Stenocactus multicostatus

Art der Gattung Stenocactus

Stenocactus multicostatus (englischer Trivialname Brain Cactus) ist eine Pflanzenart in der Gattung Stenocactus aus der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Das Artepitheton multicostatus leitet sich von den lateinischen Worten multi- für ‚viele‘ sowie costatus für ‚gerippt‘ ab.[1]

Stenocactus multicostatus

Stenocactus multicostatus
Blüte

Systematik
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Unterfamilie: Cactoideae
Tribus: Cacteae
Gattung: Stenocactus
Art: Stenocactus multicostatus
Wissenschaftlicher Name
Stenocactus multicostatus
(Hildm. ex K.Schum.) A.Berger

Beschreibung

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Der frischgrüne, gewöhnlich einzelne Pflanzenkörper ist gedrückt kugelförmig bis etwas zylindrisch und erreicht Wuchshöhen von bis zu 6 Zentimeter mit Durchmessern bis zu 10 Zentimeter. Er hat nicht weniger als 120 sehr dünne, scharfkantige, gedrückte, wellige Rippen, zwischen denen sich enge Furchen befinden. Auf jeder Rippe befindet sich für gewöhnlich nur eine Areole. Aus der Areole entspringen drei weiße, papierartige, gebogene Mitteldornen, die bis 3 Zentimeter lang werden und einen vierkantigen Querschnitt haben. Die vier Randdornen sind glasig weiß, aufrecht oder leicht gebogen. Der Scheitel ist von einer dünnen, weißlichen Wolle bedeckt.

Die weißen Blüten sind 2,5 Zentimeter lang und haben eine purpurviolette Mitte. Die äußeren Kronblätter sind länglich zugespitzt, die inneren länglich spitz oder stumpf. Die Schuppen auf der Blütenröhre sind länglich und zugespitzt. Die Schuppen des Fruchtknotens sind breit eiförmig, spitz bis zugespitzt, sehr dünn, mehr oder weniger papierartig und frühzeitig abfallend.

Verbreitung, Systematik und Gefährdung

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Stenocactus multicostatus ist in den mexikanischen Bundesstaaten Coahuila, Chihuahua und Durango verbreitet.

Die erste Erwähnung als Echinocactus multicostatus stammt von 1890.[2] Nach Angaben von Karl Moritz Schumann soll Albert Mathsson die ersten Exemplare bei Saltillo in Mexiko gesammelt haben.[3] Alwin Berger stellte die Art 1929 in die Gattung Stenocactus.[4] Weitere nomenklatorische Synonyme sind Echinofossulocactus multicostatus (Hildm. ex K.Schum.) Britton & Rose (1922) Brittonrosea multicostata (Hildm. ex K.Schum.) Speg. (1923) und Efossus multicostatus (Hildm. ex K.Schum.) Orcutt (1926, nom. inval.).

Es werden folgende Unterarten unterschieden:[5]

  • Stenocactus multicostatus subsp. multicostatus
  • Stenocactus multicostatus subsp. zacatecasensis (Britton & Rose) U.Guzmán & Vázq.-Ben.

In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art als „Data Deficient (DD)“, d. h. mit keinen ausreichenden Daten geführt.[6]

Botanische Geschichte

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Nathaniel Lord Britton und Joseph Nelson Rose ordneten Echinocactus multicostatus als Echinofossulocactus multicostatus der von ihnen 1922 neu aufgestellten Gattung Echinofossulocactus zu.[7] Gleichzeitig veröffentlichten sie die Erstbeschreibung zweier durch Francis Ernest Lloyd (1868–1947) gesammelter Arten. Echinofossulocactus lloydii[8] aus Zacatecas und Echinofossulocactus zacatecasensis[9] aus dem Norden von Zacatecas werden heute als Synonyme angesehen. Alwin Berger stellte 1929 die von Britton und Rose beschriebenen Arten in Illustrierte Handbücher sukkulenter Pflanzen: Kakteen in die Gattung Stenocactus. Ein weiteres Synonym Echinofossulocactus erectocentrus wurde von Curt Backeberg 1961 ungültig publiziert.

Echinocactus multicostatus Hildm. ex K.Schum. (1898) ist womöglich ein illegitimer Name, da Anton Daul (* 1821) bereits 1890 eine kurze Beschreibung veröffentlichte.[10] Der Name selbst geht wohl auf den Gartenkatalog Catalogue des cactées et plantes grasses diverses de la collection P. Rebut von Pierre Rebut aus dem Jahr 1886 zurück.

Nachweise

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Literatur

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  • Echinofossulocactus multicostatus (Hildmann). In: N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band III, Washington 1922, S. 111.
  • Echinofossulocactus multicostatus (Hildm.) Br. & R. In: Curt Backeberg: Die Cactaceae: Handbuch der Kakteenkunde. 2. Auflage, Band V, 1984, ISBN 3-437-30384-8, S. 2764–2765.
  • Stenocactus multicostatus (Hildmann ex K. Schumann) A. Berger. In: Edward F. Anderson: The Cactus Family. Timber Press, Portland (Oregon) 2001, ISBN 0-88192-498-9, S. 639.
  • Echinofossulocactus multicostatus (Hildm.) Br. & R. In: Walther Haage: Kakteen von A bis Z. 3. Auflage, Quelle & Meyer, Heidelberg 1986, ISBN 3-494-01142-7, S. 164.

Einzelnachweise

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  1. Urs Eggli, Leonard E. Newton: Etymological Dictionary of Succulent Plant Names. Springer, Berlin/Heidelberg 2010, ISBN 978-3-642-05597-3, S. 159.
  2. Albert Mathsson: Reisebericht eines Cacteensammlers in Mexiko. In: Gartenflora. Monatsschrift für deutsche und schweizerische Garten und Blumenkunde. Band 39, Erlangen 1890, S. 465 (online).
  3. In: Adolf Engler, Carl Prantl: Die natürlichen Pflanzenfamilien. Band 3, Abteilung 6a, 1894, S. 187 (online).
  4. Alwin Berger: Kakteen – Anleitung zur Kultur und Kenntnis der wichtigsten eingeführten Arten. Eugen Ulmer, Stuttgart 1929, S. 245.
  5. Nadja Korotkova, David Aquino, Salvador Arias, Urs Eggli, Alan Franck, Carlos Gómez-Hinostrosa, Pablo C. Guerrero, Héctor M. Hernández, Andreas Kohlbecker, Matias Köhler, Katja Luther, Lucas C. Majure, Andreas Müller, Detlev Metzing, Reto Nyffeler, Daniel Sánchez, Boris Schlumpberger, Walter G. Berendsohn: Cactaceae at Caryophyllales.org – a dynamic online species-level taxonomic backbone for the family – Electronic supplement. In: Willdenowia. Band 51, Nr. 2, 2021, S. 253 (doi:10.3372/wi.51.51208).
  6. Stenocactus multicostatus in der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN 2021-1. Eingestellt von: Gómez-Hinostrosa, C., Sánchez, E., Guadalupe Martínez, J., Bárcenas Luna, R. & Goettsch, B.K., 2009. Abgerufen am 18. April 2021.
  7. N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band III, Washington 1922, S. 111.
  8. N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band III, Washington 1922, S. 113, Abbildung 118.
  9. N. L. Britton, J. N. Rose: The Cactaceae. Descriptions and Illustrations of Plants of the Cactus Family. Band III, Washington 1922, S. 113, Abbildung 119.
  10. Anton Daul: Illustriertes Handbuch der Kakteenkunde. Enthaltend das Wissenswerteste über die Kultur, die Gattungsnamen und Spielarten der Kakteen und anderer Sukkulenten, nebst Angaben über deren Verwendung im Zimmer, Garten und Park. Eugen Ulmer, Stuttgart 1890, S. 65 (online).
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