State of Play – Stand der Dinge

Film von Kevin Macdonald (2009)

State of Play – Stand der Dinge ist ein US-amerikanischer Politthriller des Regisseurs Kevin Macdonald aus dem Jahr 2009.

Film
Titel State of Play – Stand der Dinge
Originaltitel State of Play
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 2009
Länge 127 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Kevin Macdonald
Drehbuch Matthew Michael Carnahan,
Tony Gilroy,
Billy Ray
Produktion Andrew Hauptman,
Tim Bevan,
Eric Fellner
Musik Alex Heffes
Kamera Rodrigo Prieto
Schnitt Justine Wright
Besetzung

Handlung

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Der republikanische Kongressabgeordnete Stephen Collins ist Hoffnung und Zukunft seiner Partei – ein aussichtsreicher und ehrenhafter Newcomer. Unter anderem leitet er einen parlamentarischen Untersuchungsausschuss zu Privatisierungen im Verteidigungs- und Sicherheitsbereich. Im Visier hat er dabei besonders das private Sicherheitsunternehmen PointCorp, das weitere lukrative Staatsaufträge anstrebt. Als Sonia Baker, die Fachreferentin des Ausschusses, vor eine einfahrende U-Bahn stürzt, gerät der verheiratete Politiker in eine prekäre Situation, da er eine Affäre mit der attraktiven Frau hatte.

Sein alter Studienfreund Cal McAffrey hat sich inzwischen als Investigativreporter der Tageszeitung Washington Globe einen Namen gemacht. Er hatte vor vielen Jahren eine kurze Beziehung mit der heutigen Ehefrau des Politikers. McAffrey arbeitet anfangs an einer Story über einen Mord an einem Drogensüchtigen, der – wie Cal herausfindet – seinen Konsum mit dem Stehlen und Zurückverkaufen von Taschen und Aktenkoffern finanzierte und dabei in einem Café eine Tasche gestohlen hatte, in der sich Fotos befanden, die Collins’ Assistentin mit einem Unbekannten zeigen. Cals Kollegin Della Frye, Bloggerin für den Onlinedienst des Washington Globe, bearbeitet den Tod von Sonia Baker. Als Cal diesen schließlich mit der Ermordung des Drogensüchtigen verbindet, wird Cal von seiner Chefredakteurin Cameron auf Stephen Collins und sein mögliches Verhältnis zu der Toten angesetzt.

Nach anfänglichen Reibereien zwischen den beiden Journalisten – er ein Reporter alter Schule, sie eine Bloggerin der Online-Generation – raufen sie sich im Laufe der Recherchen zusammen und können eine Politik- und Wirtschaftsintrige aufdecken. Dabei geraten sie mehrfach ins Visier des Killers und in Auseinandersetzungen mit bekannten Politikern.

Ein Foto in einer alten Zeitung bringt am Ende Cal McAffrey auf die Spur des Mörders: Stephen Collins hatte eine Änderung im Verhalten von Sonia Baker bemerkt und sie durch einen Kameraden aus dem Zweiten Golfkrieg, den Ex-Stabsgefreiten Bingham, beschatten lassen. Bingham fühlte sich Collins verpflichtet, weil dieser ihm im Krieg das Leben gerettet hatte. Der psychisch labile Bingham fand heraus, dass Sonia als Agentin von PointCorp bei Collins eingeschleust worden war, und stieß sie deshalb ohne Collins’ Wissen vor die U-Bahn. Was beide nicht wussten: Sonia hatte ihre Spitzeltätigkeit gestoppt, da sie sich in Stephen verliebt hatte und von ihm schwanger war.

Als McAffrey davon erfährt, ruft er die Polizei. Diese schreitet in dem Moment ein, als Bingham, um Collins zu schützen, McAffrey erschießen will. McAffrey schreibt seinen Artikel in Della Fryes und seinem Namen, und beide verlassen gemeinsam das Verlagsgebäude.

Im Abspann wird gezeigt, wie die Zeitung gedruckt wird.

Hintergrund

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Das Drehbuch für den Film basiert auf der sechsteiligen britischen Mini-Serie State of Play (dt. Mord auf Seite eins) aus der Feder des Autors Paul Abbott. Die Erstausstrahlung lief am 18. Mai 2003 auf BBC; Regie führte David Yates. Der Produzent Andrew Hauptman konnte sich nach mehreren Treffen mit Abbott im Jahr 2004 die Filmrechte für eine auf dem Stoff der Serie basierende Story sichern. Es erwies sich laut Hauptman allerdings als mühsam und kompliziert, eine Serie mit insgesamt sechs Stunden Laufzeit auf einen zweistündigen Kinofilm zu reduzieren. Dies war auch der Grund dafür, dass die Produktion letztendlich so lange dauerte.

Neben den kriminellen Machenschaften von Politik und Wirtschaft werden auch die Probleme der traditionellen Zeitungen durch den aufkommenden Internet-Boom thematisiert. Dieser Konflikt wird durch das Zusammentreffen von McAffrey, des investigativen Journalisten alter Schule, und seiner jungen, dynamischen, aber auch oberflächlichen Blogger-Kollegin symbolisiert.[3]

Die dubiosen Aktivitäten des Unternehmens PointCorp wurden von einigen Kritikern als deutliche Anspielung auf Vorgänge um die Konzerne Halliburton und Blackwater während der Amtszeit von Präsident George W. Bush gedeutet.[3]

Kritiken

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„Bei ,State Of Play‘ haben sich nach langer Anlaufzeit die Richtigen gefunden: Paul Abotts BBC-Serie ist eine großartige Vorlage, die drei unglaublich gute Autoren ihrerseits in ein starkes eigenständiges Script umgesetzt haben. Hinzu kommen ein Regisseur, der in der Lage war, der filmischen Vision eine Gestalt zu geben und das toll aufgelegte Ensemble. Den Polit-Thriller erfindet Kevin Macdonald mit ,State Of Play‘ nicht neu, doch präsentiert er uns einen äußerst spannenden Vertreter seiner Zunft und bietet darüber hinaus einen cleveren Kommentar zur aktuellen Situation in Politik, Wirtschaft und Medien.“

Björn Helbig: Filmstarts.de[4]

„Regisseur Kevin Macdonald, Oscar-Gewinner mit seinem Dokumentarfilm ,One Day in September‘, ist es gelungen, die Grundkonstellation der rund fünfeinhalbstündigen BBC-Serie beizubehalten und das Ganze auf zwei Stunden spannende Politthriller-Unterhaltung zu komprimieren. Kleinere logische Löcher sind bei solch komplexer Materie nie ganz vermeidbar, aber der Erzählfluss kaschiert das Defizit recht geschickt. Den Vergleich mit Genreklassikern wie ,Die Unbestechlichen‘ hält ,State of Play‘ aus.“

„Politthriller, der seine Spannung weniger aus Action als aus einer klug konstruierten Handlung und präzise charakterisierten Figuren bezieht. Die Realitätsnähe der entworfenen Szenarien und Figuren trägt zur Schärfe der Verschwörungsgeschichte bei.“

Die Deutsche Film- und Medienbewertung FBW in Wiesbaden verlieh dem Film das Prädikat besonders wertvoll.

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Einzelnachweise

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  1. Freigabebescheinigung für State of Play – Stand der Dinge. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, April 2009 (PDF; Prüf­nummer: 117 587 K).
  2. Alterskennzeichnung für State of Play – Stand der Dinge. Jugendmedien­kommission.
  3. a b Hanns-Georg Rodek: Profit contra Prinzip. In: Berliner Morgenpost, 18. Juni 2009.
  4. State of Play > Filmstarts-Kritik. In: filmstarts.de, abgerufen am 22. Oktober 2011.
  5. State of Play – Stand der Dinge. In: TV Spielfilm. Abgerufen am 22. Oktober 2011.
  6. State of Play – Stand der Dinge. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.