Sternschnuppen, WAB 85, ist ein weltliches Chorwerk, das Anton Bruckner ca. 1848 im Stift St. Florian komponierte.

Geschichte

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Bruckner komponierte das Lied nach einem Text von Ernst Marinelli ca. im Jahr 1848. Er widmete es seinem eigenen Männergesangsquartett, das sich aus Ludwig Ehrenecker, Franz Schäfler, Johann Nepomuk Hueber und ihm selbst zusammensetzte. Wann das Stück uraufgeführt wurde, ist nicht bekannt.[1][2][3] Die Originalhandschrift befindet sich im Archiv des Stifts St. Florian.[1][2] Das Stück wurde erstmals in Band II/2, S. 94–96 der Göllerich/Auer-Biographie veröffentlicht. Es wurde danach 1954 zusammen mit Ständchen, WAB 84.2, in der Chorblattreihe von Robitschek, Wien publiziert.[2] Es erscheint in Band XXIII/2, Nr. 5 der Gesamtausgabe.[4]

Sternschnuppen verwendet einen Text von Ernst Marinelli.

Wenn Natur die sanften Lider
Still zum Abendschlummer neigt
Und dem schattenreichen Flieder
Philomelens Sang entsteigt,

Wenn mit goldnem Schmuck die Leier
In dem Schwesterreigen kehrt
Und die Welt in stiller Feier
Lunas milder Blick verklärt,

Schwingt sich auf wie leises Fragen
Sehnsuchtsvoll der feuchte Blick,
Ob kein Bild von schönen Tagen
Himmel strahlt ins Herz zurück?

Und die Sterneschnuppen mahnen,
Wie das eitel Träumen war;
Denn der Seele dunkles Ahnen
Wird nur drüben offenbar.

Das 38 Takte lange Werk in F-Dur ist für Männergesangsquartett.[2] In der Göllerich/Auer-Biographie wird das Stück wie folgt beschrieben: Über dem Ganzen liegt die weichliche Romantik der damals beliebten Männerchor-Musik.[1]

Diskografie

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Eine Auswahl unter den wenigen Aufnahmen von Sternschnuppen:

  • Guido Mancusi, Chorus Viennensis, Musik, du himmlisches Gebilde! – CD: ORF CD 73, 1995
  • Hubert Voigt, Thüringer Männerchor Ars Musica, Weltliches und Geistliches – CD des Chores, 2012 live

Literatur

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  • August Göllerich: Anton Bruckner. Ein Lebens- und Schaffens-Bild, ca. 1922 – posthum herausgegeben von Max Auer bei G. Bosse, Regensburg 1932.
  • Anton Bruckner – Sämtliche Werke, Band XXIII/2: Weltliche Chorwerke (1843–1893), Musikwissenschaftlicher Verlag der Internationalen Bruckner-Gesellschaft, Angela Pachovsky und Anton Reinthaler (Hrsg.), Wien 1989.
  • Uwe Harten: Anton Bruckner. Ein Handbuch. Residenz Verlag, Salzburg 1996, ISBN 3-7017-1030-9.
  • Cornelis van Zwol: Anton Bruckner 1824–1896 – Leven en werken, ed. Thoth, Bussum 2012, ISBN 978-90-6868-590-9.
  • Crawford Howie: Anton Bruckner – A documentary biography, online überarbeitete Auflage.
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Einzelnachweise

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  1. a b c U. Harten, S. 400.
  2. a b c d C. van Zwol, S. 721.
  3. C. Howie, Kapitel II, S. 22.
  4. Gesamtausgabe – Weltliche Chöre