Steinkreuze (Weimar)
In Weimar gab es mindestens drei mittelalterliche Steinkreuze, wovon noch zwei am ursprünglichen Aufstellungsort stehen. Ein Steinkreuznest hatte es in Weimar allerdings nie gegeben. Es handelt sich um Bodendenkmale.
Eines war das Steinkreuz Wallendorf (Weimar)[1], das allerdings 1989 endgültig verloren gegangen ist,[2] die anderen waren zwei Steinkreuze in Tiefurt bzw. Schöndorf.[3] Den konkreten Anlass ihrer Aufstellung kennt man nicht. Der Sage nach sind an ihrem Aufstellungsort Morde geschehen. Zumindest bei denen in Tiefurt und Schöndorf ist es der Fall. Von dem in Wallendorf gibt es keine Überlieferung. In der Chronistik fanden die Steinkreuze keine Beachtung. So erwähnt Carl Gräbner diese mit keinem Wort. Überhaupt wurden die Steinkreuze in Thüringen erst mit Frank Störzner wieder mit der gebührenden Aufmerksamkeit gewürdigt.
Im Weimarer Ortsteil Holzdorf gibt es eine Straße Am Kreuzchen, was auf ein einst vorhandenes Flurkreuz hindeutet. Auch gibt es dafür die Bezeichnung Holzdorfer Kreuz.[4] Bei Störzner ist ein solches nicht in Holzdorf, allerdings unter der Ortsbezeichnung Schoppendorf verzeichnet, das sich unter einer großen Linde an einer Straße nach Holzdorf befindet. Dieses Schoppendorf ist ein Ortsteil von Bad Berka und der dortige Stein hat verschiedene Bezeichnungen wie Reformationsstein, Schwedenstein und Franzosenstein. Angeblich sollen hier französische und schwedische Soldaten begraben liegen. Solange es unverändert steht, soll der Ort der Legende nach vor Kriegsgefahr geschützt sein.[5]
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Frank Störzner: Steinkreuze in Thüringen, Katalog des Bezirkes Erfurt, 1984, S. 123 Nr. 294.
- ↑ Mit dem Heimrichstisch war es das letzte sichtbare Zeugnis, das an das einstige Dorf Wallendorf vor den Toren der Stadt Weimar erinnerte. Axel Stefek (Hrsg.): Energie in Weimar: Vom Mittelalter bis in die Neuere Zeit (= Energiegeschichte der Stadt Weimar. Band 1). Hrsg. von der Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH durch Axel Stefek. Weimar 2016, S. 142–149, Kap. 4.1.: Die Wallendorfer Mühlen. Zu den Windmühlen: Hier S. 142 f. und 147–149. Hier S. 146 f.S. 145.
- ↑ Art. Steinkreuze, in: Gitta Günther, Wolfram Huschke, Walter Steiner (Hrsg.): Weimar. Lexikon zur Stadtgeschichte. Hermann Böhlaus Nachfolger, Weimar 1998, S. 432.
- ↑ Gartensaison am Holzdorfer Kreuz. In: thueringer-allgemeine.de. 13. Mai 2022, abgerufen am 24. Februar 2024.
- ↑ Steinkreuze in Thüringen, Katalog des Bezirkes Erfurt, 1984, S. 120 Nr. 285 Abb. 296.