Steinweg (Braunschweig)
Der Steinweg ist eine kurze Verbindungsstraße in Braunschweig von der Innenstadt nach Osten. Obwohl nicht Hauptverkehrsweg, hat die Straße doch eine wichtige Funktion. Sie erschließt aus der Innenstadt heraus „die Kultur Braunschweigs“, das Staatstheater Braunschweig, die Museen sowie im weiteren Verlauf nach Osten das Universitätsviertel.
Steinweg | |
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Straße in Braunschweig | |
Steinweg: Blickrichtung Osten auf das Staatstheater | |
Basisdaten | |
Ort | Braunschweig |
Ortsteil | Innenstadt |
Angelegt | 13. Jahrhundert[1] |
Neugestaltet | nach 1945 |
Hist. Namen | via lapidea (1239), upme stenweghe (1307)[2] |
Anschlussstraßen | nach Westen: Dankwardstraße; nach Osten: Am Theater |
Querstraßen | nach Norden und Süden: Bohlweg; nach Norden: Wilhelmstraße, Schöppenstedter Straße, Theaterwall; nach Süden: Ritterbrunnen, Ehrenbrechtstraße |
Bauwerke | Staatstheater |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 300 m |
Etymologie
BearbeitenDer Name der Straße könnte sich von ihrem steinernen Belag oder aber von einem Lagerplatz für Steine herleiten, der sich vor langer Zeit dort befand. Die Etymologie ist nicht gänzlich klar.
Unternehmen
BearbeitenPrägnant ist die Verbindung des Straßennamens „Steinweg“ mit der Klavierbauerfamilie gleichen Namens – das Stammhaus von Grotrian-Steinweg (Bohlweg 48) befindet sich zwar nicht direkt am Steinweg, jedoch in nur kurzer Entfernung querab. Der älteste Sohn Theodor der in die USA ausgewanderten Familie Steinweg, dann Steinway war im Herzogtum Braunschweig verblieben und verlagerte seine vom Vater Heinrich übernommene Klavierbauwerkstatt aus Seesen erst nach Wolfenbüttel, dann zusammen mit seinem Partner Grotrian 1862 nach Braunschweig nahe dem kulturellen Zentrum.
Vor 100 Jahren befanden sich am Steinweg viele Geschäfte (Kolonial- und Zuckerwarenhandlung der Gebr. Jürgens seit 1881), Hotels (Park-Hotel, Zentralhotel) und Cafés. Das Café Lück war Mittelpunkt der gehobenen Gesellschaft Braunschweigs. In ihm sowie in den naheliegenden Hotels und Gastronomien verkehrten Angehörige des Adels, wie Herzog Ernst August mit seiner Familie, des Großbürgertum sowie Künstler. Dazu gehörten der Dirigent Wilhelm Furtwängler, der Komponist Max Reger und Prominente wie Graf Luckner und Elly Beinhorn, wenn sie Braunschweig einen Besuch abstatteten.
Impressionen
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Der Steinweg im Dezember 2010.
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Steinweg 4: Von 1748 bis 1786 Haus des Stadtkommandanten. Anschließend Wohn- und Geschäftshaus von Ludwig Otto Bleibtreu. Nach dessen Tod 1820 bewohnt von seinem Nachfolger Carl Friedrich Franquet und bis 1931 von Kunstsammler Arthur von Franquet.
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Blick den Steinweg hinunter Richtung Westen. Im Vordergrund der Cimiotti-Brunnen vor dem Staatstheater Braunschweig.
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Der Steinweg um 1898: Rechts das 1861 von Constantin Uhde erbaute „Café Lück“, Steinweg 22.
Literatur
Bearbeiten- Johann Angel: Steinweg, In: Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, Braunschweig 1992, ISBN 3-926701-14-5, S. 220f
- Hermann Dürre: Geschichte der Stadt Braunschweig im Mittelalter, Braunschweig 1861 (Digitalisat)
- Donald W. Fostle: The Steinway Saga: An American Dynasty. Scribner, New York 1995, ISBN 978-0-684-19318-2.
- Jürgen Hodemacher: Braunschweigs Straßen – ihre Namen und ihre Geschichten; Band 1: Innenstadt. Elm-Verlag, Cremlingen 1995, ISBN 3-927060-11-9.
- Heinrich Meier: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig, In: Quellen und Forschungen zur Braunschweigischen Geschichte. Band 1, Wolfenbüttel 1904.
- Paul Jonas Meier, Karl Steinacker: Die Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Braunschweig. 2., erweiterte Auflage, Braunschweig 1926.
Weblinks
BearbeitenEinzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Johann Angel: Steinweg, In: Camerer, Garzmann, Schuegraf, Pingel: Braunschweiger Stadtlexikon, S. 220
- ↑ Heinrich Meier: Die Straßennamen der Stadt Braunschweig, S. 101
Koordinaten: 52° 15′ 55,9″ N, 10° 31′ 43″ O