Standardisierung (Statistik)

Transformation einer Zufallsvariablen

Unter Standardisierung (in einführenden Statistikkursen gelegentlich als z-Transformation bezeichnet) versteht man in der mathematischen Statistik eine Transformation einer Zufallsvariablen, so dass die resultierende standardisierte Zufallsvariable den Erwartungswert null und die Varianz eins besitzt. Die Standardabweichung entspricht der Wurzel der Varianz und ist somit auch gleich eins. Die Werte einer standardisierten Zufallsvariable werden häufig z-Werte, z-Scores oder z-Statistiken genannt.

Dichten einer standardisierten (blau) und zweier nicht standardisierter Normalverteilungen (rot und violett)

Die Standardisierung ist eine wesentliche Voraussetzung für die Konstruktion einiger statistischer Tests.

Einsatzzweck

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Standardisierung ist z. B. notwendig, um unterschiedlich verteilte Zufallsvariablen miteinander vergleichen zu können. Außerdem sind für einige statistische Verfahren, wie beispielsweise die Faktorenanalyse, standardisierte Zufallsvariablen notwendig.

Herleitung der Standardisierungsformel

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Sei   eine Zufallsvariable mit Erwartungswert   und positiver Varianz   (und dementsprechend Standardabweichung  ), so erhält man die zugehörige standardisierte Zufallsvariable   durch Zentrierung und anschließende Division durch die Standardabweichung:[1]

 .

Für die so erhaltene Zufallsvariable   gilt:[2]

  •  
  •  

Ist   normalverteilt mit Erwartungswert   und Varianz  , so ist   standardnormalverteilt, d. h.  .

Zusammenhang zwischen den Verteilungsfunktionen

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Allgemein

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Zwischen der Verteilungsfunktion   der standardisierten Zufallsvariablen   und der Verteilungsfunktion   der Zufallsvariablen   besteht der Zusammenhang

 

denn es gilt

 .

Umgekehrt kann die Verteilungsfunktion   durch die Verteilungsfunktion   der standardisierten Zufallsvariablen ausgedrückt werden:

 

da

 

Normalverteilungen

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Gilt speziell  , so ist   standardnormalverteilt mit der Verteilungsfunktion  , so dass   die Verteilungsfunktion

 

hat. Somit lassen sich alle Verteilungsfunktionen von Normalverteilungen durch die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung ausdrücken. Wahrscheinlichkeitsaussagen über eine normalverteilte Zufallsvariable können auf die Verteilungsfunktion der Standardnormalverteilung zurückgeführt werden. Beispielsweise gilt

 

Für ein beliebiges Ereignis   gilt

 

mit dem transformierten Integrationsbereich

 

Abgrenzung zur Studentisierung

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In vielen Statistikprogrammen wie SPSS und Statistica ist die Möglichkeit einer Standardisierung der Messergebnisse bereits eingebaut. Genau genommen sollte hier aber von einer Studentisierung gesprochen werden, da die genaue Verteilung der zugrundeliegenden Zufallsvariablen nicht bekannt ist und somit statt des Erwartungswerts das arithmetische Mittel und statt der Varianz die empirische Varianz verwendet werden muss. Oftmals werden allerdings die Begriffe des Studentisierens und des Standardisierens fälschlich synonym verwendet.

Literatur

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  • Bortz, Schuster: Statistik für Human- und Sozialwissenschaftler. 7. Auflage. Springer, 2001.
  • Falk u. a.: Foundations of statistical analyses and applications with SAS. Birkhäuser, 2002.

Einzelnachweise

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  1. Jeffrey Wooldridge: Introductory econometrics: A modern approach. 5. Auflage, South-Western Cengage Learning, Mason (Ohio) 2013, ISBN 978-1-111-53104-1, S. 736.
  2. Zur näheren Herleitung nachfolgender Eigenschaften vgl. Jeffrey Wooldridge: Introductory econometrics: A modern approach. 5. Auflage, Mason (Ohio) 2013, S. 736.