Sternaspidae

Familie der Ordnung Terebellida

Sternaspidae ist der Name einer Familie kleiner, gedrungener, in Schlamm lebender Vielborster (Polychaeta), die in Meeren weltweit als Detritusfresser zu finden sind.

Sternaspidae

Sternaspis thalassemoides. Iconographia Zoologica, Amsterdam

Systematik
Stamm: Ringelwürmer (Annelida)
Klasse: Vielborster (Polychaeta)
Unterklasse: Palpata
Ordnung: Canalipalpata
Unterordnung: Terebellida
Familie: Sternaspidae
Wissenschaftlicher Name
Sternaspidae
Carus, 1863
Sternaspis affinis mit eingezogenem Vorderende (Hinterende mit Kiemen rechts)

Merkmale

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Die Sternaspidae zeichnen sich durch einen kurzen, gedrungenen Körper mit nur wenigen Segmenten und einer flachen Bauchseite aus, der sich in der Mitte meist etwas verengt und bei 22 Segmenten bis zu 31 mm Länge erreichen kann. Sowohl am vorderen als auch am hinteren Ende sitzen Bündel von Borsten. Die hintersten Segmente sind bauchseitig zu einem zweiteiligen, rötlichen, durch Chitin versteiften und von den hinteren Borsten umgebenen Endschild verschmolzen. Der Körper ist mangels Pigmenten weißlich, die langen, fadenförmigen, in zwei Bündeln rückenseitig am Ende des Körpers sitzenden, stark durchbluteten Kiemen rot gefärbt.

Das Prostomium der Sternaspidae ist deutlich abgesetzt und vorn abgeschnitten, das Peristomium dagegen zu Lippen um den Mund herum reduziert. Antennen und Palpen fehlen ebenso wie Nuchalorgane, während Augenflecken nur bei einigen Arten vorkommen. Die Längsmuskeln sind in vielen Strängen angeordnet, und die Segmentierung ist deutlich. Das erste Segment ähnelt den nachfolgenden und trägt ähnliche Borsten. Der gesamte vordere Körperabschnitt ist einziehbar. Die Parapodien sind an allen Segmenten vor dem Endschild zweiästig, während sie am Endschild nur Notopodia aufweisen, die aus sehr kurzen, abgeschnittenen Zylindern bestehen. Generell sind die Äste der Parapodien kurze, kaum erhabene Papillen, und dorsale, ventrale wie auch anale Cirren fehlen. Die Epidermis-Papillen ähneln denen bei den Flabelligeridae. Die Tiere haben keine Aciculae. Die Borsten sind kapillarförmig oder schwere Stacheln.

Der sackförmige Pharynx ist ausstülpbar, und der Darmkanal ist gefaltet. Die Tiere haben keine Kehlmembran. Das geschlossene Blutgefäßsystem verfügt über kein zentrales Herz. Die Nephridien sind als Mixonephridien ausgebildet, wobei das erste Paar als Nieren dient über die übrigen die Gameten entlassen werden.

Verbreitung und Lebensraum

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Die Sternaspidae sind in Meeren weltweit von flachen Gewässern bis in die Tiefsee verbreitet. Sternaspis scutata ist kosmopolitisch von der Arktis bis zur Antarktis von den Ufern bis in große Tiefen zu finden. Die Tiere leben in sandigen und schlammigen Sedimentböden, wobei sie Meerestiefen von 100 bis 200 m bevorzugen und selten in großer Individuenzahl auftreten.

Fortpflanzungszyklus

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Die Sternaspidae sind getrenntgeschlechtlich und besitzen hinter ihrem sechsten Segment paarige Keimdrüsen. Soweit bekannt, werden ihre frei schwimmenden Larven von Dotterreserven ernährt und sinken weniger als zwei Tage nach der Befruchtung nieder, um zu kriechenden Würmern zu metamorphosieren. Diese Lebensweise mit nur kurze Zeit schwimmenden Larven ist ein Hindernis für eine kosmopolitische Verbreitung der Arten.

Ernährung und Lebensweise

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Die Sternaspidae ernähren sich von Detritus, den sie als Substratfresser überwiegend mit Sedimentpartikeln mithilfe ihres ausstülpbaren Pharynx verschlucken und dann verdauen, während die mineralischen Bestandteile unverändert ausgeschieden werden.

Die Tiere liegen mit dem Kopf nach unten im Schlamm, so dass die Kiemen an der Sedimentoberfläche liegen und so mit Sauerstoff versorgt werden.

Gattungen und Arten

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Die Sternaspidae zählten lange als monogenerische Familie mit der einzigen Gattung Sternaspis Otto, 1820, doch wurden 2013 von Sendall & Salazar-Vallejo zwei neue Gattungen mit mehreren Arten beschrieben: Caulleryaspis und Petersenaspis.

Die 37 Arten der Familie Sternaspidae werden auf 3 Gattungen verteilt:[1]

Literatur

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  • Julius Victor Carus: Vermes, in W. C. H. Peters, J.V. Carus, C.E.A. Gerstäcker (Hrsg.): Handbuch der Zoologie. Wilhelm Engelmann, Leipzig 1863, S. 422 – 484, hier S. 453, Sternaspidea.
  • Adolfus Guilielmus Otto: De Sternaspide thalassemoideo et Siphostomate diplochaito vermibus duobus marinis. [Epistola Gratulatoria quam ad celebrandum diem laetissimum VI Marti MDCCCXX (etc, etc)]. Vratislaviae 1820. S. 16, 2 Tafeln.
  • Kelly Sendall, Sergio Salazar-Vallejo, 2013. Revision of Sternaspis Otto, 1821 (Polychaeta, Sternaspidae). ZooKeys 286(0), S. 1–74 PMC 3677357 (freier Volltext).
  • Stanley J. Edmonds: Fauna of Australia, Volume 4A. Polychaetes & Allies. The Southern Synthesis 4. Commonwealth of Australia, 2000. Class Polychaeta. S. 301–303, Family Sternaspidae.
  • Kristian Fauchald, Peter A. Jumars (1979): The diet of worms: A study of polychaete feeding guilds. Oceanography and Marine Biology Annual Review 17, S. 193–284.
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Commons: Sternaspidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Sternaspidae Carus, 1863. WoRMS, 2018. Abgerufen am 9. Dezember 2018.