Stahllamellenkupplung

torsionssteife, nicht schaltbare Kupplung

Die Stahllamellenkupplung oder Ganzstahl-Lamellenkupplung ist eine torsionssteife, nicht schaltbare Kupplung, die dem Ausgleich von Versatz dient.

Funktionsweise

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Eine Stahllamellenkupplung besteht aus zwei Flanschen, die mittels Zylinderpressverband oder Passfederverbindung auf den Enden der zu verbindenden Wellen montiert werden, und aus einem oder mehreren Lamellenpaketen.[1][2] Je nach Wellendurchmesser und übertragbarem Drehmoment besteht ein Lamellenpaket aus vier bis acht Stahllamellen.[2] Am häufigsten verbreitet ist die Stahllamellenkupplung in doppelkardanischer Ausführung:[3] Diese Kupplung verfügt über zwei Lamellenpakete, die durch eine Hülse miteinander verbunden sind.[1] Die Länge der Hülse variiert je nach Kupplungstyp, für Spezialanwendungen sind Hülsen aus Faserverbundwerkstoffen mit Längen von bis zu sechs Metern lieferbar.[2] Die Lamellen bestehen aus Federstahl und sind mit Passschrauben abwechselnd mit dem Flansch der Nabe und mit der Hülse verbunden.[3] Auf diese Weise kann sowohl leichter axialer Versatz der Wellenenden als auch leichter angularer Versatz (etwa 1,5°) zwischen den Wellenachsen ausgeglichen werden.[1]

Die Übertragung von Drehmomenten in einer Stahllamellenkupplung erfolgt durch eine Kombination von Formschluss und Kraftschluss.[3] Die Lamellen bedürfen keiner Schmierung und gelten daher als reibungsfrei.[1] Bei doppelkardanischen Stahllamellenkupplungen kann es bei bestimmten Betriebszuständen zu einer axialen Anregung der Hülse kommen. Durch eine Vorspannung der Stahllamellen wird versucht, diesem Effekt entgegenzutreten.[3]

Anwendung

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Stahllamellenkupplungen finden insbesondere bei großen Wellendurchmessern Anwendung und sind bei Papiermaschinen, Schiffsantrieben, Windkraftanlagen sowie Stahlwerkstechnik zu finden.[1][2] Dementsprechend groß ist auch das maximal übertragbare Drehmoment, das mehrere 100 kNm betragen kann.[3][4] Verbreitete Hersteller von Stahllamellenkupplungen sind Flender, KTR, Mayr oder Ringfeder.[4]

Der zulässige Temperaturbereich von Stahllamellenkupplungen liegt in der Regel zwischen −30 °C und 300 °C, wobei das zulässige Drehmoment bei Temperaturen ab etwa 150 °C durch einen Korrekturfaktor verringert wird.[2]

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Einzelnachweise

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  1. a b c d e Georg Jacobs (Hrsg.): Maschinengestaltung Band II. Verlag Mainz, Aachen 2016, ISBN 978-3-86130-749-5, S. 60.
  2. a b c d e KTR Kupplungstechnik: Produktkatalog Radex N. Webseite der Heitmann & Bruun GmbH, abgerufen am 18. Juni 2016.
  3. a b c d e RADEX-N Stahllamellenkupplungen. Webseite von KTR Antriebstechnik, abgerufen am 18. Juni 2016.
  4. a b Stahllamellenkupplung – A+S Vertrieb. In: www.aunds-vertrieb.de. Abgerufen am 18. Juni 2016.