Steve Witkoff

US-amerikanischer Anwalt und Immobilienmogul und der Besitzer der Witkoff Group

Steve Witkoff (* 15. März 1957) ist ein amerikanischer Anwalt und Immobilienmogul und der Besitzer der Witkoff Group. Er ist auch der designierte Sonderbeauftragte für den Nahen Osten im Kabinett von US-Präsident Donald Trump.

Steve Witkoff im Weißen Haus im Jahre 2018

Frühes Leben und Ausbildung

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Steve Witkoff wurde in einer jüdischen Familie in der Bronx in New York City geboren und wuchs auf Long Island auf.[1] Er besuchte die Hofstra-Universität, wo er 1983 die Law School abschloss.[1] Danach begann er bei der auf Immobilien spezialisierte Anwaltsfirma Dreyer & Traub zu arbeiten, wobei er auch Donald Trump kennenlernte.[1] Ebenfalls dort lernte er Laurence (Larry) Gluck kennen, mit welchem er später die Immobilienfirma Stellar Management (Stellar ist ein Wortspiel der beiden Vornamen Steve und Larry) Firma gründete.[2] Sie kauften mehrere Mietshäuser in New York.[1] 1997 trennten sich Gluck und Witkoff, weil sie sich unterschiedlich spezialisierten, Gluck auf Apartmenthäuser und Witkoff auf Bürogebäude.[2]

Immobilienmakler

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Witkoff gründete die Immobilienfirma Witkoff Group, mit welcher er heute an mehreren bekannten Gebäuden beteiligt ist.[1] Über die Witkoff Group war er an der Entwicklung der Gebäude Daily News Building,[2] Woolworth Building[3] The Greenwich by Rafael Viñoly oder dem 20 Times Square[2] beteiligt. Er ließ sich bei seinen Projekten oft auf Partnerschaften mit anderen Immobilienentwicklern ein.[2] 2013 konnte Witkoff zusammen mit einem malayischen Investor Jho Low und dem Abu Dhabi investment Fund das Park Lane Hotel am Central Park übernehmen.[4] Als das Park Lane Hotel aber Ziel der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem 1Malaysia Development Berhad (1MDB) wurde, kam das Hotel unter Aufsicht der US-Bundesbehörden und der Anteil von Jho Low wurde eingezogen.[4] Als die US-Regierung durchblicken ließ, dass sie das Park Lane Hotel ganz übernehmen wolle, erhöhte der Abu Dhabi Investment Fund seinen Anteil am Hotel um dieses Vorhaben zu verhindern.[4] 2023 übernahm die Qatar Holding den Anteil von Steve Witkoff am Park Lane Hotel.[5]

Politische Laufbahn und Positionen

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Den Wahlkampf des Republikaners Donald Trump für die Präsidentschaft 2020 unterstützte Witkoff mit 2 Millionen US-Dollar.[6] Während des Wahlkampfes zur US-Präsidentschaft 2024 unterstützte er wieder Trump, mit dem ihn auch ein gemeinsames Interesse für das Golfspielen verbindet.[1] Er spendete dabei nicht nur selber Geld, sondern knüpfte auch Beziehungen zu finanzstarken jüdischen Spendern und bemühte sich um die Verbesserung der Beziehungen zwischen Trump und dem republikanischen Gouverneur von Georgia Brian Kemp.[6] Witkoff soll mit Trump auch Golf gespielt haben, als im September 2024 ein Mann ein Attentat auf Donald Trump verüben wollte.[1] Witkoff spendete aber auch für Ron DeSantis, den parteiinternen Rivalen von Donald Trump.[1] Er war ein Zeuge der Verteidigung von Donald Trump im Prozess, in welchem Trump wegen Veruntreuung angeklagt war.[1] Weiter traten Steve Witkoff und sein Sohn beim Republikanischen Parteitag 2024 auf und warben dabei für Trump.[1]

Im November 2024 wurde Steve Witkoff von Donald Trump zum Sondergesandten für den Nahen Osten berufen.[1] Im Januar 2025 reiste er nach Israel, um sich für den Abschluss eines Waffenstillstandsabkommen zwischen der Hamas und Israel einzusetzen.[7] Kurz vor der Amtseinführung von Donald Trump einigten sich Israel und die Hamas auf ein mehrwöchiges Waffenstillstandsabkommen.[6] Witkoff war zudem Teil der Verhandlungen über die Freilassung des seit 2021 in Russland inhaftierten US-Bürgers Marc Fogel im Austausch gegen den in den USA verurteilten Geldwäscher Alexander Vinnik.[8] Er nahm außerdem an den Russisch-Amerikanischen Gesprächen im Hinblick auf einen Waffenstillstand im Russisch-Ukrainischen Krieg teil.[6][9]

In einem Interview mit CNN behauptete Witkoff im Februar 2025, der Krieg sei provoziert worden und das nicht unbedingt von Russland. Gespräche über einen NATO-Beitritt der Ukraine wären zu einer Gefahr für Russland geworden.[10][11][12]

Privates

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Sein Vater war Schneider von Damenmänteln.[1] In die Immobilienbranche kam er über seine Schwester, die ihn der Anwaltskanzlei empfahl, die für ihren Arbeitgeber, der Immobilienfirma Integrated Resources Inc., tätig war.[2] Er ist mit Lauren Rappaport, einer Anwältin, verheiratet[13] und ist Vater von drei Söhnen.[1] Seine Frau wie auch seine beiden Söhne sind bei der Witkoff Group involviert.[1] Ein Sohn starb 2013 an einer Überdosis Opioide.[1] Seine beiden Söhne sind Mitgründer von World Liberty Financial, einer Firma für Cryptowährungen der Trump-Familie.[4]

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Commons: Steve Witkoff – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g h i j k l m n o Lauren Markoe: Steve Witkoff, Trump's golf buddy, appointed special envoy to the Middle East. The Forward, 13. November 2024, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  2. a b c d e f Adam Piore: Witkoff: the savvy strategist. The Real Deal, 1. Januar 2014, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  3. Garth Johnston: Anybody Want To Buy The Woolworth Building? 4. April 2012, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  4. a b c d Eric Lipton: Trump’s Middle East Envoy Has Prior Ties to Oil-Rich Nations There. In: The New York Times. 25. November 2024, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. Januar 2025]).
  5. Terence Baker: Qatari Sovereign Wealth Fund Acquires Park Lane Hotel in Manhattan for $623 Million. In: CoStar. 29. August 2023, abgerufen am 12. Januar 2025.
  6. a b c d Isabelle Jacobi: Trumps Mann für alles – wie Steve Witkoff zum wichtigen Player der US-Aussenpolitik wurde. In: Neue Zürcher Zeitung. 18. Februar 2025, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 21. Februar 2025]).
  7. Barak Ravid: Trump envoy presses for Gaza ceasefire deal before Jan. 20 in Netanyahu meeting. Axios, 11. Januar 2025, abgerufen am 13. Januar 2025 (englisch).
  8. US releases Russian cybercriminal as part of exchange for teacher Marc Fogel. In: theguardian.com. Abgerufen am 24. Februar 2025.
  9. bbc.com 11. März 2025: Trump dispatches NY real estate dealmaker to solve global crises
  10. Witkoff: Russia Was 'Provoked' Into Invading Ukraine. In: rollingstone.com. 23. Februar 2025, abgerufen am 24. Februar 2025.
  11. Special envoy Witkoff declines to blame Russia for starting war in Ukraine. In: politico.com. 23. Februar 2025, abgerufen am 24. Februar 2025.
  12. cnn.com: Top Trump negotiator 'optimistic' they will 'get something done rather quickly' on Ukraine (13 min Video)
  13. Lauren and Susan Rappoport to Wed. In: The New York Times. 4. Januar 1987, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 12. Januar 2025]).