Stiff Little Fingers

Nordirische Band

Stiff Little Fingers ist eine nordirische Politpunkband aus Belfast, die 1977 gegründet wurde.

Stiff Little Fingers
v. l. n. r.: Ian McCallum, Steve Grantley, Jake Burns, Ali McMordie (2006)
v. l. n. r.: Ian McCallum, Steve Grantley, Jake Burns, Ali McMordie (2006)
Allgemeine Informationen
Herkunft Belfast, Nordirland
Genre(s) Punk
Aktive Jahre
Gründung 1977, 1987
Auflösung 1983
Website
Gründungsmitglieder
Jake Burns
Gitarre
Henry Cluney (bis 1993)
Gordon Blair (bis 1977)
Brian Faloon (bis 1978)
Aktuelle Besetzung
Gesang, Gitarre
Jake Burns
Gitarre
Ian McCallum (seit 1998)
Bass
Ali McMordie (1977–1983, seit 2006)
Schlagzeug
Steve Grantley (seit 1997)
Ehemalige Mitglieder
Bass
Bruce Foxton (1990–2006)
Schlagzeug
Jim Reilly (1979–1981)
Schlagzeug
Dolphin Taylor (1982–1996)
Live- und Session-Mitglieder
Gitarre
Ian McCallum (1993–1998)
Gitarre
Dave Sharp (1993–1998)

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Gitarrist Ian McCallum
Ehemaliger Gitarrist Henry Cluney
Ehemaliger Schlagzeuger Jim Reilly

Geschichte

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Ursprünglich spielten Sänger und Gitarrist Jake Burns, der zweite Gitarrist Henry Cluney, Bassist Gordon Blair und Schlagzeuger Brian Faloon in der Coverband Highway Star, benannt nach einem Song der Hard-Rock-Band Deep Purple. Nach Blairs Ausstieg aus der Band wurde er durch Ali McMordie ersetzt. In dieser Zeit hatte Cluney gerade den Punk entdeckt, den er dem Rest der Band vorstellte. Die Gruppe entschied, fortan Punkrock zu spielen, der Name Highway Star schien ihnen jedoch nicht geeignet für eine Punkband. Deshalb benannten sie sich zuerst in The Fast und danach in Stiff Little Fingers (nach einem Song der Vibrators) um. Nach Rudi waren die Stiff Little Fingers eine der ersten Punkbands Nordirlands.

Bei einem Auftritt im Glenmachan Hotel traf die Band den Journalisten Gordon Ogilvie, der der Gruppe vorschlug, Songs über den Nordirlandkonflikt zu schreiben. Ein weiterer Journalist, Colin McClelland, arrangierte bei lokalen Radiostationen Aufnahmesessions für die Band. In einem Studio, das auf Werbejingles spezialisiert war, wurde 1978 die Single Suspect Device aufgenommen. Suspect Device erschien zuerst als Kassette, auf dem Cover war ein Foto einer Kassettenbombe zu sehen. Kopien der Aufnahme wurden an verschiedene Plattenlabel versendet, von denen eines um eine zweite Kopie des Songs bat, da sie die erste Sendung aus Angst, eine echte Bombe vor sich zu haben, in einen Wassereimer geworfen hatten.

Eine Kopie von Suspect Device wurde an John Peel gesendet, der darauf einen Distributionsvertrag mit dem Label Rough Trade arrangierte. Die Single wurde anfänglich auf dem der Band gehörenden Label Rigid Digits veröffentlicht, sie verkaufte sich über 30.000 Mal. Die zweite, im Oktober 1978 erschienene Single, Alternative Ulster, wurde unter anderem im Videospiel Skate 2 aus dem Jahr 2009 verwendet.

1978 begannen Stiff Little Fingers mit der Tom Robinson Band zu touren, 1979 spielten sie ihr Debütalbum Inflammable Material ein. Das Album erreichte Platz 14 der britischen Charts, später erreichte es mit über 100.000 verkauften Kopien den Gold-Status. Die Hälfte des Albums wurde von Jake Burns und Gordon Ogilvie geschrieben, außerdem beinhaltet es den Bob-Marley-Song Johnny Was.

Aufgrund ihres Erfolges in England entschloss sich die Gruppe, nach London zu ziehen, was den Ausstieg von Schlagzeuger Brian Faloon und den Verlust des Managers Colin McClelland bedeutete. Faloon wurde durch Jim Reilly ersetzt, der die Band auch bei ihrem Auftritt bei Rock Against Racism begleitete. Auch die Single Gotta Gettaway wurde mit Reilly als Schlagzeuger aufgenommen.

1979 unterzeichneten Stiff Little Fingers einen Plattenvertrag mit dem Label Chrysalis Records, bei dem sie im Jahr 1980 ihr zweites Album Nobody's Heroes veröffentlichten. Das Album stammte wieder zur Hälfte aus der Feder von Jake Burns und Gordon Ogilvie, der die Band weiterhin unterstützte. Auf Nobody's Heroes wurden erstmals die Reggae-Einflüsse der Band hörbar, was eine Parallele zu The Clash darstellte. Mit dem The-Specials-Cover Doesn't Make It All Right ist auch ein Song einer Ska-Band auf dem Album enthalten.

Die Band wurde zwei Mal zu Top of the Pops eingeladen, um die Songs Nobody's Hero und At the Edge zu spielen. Da sie den zweiten Auftritt, obwohl Playback gespielt wurde, nicht ernst nahm, wurde die Gruppe kein drittes Mal eingeladen.

Im Jahr 1981 wurde das dritte Studioalbum, Go For It, veröffentlicht, das im Vergleich zu den Vorgängeralben eher düsterere Themen bearbeitete. Acht der zehn Songs wurden von Gordon Ogilvie in Zusammenarbeit mit der Band geschrieben. Go For It war die letzte Veröffentlichung der Band, auf der Jim Reilly Schlagzeug spielte, er wurde nach seinem Austritt durch Dolphin Taylor ersetzt. Zwischen Nobody's Heroes und Go For It wurde außerdem das Live-Album Hanx! veröffentlicht.

1982 erschienen zuerst die EP £1.10 or Less und dann das vierte Studioalbum Now Then..., dass einige Fans aufgrund der mehr an den Mainstream angelehnten Songs verärgerte. Obwohl das Album in den britischen Charts den 24. Platz erreichte, konnte die Band nicht an den Erfolg früherer Zeiten anschließen. Im Jahr 1983 lösten sich Stiff Little Fingers auf.

1987 reformierte sich die Band zunächst nur für einige Konzerte, doch wurde daraufhin der Ruf nach neuem Material laut. Die Alben Flags and Emblems (erstmals mit Bruce Foxton von The Jam am Bass), Get a Life, Tinderbox, Hope Street und Guitar and Drum wurden in den Jahren von 1991 bis 2004 veröffentlicht. Die Alben Get A Life und Tinderbox wurden als Trio (bestehend aus Jake Burns an der Gitarre, Bruce Foxton am Bass und Dolphin Taylor bzw. Steve Grantley am Schlagzeug) aufgenommen, da Henry Cluney aus der Band ausgetreten war. Bei Touren wurde die Gruppe abwechselnd von Dave Sharp und Ian McCallum begleitet, bis McCallum 1998 ein festes Mitglied der Band wurde. 2006 verließ Foxton die Band, er wurde von Ali McMordie ersetzt, der schon früher mit der Band gespielt hatte. Im selben Jahr erschien das erste Solo-Album von Sänger und Mastermind Jake Burns, nachdem er 1983/84 schon zwei Singles unter eigenem Namen herausgebracht hatte.

Obwohl sie selbst den großen kommerziellen Durchbruch nicht geschafft haben, hatten sie bleibenden Einfluss auf die Musikgeschichte, indem sie später sehr erfolgreiche Bands wie Green Day maßgeblich beeinflussten.

Diskografie

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Jahr Titel Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1][2]
(Jahr, Titel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK
1979 Inflammable Material UK14
 
Gold

(19 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1979
1980 Nobody’s Heroes UK8
 
Silber

(11 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1980
Hanx! UK9
 
Silber

(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1980
Livealbum
1981 Go for It UK14
(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1981
1982 Now Then ... UK24
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1982
1983 All the Best UK19
 
Silber

(8 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1983
Kompilation
1994 Get a Life UK89
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1994
2014 No Going Back UK28
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 2014

Weitere Studioalben

  • 1991: Flags and Emblems
  • 1997: Tinderbox
  • 1999: Hope Street
  • 2003: Guitar and Drum
  • 2015: Still Kicking
  • 2016: Rockers

Weitere Kompilationen

  • 1989: The Peel Sessions Album
  • 1991: Alternative Chartbusters
  • 1999: Handheld and Rigidly Digital
  • 2000: Tin Soldiers
  • 2002: Anthology
  • 2003: The Radio One Sessions
  • 2007: Wasted Life

Weitere Livealben

  • 1979: The Christmas Album
  • 1979: Broken Fingers / Live in Aberdeen
  • 1988: Live and Loud
  • 1988: No Sleep ’Til Belfast
  • 1988: Greatest Hits Live
  • 1989: See You up There
  • 1994: Fly the Flags
  • 1995: Pure Fingers
  • 1995: B’S, Live, Unplugged & Demos
  • 2006: Fifteen and Counting... Live at the Barrowland 17th March 2006
  • 2007: Live in Aberdeen 1979
  • 2016: Best Served Loud
Jahr Titel
Album
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartsChartplatzierungen[1]
(Jahr, Titel, Album, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
  UK
1979 Straw Dogs
Nobody’s Heroes
UK44
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1979
1980 At the Edge
Nobody’s Heroes
UK15
(9 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1980
Nobody’s Hero/Tin Soldiers
Nobody’s Heroes
UK36
(5 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1980
Back to Front
Go for It
UK49
(4 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1980
1981 Just Fade Away
Go for It
UK47
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1981
Silver Lining
Go for It
UK48
(3 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1981
1982 Listen
Now Then ...
UK33
(6 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1982
Bits of Kids
Now Then ...
UK73
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1982
1983 The Price of Admission
Now Then ...
UK95
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1983
1989 The Wild Rover EP
UK83
(2 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1989
EP
1994 Can’t Believe in You
Get a Life
UK97
(1 Wo.)UK
Erstveröffentlichung: 1994

Weitere Singles

  • 1978: Suspect Device
  • 1978: Alternative Ulster
  • 1979: Gotta Gettaway
  • 1982: Talkback
  • 1983: On Fortune Street (Jake Burns, Solo)
  • 1984: She Grew Up (Jake Burns, Solo)
  • 1991: Beirut Moon
  • 1994: Get a Life
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  1. a b Chartquellen: UK
  2. Auszeichnungen für Musikverkäufe: UK