Statue von Arslantepe
Die Statue von Arslantepe ist eine 3,80 Meter hohe Kalksteinstatue, die auf dem Siedlungshügel von Arslantepe bei Malatya (Osttürkei) gefunden wurde. Sie datiert um das Jahr 725 v. Chr. und ist heute wie der gräößte Teil der Skulpturen von Malatya im Museum für anatolische Zivilisationen in Ankara zu besichtigen.
Es handelt sich dabei um die Darstellung eines Herrschers des neo-hethitischen Reiches Melid. Mit der linken Hand hat dieser einen Zipfel seines Gewandes ergriffen, während er mit der Rechten einen Becher hält. Insbesondere seine Haartracht, der Bart und das Gesicht zeigen in der Art der Darstellung assyrische Einflüsse. Die lockigen Haare sind von einem Diadem zusammengehalten und enden auf Schulterhöhe. Hingegen entspricht das Gewand typischen späthethitischen Werken.
Laut dem britischen Hethitologen John David Hawkins und dem deutschen vorderasiatischen Archäologen Winfried Orthmann zeigt die Statue den König Mutallu von Kummuḫ, der im späten 8. Jahrhundert v. Chr. im assyrischen Auftrag in Melid (Arslantepe) herrschte.[1][2] In einem Museumsführer des Museums Ankara wird dagegen Tarhunza genannt.[3] Die Beschilderung in der Ausstellung bezeichnet ihn jedoch als Mutallu.
Literatur
Bearbeiten- Winfried Orthmann: Hethitische Rundplastik. In: Winfried Orthmann (Hrsg.): Der Alte Orient (= Propyläen Kunstgeschichte. Bd. 18). Propyläen Verlag, Berlin 1975, S. 419–426, hier S. 425–426
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ John David Hawkins: Melid A In: MELID.B In: Bruno Meissner, Erich Ebeling, Wolfram von Soden, Dietz-Otto Edzard, Michael P. Streck (Hrsg.): Reallexikon der Assyriologie und Vorderasiatischen Archäologie 8, Berlin, Leipzig. S. 38.
- ↑ Winfried Orthmann: Untersuchungen zur späthethitischen Kunst. (=Saarbrücker Beiträge zur Altertumskunde Bd. 8) Habelt, Bonn 1971 S. 90, 211 ISBN 978-3774911222
- ↑ İlhan Temizsoy et al.: Museum für anatolische Zivilisationen. Ankara, ISBN 978-9757523031, S. 105