Stare Žage
Stare Žage (früher auch Stara žaga[1] deutsch: Altsaagl, Altsag, Altsack,[2] Gottscheerisch: Autshug oder Aotschock[3][4][5]) ist eine Siedlung in der slowenischen Gemeinde Dolenjske Toplice im Südosten des Landes.
Stare Žage Altsaag | |||
| |||
Basisdaten | |||
---|---|---|---|
Staat | Slowenien | ||
Historische Region | Unterkrain / Dolenjska | ||
Statistische Region | Jugovzhodna Slovenija (Südostslowenien) | ||
Gemeinde | Gemeinde Dolenjske Toplice | ||
Koordinaten | 45° 42′ N, 15° 5′ O | ||
Höhe | 250,2 m. i. J. | ||
Fläche | 2,27 km² | ||
Einwohner | 32 (2020) | ||
Bevölkerungsdichte | 14 Einwohner je km² | ||
Postleitzahl | 8350 Dolenjske Toplice | ||
Kfz-Kennzeichen | NM | ||
Struktur und Verwaltung | |||
Website |
Der Ort liegt südlich von Občice an der Črmošnjica (deutsch Tschermoschnitzer Bach). Er gehörte ursprünglich zur Gemeinde Pöllandl (Kočevske Poljane) und damit zum Gottscheer Land. Die Gegend ist Teil der historischen Region Unterkrain und gehört heute zur Region Jugovzhodna Slovenija (Südost-Slowenien).
Die Ortskirche St. Michael vom Anfang des 18. Jahrhunderts ist heute eine Ruine.[6]
Name
BearbeitenDer slowenische Name Stare Žage ist semantisch identisch mit dem deutschen Namen Altsag. Beide bedeuten „alte Säge(n)“ und sind von „Säge“ abgeleitet, was sich auf die vielen Sägewerke bezieht, die es früher im Dorf gab.[7]
Geschichte
BearbeitenStare Žage war ein deutschsprachiges Dorf im Gottscheer Land. Im Grundbuch von 1574 bestand es aus einem ganzen Hof, der in zwei Halbhöfe unterteilt war, und hatte zwischen 5 und 10 Einwohner.[3] Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte das Dorf 17 Häuser und 98 Einwohner. Es gab 17 mit Wasserkraft betriebene Sägewerke im Dorf und neun Mühlen im Dorf. Nach dem Krieg gab es nur noch ein Sägewerk und eine Mühle, die beide nicht mehr funktionierten. Der Großteil der Bevölkerung wurde im Herbst 1941 vertrieben. Im Jahr 1942 brannten die italienischen Truppen die meisten Häuser und anderen Gebäude des Dorfes nieder. Von 1943 bis 1945 waren in einigen der Häuser Partisanenwerkstätten untergebracht, außerdem gab es Lager für medizinische Hilfsgüter und ein kleines Elektrizitätswerk.[7] Nach dem Krieg wurde ein Großteil des architektonischen Erbes des Dorfes absichtlich zerstört und mit Fichten bepflanzt.[8] Nur ein deutschsprachiger Bauer aus der Gottschee blieb im Dorf, die anderen Bewohner waren Arbeiter, die sich nach dem Krieg dort niedergelassen hatten und in den nahe gelegenen Städten beschäftigt waren.[7]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Živa Rant, Dalibor Stanimirović, Vedrana Matetić, Simon Indihar, Janja Zidarn, Mate Beštek, Andrej Žlender: eZdravje danes za jutri. In: Odgovorna organizacija / Responsible Organization. Univerzitetna založba Univerze v Mariboru / University of Maribor Press, März 2017, doi:10.18690/978-961-286-020-2.68.
- ↑ Rado L. Lencek: Mitja Skubic. Romanske jezikovne prvine na zahodni slovenski jezikovni meji. Ljubljana: Znanstveni institut Filozofske fakultete, 1997. In: Slovene Studies Journal. Band 18, Nr. 2, 1. Juni 2000, ISSN 0193-1075, doi:10.7152/ssj.v18i2.4032.
- ↑ a b Rolf Wilh. Brednich, Josef Siegmund, Stefan Slamanig: Du hoscht lai oin Attain... Mit dem Gottscheer Lied durch sechs Jahrhunderte. Sing- und Trachtengruppe der Gottscheer Landsmannschaft in Klagenfurt. In: Jahrbuch für Volksliedforschung. Band 22, 1977, ISSN 0075-2789, S. 202, doi:10.2307/846982.
- ↑ Austria Statistische Zentralkommission: KleinRiegel bei Pöllandl (Mali Rigelj) in: Vollständiges Ortschaftenverzeichniss der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder nach den Ergebnissen der Volkszählung vom 3l.December 1890, S. 146. A. Hölder, 1882 (google.de [abgerufen am 8. Juni 2023]).
- ↑ Mittheilungen des Historischen Vereins für Krain, S. 28. Der Verein, 1857 (google.com [abgerufen am 8. Juni 2023]).
- ↑ Register nepremične kulturne dediščine Nr. 2143. Abgerufen am 8. Juni 2023.
- ↑ a b c Roman Savnik, Francè Planina, Živko Šifrer: Krajevni leksikon Slovenije: Repertorij z uradnimi, topografskimi, zemljepisnimi, zgodovinskimi, kulturnimi, gospodarskimi in turističnimi podatki vseh krajev Slovenije. Državna založba Slovenije, 1971 (google.de [abgerufen am 8. Juni 2023]).
- ↑ Ferenc, Mitja. 2007. Nekdanji nemški jezikovni otok na kočevskem. Kočevje: Pokrajinski muzej, p. 14.