Stationärer Prozess

Begriff aus der Thermodynamik

Als stationärer Prozess wird in der Thermodynamik ein Prozess bezeichnet, dessen Zustandsgrößen unabhängig von der Zeit sind. Stationäre Prozesse sind in der Realität weit verbreitet, beispielsweise bei Turbinen in Kraftwerken, Strahltriebwerken in Flugzeugen, Pumpen und Kompressoren.[1] Viele Kreisprozesse sind stationäre Prozesse.

Der Joule-Kreisprozess ist ein stationärer Fließprozess

In Bilanzgleichungen wie Massenbilanz oder Energiebilanz steht auf der linken Seite der Gleichung üblicherweise die Änderung der jeweils bilanzierten Zustandsgröße. Für die Massenbilanz gilt beispielsweise

Bei einem stationären Fließprozess ändern sich die Zustandsgrößen nicht mit der Zeit,[1] somit gilt:

.

Die Massenbilanz vereinfacht sich folglich zu

.[2]

Dass bei einem stationären Prozess die Zustandsgrößen unabhängig von der Zeit sind, bedeutet nicht, dass eine Zustandsgröße innerhalb eines Systems stets konstant ist. Betrachtet man beispielsweise eine im stationären Fließprozess arbeitende Turbine, so sind Druck und Temperatur vor dem Eintritt in die Turbine höher als nach der Turbine. Diese Zustandsgrößen sind also vom Ort abhängig, für einen festen Ort sind sie aber konstant.

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. a b Peter Stephan, Karlheinz Schaber, Karl Stephan, Franz Mayinger: Thermodynamik. Grundlagen und technische Anwendungen. Band 1: Einstoffsysteme. 19. Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2013, ISBN 978-3-642-30097-4, S. 89–93.
  2. Klaus Lucas: Thermodynamik. Die Gesetze der Energie- und Stoffumwandlungen. 7. korrigierte Auflage, Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2008, ISBN 978-3-540-68645-3, S. 115–131.