in der Größe 4,5 × 5,5 m angefertigt.[3] Sie sollten präzise, gesicherte und vor allem zweckgebundene Informationen über Hannover ab der Zeit um 1689 veranschaulichen.[1] Drei dieser Stadtmodelle wurden während der Ausstellung „Moderne Architektur in der Bundesrepublik Deutschland“ von Juli 1966 bis Januar 1967 in der Sowjetunion in den Städten Leningrad, Kiew und Moskau gezeigt, wo die Modelle des Zustandes von 1939, 1945 und das ergänzte Modell von 1951 den „vorbildlichen Wiederaufbau der Stadt Hannover“ veranschaulichen sollten.[4]

Die Stadtmodelle sind in Stadt- und Architekturführern verzeichnet[5][6][7][8][9] und dienen als Ausgangspunkt oder Station von Stadtführungen.[10][11][12] Ihre Pflege und Instandhaltung liegt beim Fachbereich Planen und Stadtentwicklung.

Weitere Stadtmodelle

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Bereits zur Zeit des Nationalsozialismus war ein Stadtmodell entstanden, um die geplante Umgestaltung Hannovers auf der Grundlage des am 4. Oktober 1937 erlassenen Gesetzes zur „Baugesinnung des Dritten Reiches“ zu veranschaulichen. Es zeigte nach den im März 1940 von Adolf Hitler genehmigten Umbauplänen ein gigantisches NSDAP-Forum und eine „Halle der Volksgemeinschaft“ mit 30.000 Sitzplätzen westlich des Maschsees. Im Rahmen der Amtseinführung des Gauleiters Hartmann Lauterbacher präsentierte Stadtbaurat Karl Elkart das Stadtmodell am 19. Januar 1941 Rudolf Heß, dem Stellvertreter des Führers. Die geplanten Bauten wurden nicht realisiert, lediglich die Fundamente einer geplanten Tribüne wurden am „Aufmarschgelände“ gelegt.[13]

Ein weiteres Stadtmodell befindet sich im Historischen Museum am Hohen Ufer. Es zeigt Hannover im Jahr 1875, als mit 100.000 Einwohnern die Schwelle zur Großstadt überschritten wurde. 2009 stand es im Zentrum der Ausstellung „Stadtbilder: Hannover 1870–1900“.[14]

Der Fachbereich Planen und Stadtentwicklung der Stadt besitzt für die Planung der Bauverwaltung ein Innenstadtmodell im Maßstab 1:500 und für den gesamten Stadtbereich ein „digitales Klötzchenmodell“.[15]

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Einzelnachweise

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  1. a b Helmut Knocke, Hugo Thielen: Trammplatz 2. In: Hannover Kunst- und Kultur-Lexikon, S. 206ff., hier: S. 207
  2. Helmut Knocke: Neues Rathaus. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 466f.
  3. Helmut Puff: Miniature Monuments: Modeling German History, Walter de Gruyter, Berlin u. a. 2014, ISBN 978-3-11-030385-8, S. 192; Vorschau auf Google Books
  4. Waldemar R. Röhrbein: 1966. In: Hannover Chronik, S. 258f.; online über Google Books
  5. Peter Struck: Hannover in 3 Tagen: Ein kurzweiliger Kulturführer, Schlütersche, Hannover 2008, ISBN 978-3-89993-659-9, S. 124; online
  6. Martin Wörner, Ulrich Hägele, Sabine Kirchhof: Architekturführer Hannover, Reimer, Berlin 2000, ISBN 3-496-01210-2, S. viii
  7. Georg Ulrich Grossmann: Hannover und Südniedersachsen: Geschichte, Kunst und Landschaft zwischen Harz und Weser: Braunschweig, Hildesheim, Goslar, Göttingen und Hameln, Dumont, Köln 1999, ISBN 3-7701-4612-3, S. 41 f.
  8. Georg Dehio: Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler: Bremen Niedersachsen, bearb. von Gottfried Kiesow, Deutscher Kunstverlag, Berlin München 1977, ISBN 3-422-00348-7, S. 420
  9. Frank Neubauer: WM-Highlights: die Städte, Stadien und Menschen der 18. Fussball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, IMMC, Berlin 2004, ISBN 3-937653-00-7, S. 135
  10. Hannover entdecken: Der Bogenfahrstuhl im Neuen Rathaus, Bunte, 25. Juli 2014
  11. Bernd Schiller: Ganz locker und entspannt an der Leine, Hamburger Abendblatt, 20. Juli 2014
  12. Der Rote Faden: Stadtführer durch Hannover – Teil 2 (Memento des Originals vom 16. Dezember 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hannover-entdecken.de, hannover-entdecken.de
  13. Waldemar R. Röhrbein: Hannover und die Baugesinnung des Dritten Reiches. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.): Geschichte der Stadt Hannover, Bd. 2, Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis in die Gegenwart, Hannover: Schlütersche Verlagsgesellschaft, 1994, ISBN 3-87706-364-0, S. 516f.; online über Google-Bücher
  14. Monatsprogramm Juli–September 2009 des Historischen Museums Hannover, Pressemitteilung der Stadt Hannover
  15. Die Zukunft städtischer Modellwerkstätten. Erfahrungsaustausch der Stadtplanungsämter am 23. und 24. Januar 2007 in München, Referat für Stadtplanung und Bauordnung der Stadt München, S. 11