Stefan Hördler

deutscher Historiker

Stefan Hördler (* 1977 in Stralsund) ist ein deutscher Historiker.

Stefan Hördler (2024)

Stefan Hördler studierte von 1998 bis 2006 Neuere und Neueste Geschichte sowie Philosophie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Anschließend promovierte er dort 2012 zu dem Thema „Ordnung und Inferno. Das KZ-System im letzten Kriegsjahr“; für die Arbeit erhielt er den Joachim-Tiburtius-Preis der Berliner Hochschulen. In dieser Zeit war Hördler als Mitarbeiter am Lehrstuhl für Zeitgeschichte der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Es folgten weitere Stationen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien sowie am Deutschen Historischen Institut Washington, bevor er zwischen 2015 und 2019 die KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora in Nordhausen leitete. Seit 2019 ist Hördler wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen und arbeitet an seinem Habilitationsprojekt „Bruchstellen im Stahl: Arbeitswelten und Krisenbewältigung in Westdeutschland und den USA seit den 1970er Jahren“. Seit 2021 ist er zudem Visiting Professor an der School of Arts & Humanities der University of Huddersfield.

Im letzten Jahrzehnt trat Hördler als historischer Sachverständiger in diversen NSG-Verfahren auf, u. a. zu den Tatorten Auschwitz[1], Sachsenhausen[2] und Stutthof[3].

Stefan Hördler ist Autor zahlreicher Publikationen mit Schwerpunkten zur NS-Geschichte und Visual History und wirkt u. a. als historischer Fachberater und Interviewpartner an diversen Medienproduktionen mit. Dazu zählen die Filmproduktionen Ein Tag in Auschwitz (ZDF, 2020) und Karriere im KZ[4] (ARD, 2024) sowie der Podcast NS-Cliquen: Von Menschen und Mördern[5] (ARD, 2024).

Veröffentlichungen (Auswahl)

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  • mit Tal Bruttmann und Christoph Kreutzmüller: Die fotografische Inszenierung des Verbrechens. Ein Album aus Auschwitz. Darmstadt, wbg Academic 2019, ISBN 978-3-534-27142-9.
  • Ordnung und Inferno. Das KZ-System im letzten Kriegsjahr. Wallstein Verlag, Göttingen, 2015, 2. Auflage. 531 S. ISBN 978-3-8353-1404-7.
  • Mitarbeit an der Filmdokumentation von Winfried Laasch, Friedrich Scherer: Ein Tag in Auschwitz, ZDF, 2020. (Der 89-minütige Film stützt sich auf Interviews mit überlebenden Opfern und konfrontiert Fotos aus dem „Auschwitz-Album“ (erstellt 1944, während der Ermordung der ungarischen Juden in A-Birkenau) mit den heutigen Orten. Er geht dabei auch auf die Person und Funktion von Bernhard Walter als offiziellem „Fotograf von Auschwitz“ und dem typischen Verhalten von Tätern nach 1945 ein.)

Beiträge

  • Einleitung in: Moritz Grote und Wolfgang Heidrich: Gefangen in Flößberg. Die Geschichte des Buchenwalder Außenlagers 1944 bis 1945. Zu Klampen Verlag, 2024. ISBN 978-3-98737-017-5.

Herausgeberschaften

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  • SA-Terror als Herrschaftssicherung. „Köpenicker Blutwoche“ und öffentliche Gewalt im Nationalsozialismus. Metropol, Berlin 2013, ISBN 978-3-86331-133-9.
  • mit Sigrid Jacobeit: Lichtenburg. Ein deutsches Konzentrationslager. Berlin, Metropol 2009.
  • Das Höcker-Album. Auschwitz durch die Linse der SS. Verlag Philipp von Zabern, Darmstadt 2016, ISBN 978-3-8053-4958-1.

Auszeichnungen

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Einzelnachweise

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  1. Christian Bommarius: Mühsame Suche nach der Wahrheit. In: Frankfurter Rundschau. Abgerufen am 23. August 2024.
  2. Renate Meinhof: Prozess gegen Wachmann im KZ Sachsenhausen: Fakten prallen ab. In: Süddeutsche Zeitung. Abgerufen am 21. Dezember 2022.
  3. KZ-Sekretärin zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. In: n-tv NACHRICHTEN. Abgerufen am 20. Dezember 2022.
  4. ARD History: Karriere im KZ – Vom Bauernsohn zum NS-Verbrecher - hier anschauen. Abgerufen am 23. August 2024.
  5. NS-CLIQUEN Von Menschen und Mördern. Abgerufen am 23. August 2024.
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Commons: Stefan Hördler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien