Steinach (Niederbayern)

Gemeinde im Landkreis Straubing-Bogen in Bayern

Steinach ist eine Gemeinde im niederbayerischen Landkreis Straubing-Bogen.

Wappen Deutschlandkarte
Steinach (Niederbayern)
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Steinach hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 48° 57′ N, 12° 36′ OKoordinaten: 48° 57′ N, 12° 36′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Niederbayern
Landkreis: Straubing-Bogen
Höhe: 348 m ü. NHN
Fläche: 23,15 km2
Einwohner: 3323 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km2
Postleitzahl: 94377
Vorwahl: 09428
Kfz-Kennzeichen: SR, BOG, MAL
Gemeindeschlüssel: 09 2 78 190
Gemeindegliederung: 17 Gemeindeteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Sportzentrum 1
94377 Steinach
Website: gemeinde-steinach.de
Erste Bürgermeisterin: Christine Hammerschick[2] (CWG)
Lage der Gemeinde Steinach im Landkreis Straubing-Bogen
KarteBogen (Stadt)WindbergWiesenfeldenStraßkirchenSteinach (Niederbayern)StallwangSchwarzach (Niederbayern)Sankt EnglmarSalchingRattiszellRattenberg (Niederbayern)Rain (Niederbayern)PerkamPerasdorfParkstettenOberschneidingNiederwinklingNeukirchen (Niederbayern)MitterfelsMariaposchingMallersdorf-PfaffenbergLoitzendorfLeiblfingLaberweintingKonzellKirchrothIrlbachHunderdorfHaselbach (Niederbayern)Haibach (Niederbayern)GeiselhöringFeldkirchen (Niederbayern)FalkenfelsAttingAschaAiterhofenAholfingStraubingLandkreis KelheimRegensburgLandkreis LandshutLandkreis RegenLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis DeggendorfLandkreis ChamLandkreis ChamLandkreis Regensburg
Karte
Altes Schloss Steinach

Geografie

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Steinach liegt nördlich des Gäubodens am Fuße des Bayerischen Waldes. Der Steinachbach fließt durch den Ort, die A 3, die B 20 und die Staatsstraße 2140 verlaufen in der Nähe.

Gemeindegliederung

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Es gibt 17 Gemeindeteile (in Klammern ist der Siedlungstyp angegeben):[3][4]

Es gibt die Gemarkungen Agendorf, Münster und Steinach.[5]

Nachbargemeinden

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Geschichte

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Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts

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Erste Spuren menschlicher Besiedelung fanden sich am Buchberg beim Ortsteil Münster in einer Höhle, die bereits um 50.000 v. Chr. von Neandertalern benutzt wurde. Der Siedlungsname ist erstmals 934 als Steina (steiniges Wasser, Fluss) im Cartular des Klosters Ebersberg beurkundet. Über Steinaha, Stainaha und Stainach wurde daraus 1452 Steinach.

Es gibt Hinweise, dass im Gebiet der Gemeinde im 8. Jahrhundert ein Kloster gegründet wurde, welches allerdings im 10. Jahrhundert zerstört wurde. Die historisch belegte Neugründung eines Kollegiatstifts (Kloster Pfaffenmünster) erfolgte am Anfang des 12. Jahrhunderts; dieses Kloster wurde im Jahre 1803 aufgelöst.

Nach dem 1324 niedergeschriebenen Salbuch des Augsburger Domkapitels war Steinach das Zentrum der nördlich der Donau gelegenen Propsteigüter. Im 15. Jahrhundert wurde Steinach beim Landgericht Mitterfels geführt, im 16. Jahrhundert beim Landgericht Straubing.

Adelige Burg- und Schlossbesitzer übten in der Hofmark Steinach die niedere Gerichtsbarkeit über die hörigen Bauern aus. 1549 errichtete die damalige Herrschaftsinhaberin und Ritterswitwe Anna von der Wart aus den Bruchsteinen der alten Burg das heutige Herrenhaus. Von den zahlreichen Adelsgeschlechtern waren vor allem die Steinacher, die Rainer, die Warter von der Wart, die Hundt von Sulzemoos und die Herwart von Hohenburg.

1816 gelangte Schloss Steinach durch Heirat an Max von Kramer, dessen Ehefrau Josepha war eine geborene Gräfin von Zech. 1817 kaufte Gräfin Xaveria von Salern den Besitz, der an ein Patrimonialgericht II. Ordnung gebunden war. Im Jahr 1818 entstand die politische Gemeinde. Gräfin von Salern veräußerte das Schloss 1839 an die Berchem von Niedertraubling. Das Freiherrlich von Berchem'sche Patrimonial-Gericht Steinach wurde in Folge der Revolution 1848 aufgelöst, die kurzzeitig bestehenden Orts- und Polizeibehörde dem Landgericht Straubing unterstellt.[6]

20. Jahrhundert

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Große Umgestaltungen im Schlossgut fanden unter Carl August von Schmieder zu Beginn des 20. Jahrhunderts statt, der das prunkvolle neue Schloss erbauen ließ und für sein Gestüt eine Modell-Graszucht begann, die in der Gründung der Saatzucht Steinach mündete. Das Schloss kam 1939 in den Besitz des Unternehmens Reichsautobahnen, beherbergte seit 1941 Teile der NSDAP-Reichsleitung unter Reichsleiter Martin Bormann und wurde kurz vor Kriegsende am 23. April 1945 von der SS in Brand gesteckt, um geheimes Aktenmaterial zu vernichten.

Das alte Schloss wurde Mitte der 1980er Jahre durch den Bauunternehmer Lindbüchl in ein Jagd- und Schlosshotel umgestaltet. Bald darauf erfolgte der Umbau in eine Reha-Klinik, die jedoch nach einigen erfolgreichen Jahren den Betrieb einstellen musste.

Eingemeindungen

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Im Jahr 1956 kamen von Agendorf der Ortsteil Sackhof und von der Gemeinde Münster der Ortsteil Berghof zur Gemeinde Steinach. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Juli 1974 der größere Teil der aufgelösten Gemeinde Agendorf (außer Muckenwinkling und Trudendorf) eingegliedert. Zum 1. Mai 1978 wurde die Gemeinde Münster eingemeindet.[7][8]

Einwohnerentwicklung

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Im Zeitraum 1988 bis 2018 wuchs die Gemeinde von 2094 auf 3171 um 1077 Einwohner bzw. um 51,4 %.

Religionen

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Die Pfarrkirche St. Michael
  • Sitz der katholischen Pfarrei St. Michael (Steinach) im Dekanat Pondorf-Bogenberg der Diözese Regensburg.[9]
  • Sitz der katholischen Pfarrei St. Tiburtius (Pfaffmünster) im Dekanat Pondorf-Bogenberg der Diözese Regensburg.[10]

Gemeinderat

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Der Gemeinderat besteht aus der ersten Bürgermeisterin und 16 Mitgliedern. Die Verteilung der Gemeinderatsmandate ist seit 1. Mai 2020 wie folgt:[11]

  • Christliche Wählergemeinschaft (CWG) 7 Sitze
  • CSU 6 Sitze
  • Liste Münster 3 Sitze

Bürgermeisterin

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Erste Bürgermeisterin ist seit Mai 2020 Christine Hammerschick (CWG).[2]

 
Blasonierung: „Eine gesenkte, eingeschweifte grüne Spitze, darin eine goldene heraldische Lilie gespalten. Vorne in Blau zwei silberne Schrägbalken, hinten in Silber ein rotes Balkenkreuz.“[12]
Wappenbegründung: Die zwei silbernen Schrägbalken auf blauem Grund sind dem Wappen der Ritter von Steinach entnommen. Das rote Kreuz entstammt dem Wappen des Kollegiatstifts St. Tiburtius aus der ehemaligen Gemeinde Münster. Im Gebiet der ehemaligen Gemeinde Agendorf hatte das Augsburger Domkapitel großen Besitz, es war auch im Gebiet der Gemeinde Steinach reich begütert. Daran erinnert die goldene Lilie. Die Feldfarbe Grün verweist auf die Steinacher Grünland-Saatzucht und auf die Lage des Gemeindegebietes zwischen Bayerischem Wald und Donauebene.

Das Wappen wird seit 1981 geführt.

Gemeindepartnerschaften

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Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Bildungseinrichtungen

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  • Josef-Schlicht-Grundschule[13]
  • Kinderhaus St. Ursula

Öffentliche Einrichtungen

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  • Gemeindebücherei in der alten Schule
  • Sportgelände

Sehenswürdigkeiten

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Neues Schloss in Steinach
  • Pfarrkirche St. Michael in Steinach. Die spätgotische Anlage wurde um 1740 barock verändert und 1955/1956 nach Westen modern verlängert. Der Innenraum wurde 1972/1973 und 2019 neugestaltet.
  • Pfarrkirche St. Tiburtius in Münster. Die dreischiffige romanische Pfeilerbasilika entstand stilistischen Befunden zufolge im späten 12. Jahrhundert.
  • Altes Schloss, erbaut 1549.
  • Neues Schloss, 1902 bis 1908 durch Gabriel von Seidl erbaut, während des Zweiten Weltkriegs größtenteils zerstört.
  • Singbergmusikanten
  • Singkreis Steinach
  • Renner Ensemble
  • ASV Steinach
  • Billard Club Wolferszell
  • EC Steinach Münster
  • TC Steinach
  • Vorwaldschützen Steinach
  • Wanderfreunde Weiß-Blau
  • Volleyball Wilde Wespen Steinach
  • Wurftaubenschützen Donau-Wald

Lage direkt im Schnellstraßen-Kreuz der Bundesautobahn 3 und der Bundesstraße 20

Persönlichkeiten

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  • Josef Schlicht (* 18. März 1832; † 18. April 1917), Schlossbenefiziat in Steinach von 1871 bis 18. April 1917, Schriftsteller und Chronist des bäuerlichen Lebens (bayerischer Volkskundler)
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Commons: Steinach (Niederbayern) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Genesis-Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. a b Kommunalwahlen im Landkreis-Straubing-Bogen. Landkreis Sraubing-Bogen, abgerufen am 30. Mai 2020.
  3. Gemeinde Steinach in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek
  4. Gemeinde Steinach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 16. März 2021.
  5. Gemarkungs- und Gemeindeverzeichnis. Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung, 14. Juli 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 2. Februar 2021; abgerufen am 29. Januar 2021.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ldbv.bayern.de
  6. Königlich bayerisches Intelligenzblatt für die Oberpfalz und Regensburg, 1848, Seite 1951.
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 631 und 632 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  8. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Die Gemeinden Bayerns nach dem Gebietsstand 25. Mai 1987. Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns und die Änderungen im Besitzstand und Gebiet von 1840 bis 1987 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 451). München 1991, DNB 920240593, OCLC 75242522, S. 71–72, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00070717-7 (Digitalisat – Fußnoten 32).
  9. Homepage Pfarrei Steinach
  10. Information zu Pfarrei Münster auf bistum-regensburg.de. Abgerufen am 8. November 2018.
  11. Gemeinderat
  12. Eintrag zum Wappen von Steinach (Niederbayern) in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  13. Josef-Schlicht-Grundschule Steinach in der Schuldatenbank des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus, abgerufen am 6. August 2017.