Wikipedia

Stefan Penn

deutscher Eisenbahningenieur

Stefan Penn (* 24. Januar 1967[1] in der Pfalz[2]) ist ein deutscher Bauingenieur[3] und Betriebswirt[3]. Von 2011 bis September 2013 war er Projektleiter des Bahnprojekts Stuttgart–Ulm (Stuttgart 21 und Neubaustrecke Stuttgart–Wendlingen), vom September 2013 bis 1. Januar 2015 war er technischer Projektleiter des Projekts.

Werdegang

Bearbeiten

Nach dem Studium baute Penn zunächst in Deutschland, dann in Europa Glasfasernetze auf. Er befasste sich mit Hotels, bevor er schließlich in den Vereinigten Staaten wiederum Glasfasernetze baute.[4] 2002 wurde Penn kaufmännischer Leiter des Projekts Stuttgart 21.[2] Von 2002 bis 2005 war er Leiter des Projektcontrollings.[5]

2005 wechselte er zum DB-Projektzentrum Karlsruhe.[2] Er betreute unter anderem den Katzenbergtunnel.[4] 2007 wurde er Gesamtprojektleiter der Neu- und Ausbaustrecke Karlsruhe–Basel.[2]

Mit Wirkung zum 1. Juni 2011[6] wurde er zum Gesamtprojektleiter für das Bahnprojekt Stuttgart–Ulm ernannt. Penn löste damit Hany Azer ab, der in dieser Funktion im Mai 2011 zurückgetreten war.[2] Sein Projektteam habe zunächst hundert Mitarbeiter umfasst und sollte sich noch verdoppeln.[4] Als Leiter des Projekts Karlsruhe–Basel folgte ihm zum 1. August 2011, Matthias Hudaff nach, bislang Leiter des Großprojekts am Flughafen Berlin Brandenburg.[6] Laut einem Medienbericht von November 2012 stand Penn nach Angaben aus dem Umfeld der Deutschen Bahn vor der Ablösung als Projektleiter.[7]

Im Rahmen der Gründung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH wurde er als einer von vier Geschäftsführern, zuständig für Projektmanagement und Technik, ernannt. Die Geschäftsführung übernahm der Wirtschaftsingenieur Manfred Leger.[8] Nach eigenen Angaben seien seine Aufgaben damit unverändert.[9]

Ende November 2014 kündigte die Deutsche Bahn AG ohne Angaben von Gründen das Ausscheiden Penns zum 1. Januar 2015 an. Über seine Nachfolge solle kurzfristig entschieden werden.[10] Penn wolle sich neuen Aufgaben im DB-Konzern zuwenden.[11] Projektkritiker sahen darin ein Signal, dass selbst führende Mitarbeiter nicht mehr an die Umsetzung von Stuttgart 21 glaubten.[12] Mit Handelsregister-Eintrag vom 4. Februar 2015 schied er als Geschäftsführer aus.[13] Seine Stelle wurde zunächst nicht wieder besetzt. Zum 1. Februar 2018 wurde Olaf Drescher zum technischen Geschäftsführer berufen.

Sonstiges

Bearbeiten

Penn gilt als bodenständige Person. Kritiker bemängeln, dass er noch kein Großprojekt vollständig durchgestanden und damit nicht genügend Erfahrung habe.[14] Als Projektleiter hatte Penn kaum öffentliche Auftritte.[7]

Penn ist verheiratet und wohnte eine Dreiviertelstunde mit dem Zug von Stuttgart entfernt.[14]

Er arbeitete nach eigenen Angaben seit von 2016 bis Anfang 2018 für Harsco Rail und ist seither selbstständiger Berater.[15]

Einzelnachweise

Bearbeiten
  1. ↑ Amtsgericht Stuttgart: HRB 745715, Neueintragung DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH
  2. ↑ a b c d e Gesamtprojektleiter. In: Stuttgarter Nachrichten, 19. August 2011, S. 19.
  3. ↑ a b Exkursion ins steinerne Labor. In: Bezug, ZDB-ID 2663557-4, Heft 1/2012, S. 16–19 (PDF-Datei, 1,95 MB).
  4. ↑ a b c Holger Gayer: Der neue S-21-Chef hat "ein Faible für Großprojekte". In: Stuttgarter Zeitung, 19. August 2011, S. 19 (ähnliche Fassung online).
  5. ↑ Konstantin Schwarz: Brunnhuber als S-21-Sprecher im Gespräch. In: Stuttgarter Nachrichten. Nr. 274, 27. November 2014, S. 20 (online).
  6. ↑ a b Editorial. In: Karlsruhe–Basel im Fokus, Nr. 2/2011, S. 1 (PDF-Datei@1@2Vorlage:Toter Link/www.karlsruhe-basel.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.).
  7. ↑ a b Michael Isenberg: Bahn will neue Stuttgart-21-Firma. In: Stuttgarter Nachrichten, Nr. 270, 21. November 2012, S. 18 (online).
  8. ↑ Josef Schunder: Bahn fordert bessere Organisation bei Partnern. In: Stuttgarter Nachrichten. Nr. 207, 6. September 2013, S. 16.
  9. ↑ Markus Heffner: Stuttgart-21-Manager fordert Unterstützung. In: Stuttgarter Zeitung. Nr. 207, 6. September 2013, S. 19 (online).
  10. ↑ Deutsche Bahn AG (Hrsg.): Technischer Geschäftsführer Stefan Penn verlässt Projekt Stuttgart-Ulm. Presseinformation vom 26. November 2014.
  11. ↑ Technik-Chef Penn hört bei S 21 auf. In: Südwest Presse. ZDB-ID 1360527-6.
  12. ↑ Technischer Leiter verlässt Projektgesellschaft. In: Esslinger Zeitung. 27. November 2014, ZDB-ID 125919-2, S. 7.
  13. ↑ Amtsgericht Stuttgart: HRB 745715. DB Projekt Stuttgart-Ulm GmbH. Handelsregister-Bekanntmachung vom 4. Februar 2015.
  14. ↑ a b Michael Isenberg: Der neue Macher steht unter Zeitdruck. In: Stuttgarter Nachrichten, 19. August 2011, S. 19 (ähnliche Fassung online).
  15. ↑ Stefan Penn Director Projects at Harsco Rail Europe. In: linkedin.com. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 17. Februar 2018.@1@2Vorlage:Toter Link/de.linkedin.com (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
Personendaten
NAME Penn, Stefan
KURZBESCHREIBUNG deutscher Bauingenieur und Betriebswirt
GEBURTSDATUM 24. Januar 1967
GEBURTSORT Pfalz
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stefan_Penn&oldid=244723649“