Stefan Simon (Konservierungswissenschaftler)

deutsch-amerikanischer Chemiker und Konservierungswissenschaftler

Stefan Simon (* 1962 in Schweinfurt) ist ein deutsch-amerikanischer[1] Chemiker und Konservierungswissenschaftler.

Nach dem Studium an der Ludwig-Maximilians-Universität München wurde Stefan Simon 2001 promoviert. Von 2001 bis 2005 leitete er die Abteilung für Baustoffe am Getty Conservation Institute (GCI) des J. Paul Getty Trust in Los Angeles[2] und wurde 2005 als Nachfolger Josef Riederers Direktor des Rathgen-Forschungslabors der Staatlichen Museen zu Berlin. Während einer fünfjährigen Beurlaubung ab 2014 baute er das Institute for the Preservation of Cultural Heritage (IPCH) an der Universität Yale auf.[3]

Seit dem 1. April 2019 ist er wieder als Direktor des Rathgen-Forschungslabors tätig.[4] In der Forschungsallianz Kulturerbe ist Simon Sprecher der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.[5]

Schaffen

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Als Autor und Mitautor von über 150 Artikeln über die Erhaltung des kulturellen Erbes[2] ist Stefan Simon ein international anerkannter Experte seines Faches. Zu seinen vielfältigen Aktivitäten gehören unter anderem die Leitung der globalen Kulturerbe-Initiativen der Universität Yale, die Vizepräsidentschaft von ICCROM und der Vorsitz des Scientific Committee for Stone (ISCS) beim International Council on Monuments and Sites (ICOMOS). Er ist korrespondierendes Mitglied des Deutschen Archäologischen Instituts und wurde mit Honorarprofessuren an der Jiaotong-Universität Xi’an und der Technischen Universität Berlin gewürdigt.[2]

Von 2009 bis 2011 war er am Forschungsprojekt Nofretete ÄMP 21300 – Untersuchungen des Rathgen-Forschungslabors zum restauratorischen Zustand und zur Transportfähigkeit beteiligt, bei dem die Büste der Nofretete umfassend untersucht wurde.[6]

2016 organisierte Simon das U.N. Global Colloquium of University Presidents zur Bewahrung des kulturellen Erbes an der Universität Yale[7] und nahm 2018 am ersten Internationalen Gipfeltreffen der Forschungsmuseen teil.[8]

In der deutschen und internationalen Öffentlichkeit äußerte er sich zur Kontamination von Museumssammlungen[9] oder Fragen der Restitution von Raubkunst[10] ebenso wie zum Reformbedarf bei der Stiftung Preußischer Kulturbesitz[11] und zu den Ölanschlägen auf Kunstwerke der Museumsinsel Berlin.[3]

Besondere Aufmerksamkeit in den Medien erhielt Stefan Simon bei der Diskussion zur Nachhaltigkeit von Museen und das nachhaltige Bauen, vor allem im Zusammenhang mit dem Neubau des Museum des 20. Jahrhunderts Berlin.

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Nachhaltigkeit von Museen

Einzelnachweise

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  1. Prof. Dr. Stefan Simon (Mitarbeiter*innen der Staatlichen Museen zu Berlin)
  2. a b c Stefan Simon’s schedule for the 47th Annual Meeting of the American Institute for Conservation. Mai 2019, zugegriffen am 16. Mai 2021.
  3. a b Christine Käppeler: Interview „Sichtbar verletzlich“. In: der Freitag (2020) 44, zugegriffen am 16. Mai 2021.
  4. Rathgen-Forschungslabor
  5. Forschungsallianz Kulturerbe – Stiftung Preußischer Kulturbesitz, zugegriffen am 16. Mai 2021.
  6. FWR – Fachwerkstatt für Restaurierung in Berlin: Forschungsprojekt: Nofretete ÄMP 21300 – Untersuchungen des Rathgen-Forschungslabors zum restauratorischen Zustand und zur Transportfähigkeit, zugegriffen am 16. Mai 2021.
  7. Karin Fischer: Weltkulturerbe - Wir brauchen die Unterstützung der Jugend Deutschlandfunk, 15. April 2016, zugegriffen am 16. Mai 2021; U.N. Global Colloquium of University Presidents, zugegriffen am 16. Mai 2021.
  8. Global Summit of Research Museums – das Gestaltungspotenzial der Forschung. Berlin 2018, zugegriffen am 16. Mai 2021.
  9. Philipp Graf: Kontaminierte Kunstschätze: Wie Museen die Gift-Belastung in ihren Sammlungen senken wollen. Deutschlandfunk, 20. Mai 2010, zugegriffen am 16. Mai 2021.
  10. Sandra L. López Varela: and the Restitution of Cultural Property. anthropology News, herausgegeben von der American Anthropological Association, 28. April 2020, DOI: 10.1111/AN.1395.
  11. Stiftung Preußischer Kulturbesitz - Leiter von Institutionen wollen an Reform mitwirken. Deutschlandfunk, 9. August 2020, zugegriffen am 16. Mai 2021.